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Defcon One 01 - Angriff auf Amerika

Defcon One 01 - Angriff auf Amerika

Titel: Defcon One 01 - Angriff auf Amerika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Lettau
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Einsatzkräfte. Gleichzeitig bestätigte er die Theorie der im Turm versteckten Brandbeschleuniger. Augenzeugen, die gesehen haben wollten, wie die vier Fahrer der Trucks ihre Unschuld beteuert und darum gefleht hatten, sie aus der verzweifelten Situation zu befreien, mehrten sich und ergaben ein schlüssiges Gesamtbild für einen terroristischen Hintergrund. Der Bürgermeister der Stadt gab sich kämpferisch und kündigte an, dass man die Hintermänner dieses feigen Anschlags finden würde. Er nutzte den Augenblick der Stunde, um klarzustellen, dass er dem Präsidenten schon jetzt die Zusage für eine volle finanzielle Unterstützung für die Stadt New York abgerungen hatte. Dann beschäftigten sich diverse Experten, zu denen sich in erster Linie Politiker zählten, mit der Frage nach den Hintergründen. Sehr schnell stand fest, dass das Terrornetzwerk Al Kaida hinter der ganzen Sache stecken musste, denn schließlich hatten die Explosionen am Empire State Building die grausame Qualität der Anschläge vom 11. September 2001. Allerdings gab es auch einige kritische Stimmen, die um Geduld baten, da man die heutige Katastrophe ganz anders beurteilen müsse, weil seltsamerweise keine Zivilisten unter den Opfern waren. Die Truckfahrer und den alten Mann auf dem Dach ausgenommen. Ein republikanischer Senator lehnte sich sogar so weit aus dem Fenster, indem er sich zu der Behauptung hinreißen ließ, Präsident George T. Gilles hätte gewusst, dass so etwas passieren würde. Paradoxerweise zog kein Interviewpartner oder Journalist Parallelen zu den mysteriösen Todesfällen der NASA-Astronauten.
    Etwa eine Stunde verfolgte Miller die Berichterstattung und wechselte ab und an zwischen den verschiedenen Kanälen. Dann erhob er sich aus dem Sessel und zog sich komplett aus. Er faltete seine Kleidung bedächtig zusammen und folgte dabei einem bestimmten Muster. Sein schmaler, aber perfekt durchtrainierter Körper reflektierte in dem abgedunkelten Raum den matten Schein des Fernsehgerätes. Er senkte seinen Kopf auf die Brust und konzentrierte sich ganz auf die vor ihm liegende Aufgabe. Er verneigte sich vor einem unsichtbaren Gegner und faltete dabei die Hände zusammen. Dann führte er wie in Zeitlupe diverse Übungen und Bewegungen durch, deren plötzliche Scheinangriffe einem imaginären Gegner galten. Er achtete auf seine Atmung, versuchte seine Geistesgegenwärtigkeit zu sensibilisieren, perfektionierte in immer wiederkehrenden Bewegungsabläufen sein Timing und verinnerlichte den gesamten Prozess in seinem Bewusstsein. Die Kata, eine Übung aus der japanischen Kampfkunst, hatte für Miller etwas Regeneratives und zugleich Stimulierendes an sich. Sie war für ihn wie ein schöpferischer Prozess, der alle Sinne vitalisierte. Nach einer halben Stunde war sein wie gemeißelt wirkender Körper mit einem feinen Schweißfilm überzogen, der sich zwischen einzelnen Muskelpartien sammelte und in feinen Schlieren abwärts lief. Unbeeindruckt von den Bildern im Fernsehen kehrte er zurück ins Bad und nahm eine lange und heiße Dusche. Abschließend ließ er eiskaltes Wasser auf seine Haut prasseln und nutzte dabei die Massagefunktion der Duschköpfe.
    Miller trat aus dem Bad, wickelte sich ein Handtuch um die Hüften und nahm eine Flasche Mineralwasser aus dem Kühlschrank, die er in langen und gleichmäßigen Zügen leerte. Aus dem Augenwinkel sah er auf dem Bildschirm, wie Marine One, der große Hubschrauber des Präsidenten, mitten auf der Kreuzung Park Avenue und 34. Straße landete. Es war ein dramatisches Bild, eingefangen von unzähligen Kameras, die auf den Schultern der Reporterteams lagen, welche man hinter einer Absperrung versammelt hatte. Vor der hereinbrechenden Nacht waren die Illuminationen der umliegenden Hochhäuser und Warnlichter der Einsatzfahrzeuge zu sehen, während das Empire State Building wie ein feuerspeiender schwarzer Drache unheilvoll den Hintergrund bildete. Miller erkannte alle Personen, die hinter dem Präsidenten aus der Maschine stiegen und zum obersten Stab der Regierung gehörten. Zwei Gesichter waren ihm allerdings fremd. Es waren Admiral Adamski und Mark Spacy, die namentlich nicht vom Kommentator vorgestellt wurden und sich sofort aus dem Bild entfernten.
    Der Präsident stellte sich vor ein schlichtes Rednerpult, welches mit diversen Mikrofonen bestückt war und neben dem eine amerikanische Flagge stand, deren Stoff sich im Wind bewegte. Entschlossen legte George T. Gilles seine Hände auf

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