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Defcon One 01 - Angriff auf Amerika

Defcon One 01 - Angriff auf Amerika

Titel: Defcon One 01 - Angriff auf Amerika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Lettau
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oben über die Stadt blicke, sehe ich einen fast kreisförmigen Ring von schätzungsweise einer Meile Durchmesser, der als Sicherheitsgürtel um den betroffenen Block gelegt wurde. Ich sehe starke strukturelle Beschädigungen an den jeweils umliegenden Gebäuden. Es wird unmöglich für die Einsatzkräfte sein, in das Gebäude einzudringen, da sowohl der Haupteingang an der Fifth Avenue, als auch der zweite Eingang neben der Bank of America von einem mindestens zwanzig Meter hohen Flammenwall versperrt ist. Immer wieder ereignen sich kleinere Explosionen, je höher die Flammen dringen. Ich bin kein Experte auf dem Gebiet der Brandbekämpfung, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass dieses Feuer aufgehalten werden kann. Es ist traurig und wir können nur untätig zuschauen, wie eines unserer nationalen Wahrzeichen ein Opfer der Flammen wird. Verehrte Zuschauer, wir sind Zeuge einer absoluten Tragödie.«

KAPITEL 28
11.02., 16.02 Uhr
Washington D.C., Weißes Haus
    D as lähmende Entsetzen im Situation Room des Weißen Hauses war einer hektischen Betriebsamkeit gewichen, und alle anwesenden Personen telefonierten mit ihren Mitarbeitern in New York, Washington oder in den sonstigen Städten, in denen Regierungsbehörden, Nachrichtendienste und Militäreinrichtungen vertreten waren. Der Präsident war seit geraumer Zeit in ein Gespräch mit dem Bürgermeister von New York verwickelt und kündigte sein Kommen für den frühen Abend an, um sich vor Ort ein Bild von der Lage zu machen und eine Pressekonferenz zur Lage der Nation zu geben. Spacy und Admiral Adamski besprachen sich mit Herold Hollister und Jack Hunter in einer Telefonkonferenz, um ihre abgeänderten Reisepläne bekannt zu geben, da der Präsident sie zur Analyse am Unglücksort mitnehmen wollte.
    George T. Gilles war wütend und niedergeschmettert zugleich, da ihm und seinen Mitarbeitern im Augenblick der Detonationen bewusst geworden war, dass die Trennung des Telefonats nicht nur den rührigen alten Harold Tucker getötet hatte, sondern zeitgleich die Fahrer der Trucks. Die HAMAS hatte alle reingelegt.
    Während die Berichterstattung über die Tragödie rund um das Empire State Building der Dauerbrenner auf allen Programmen war und erste Vermutungen angestellt wurden, ob auf den einzelnen Etagen wohl Brandbeschleuniger versteckt waren, die das empor greifende Feuer zusätzlich anheizten, trafen in immer kürzeren Abständen die Beileidsbekundungen von allen befreundeten Regierungschefs aus der ganzen Welt ein.
    Die Militärs baten den Präsidenten um eine Dringlichkeitssitzung und wollten das weitere Vorgehen abstimmen. Verteidigungsministerin Stuyvesant wurde angewiesen, den Verteidigungsbereitschaftszustand um eine weitere Stufe heraufzusetzen, von DefCon3 auf Defcon2, was eine weltweit erhöhte Einsatzbereitschaft und Mobilisierung der Reservetruppen zur Folge haben würde. Dieser Vorgang betraf alle Truppenteile und war einmalig in der Geschichte der Vereinigten Staaten, da DefCon2 letztmalig 1962 während der Kubakrise angewendet worden war und lediglich für das Strategic Air Command als Teil der Streitkräfte gegolten hatte. Präsident Gilles hatte sich zu diesem Schritt hinreißen lassen, nachdem das zweite Fax unmittelbar nach den Explosionen in New York im Weißen Haus eingetroffen war.
    Minister McNab, Frank Harris vom CIA und Bob Dreyfus von der NSA hatten sofort reagiert und versucht den Absender festzustellen. Aber wie im Fall der ersten Nachricht von der HAMAS war es ein PC-generiertes Fax, das durch eine spezielle Software verschlüsselt worden und von einem unbekannten Rechner ausgegangen war, dessen IP-Adresse und Standort nicht auf die Schnelle ermittelt werden konnten.
    Das zweite Fax lag wie ein Mahnmal in der Mitte des großen Konferenztisches und war ein Beleg dafür, wie kaltblütig und durchtrieben die HAMAS vorging. Spacy hatte sein Telefonat beendet und nahm noch einmal das Blatt zur Hand, um den Inhalt in seine kleinen grauen Zellen einzubrennen.

    AN DEN PRÄSIDENTEN DER VEREINIGTEN STAATEN!

    WAS IST DAS FÜR EIN GEFÜHL, EINEN UNSCHULDIGEN MENSCHEN GETÖTET ZU HABEN? WENN MAN LIVE BEI EINER EXEKUTION ZUSIEHT, BEKOMMT ES GLEICH EINE ANDERE QUALITÄT, ALS WENN MAN MIT DER UNTERSCHRIFT AUF EINEM BLATT PAPIER SEINE ARMEEN ZUM TÖTEN IN ALLE WELT SCHICKT UND SICH SPÄTER NÜCHTERNE ZAHLENSTATISTIKEN VON SEINEN MILITÄRISCHEN BERATERN PRÄSENTIEREN LÄSST, NICHT WAHR? ABER TRÖSTEN SIE SICH, MR. PRESIDENT, DER ALTE MANN HAT SEIN

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