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Defcon One 01 - Angriff auf Amerika

Defcon One 01 - Angriff auf Amerika

Titel: Defcon One 01 - Angriff auf Amerika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Lettau
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LEBEN GELEBT UND NIEMAND WIRD IHN VERMISSEN ODER UM IHN TRAUERN. DIE VIER MÄNNER IN DEN TRUCKS, DIE SIE ZEITGLEICH GETÖTET HABEN, WAREN EBENFALLS NUR WERTLOSE ELEMENTE, DIE ES IM LEBEN ZU NICHTS GEBRACHT HABEN. VERSCHWENDEN SIE KEINEN WEITEREN GEDANKEN AN DIESE KERLE. DIESE FÜNF LEBEN UND DAS AUSBRENNENDE EMPIRE STATE BUILDING SIND LEDIGLICH KOLLATERALSCHÄDEN, UM IM FACHJARGON IHRER MILITÄRS ZU BLEIBEN. MR. PRESIDENT, SIE SOLLTEN DEN HEUTIGEN VORFALL LEDIGLICH ALS ERINNERUNG AN UNSERE KLEINE ABMACHUNG BETRACHTEN. SIE WISSEN SCHON, GUAM UND SO WEITER. UND DAMIT UNSER GEMEINSAMES SPIEL SPANNEND BLEIBT, ERHÖHEN WIR MIT IHREM EINVERSTÄNDNIS EIN WENIG DEN EINSATZ. WIR VERLÄNGERN DIE FRIST FÜR DAS ULTIMATUM BIS ZUM 20. MÄRZ. ALLERDINGS WIRD DER EINSATZ ETWAS HÖHER. WIR SPIELEN UM DIE VIER KÖPFE IHRER AMTSVORGÄNGER. DIE ZEIT LÄUFT.
    HARAKAT AL-MUQÀWAMA AL-ISLAMIJJA
    HAMAS

    Spacy war ebenso geschockt wie alle anderen, konnte aber der Forderung nicht so recht Glauben schenken. Die vier Präsidenten im Ruhestand, George W. Bush, Bill Clinton, George Bush sen. und Jimmy Carter genossen allesamt den Schutz des Secret Service oder bewegten sich mit perfekt ausgebildeten Leibwächtern in der Öffentlichkeit. Vier ehemalige Präsidenten an einem Tag zeitgleich zu liquidieren, kam ihm vollkommen undurchführbar vor. Allerdings war die Regierung durch die heutigen Vorgänge gewarnt. Sie hatte es mit einem Gegner zu tun, dessen Maskerade noch nicht einmal in Sichtweite war, sodass man nicht in der Lage war, der hässlichen Fratze des Terrors in die Augen zu blicken. Ungewöhnlich war auch, dass das Ultimatum verlängert worden war. Überdachten die Erpresser etwa ihre Pläne und brauchten ihrerseits Zeit, um sich auf dem politischen Schachbrett neu in Stellung zu bringen? Spacy war gespannt, welche Erklärung der Präsident heute Abend vor dem amerikanischen Volk abgeben würde.
    »Kommen Sie, Mark. Der Präsident bricht auf«, erinnerte ihn Admiral Adamski an den Flug nach New York.
    Ohne ein Wort zu erwidern, folgte Spacy dem Admiral, der wiederum den Ministern folgte, die sich George T. Gilles angeschlossen hatten. Gemeinsam ging es durch die Korridore des Gebäudes nach draußen. Vor dem Rasen des Weißen Hauses wartete ein großer Sikorsky H-3 Sea King Hubschrauber, der in den Farben Dunkelgrün und Weiß lackiert war, und unter dessen Rumpf das Wappen des Präsidenten aufgebracht war. Der auf den Funkrufnamen Marine One hörende Hubschrauber gehörte zur Staffel der HMX-1 Nighthawks, deren Stützpunkt die Marine Corps Base Quantico in Virginia war. Mehr als achthundert Marines kümmerten sich dort um die Flotte für den Präsidenten. Ein Soldat in Gardeuniform des United State Marine Corps salutierte, als George T. Gilles grimmig die Maschine bestieg und den Gruß erwiderte. Ohne den Zurückbleibenden wie sonst üblich zu winken, verschwand der amerikanische Präsident im mächtigen Leib von Marine One. Über dem Weißen Haus kreisten den Vorschriften entsprechend zwei weitere baugleiche Sikorskys, die im Fall eines Attentats Hilfestellung geben sollten. Als alle Mitreisenden an Bord waren und sich in ihren komfortablen Ledersitzen angeschnallt hatten, ließ der Pilot die Turbine aufheulen und steuerte den Sikorsky stadtauswärts auf einen nordöstlichen Kurs. Die düsteren Wolken, die sich in den letzten Stunden über Washington zusammengezogen hatten, passten zu der Stimmung, in der sich die Führungsriege rund um den Präsidenten befand.

KAPITEL 29
11.02., 19.54 Uhr
New York, Waldorf Astoria Hotel
    D as Waldorf Astoria war die angesagte Hoteladresse in New York City und hatte seit 1931 viele Größen aus Politik, Wirtschaft und Kultur opulent beherbergt. Die Geschichte des Hauses konnte auf eine illustre Runde weltbekannter Berühmtheiten zurückblicken, unter anderem Frank Sinatra, Mafiaboss Lucky Luciano oder General MacArthur. Interessanterweise hatte der Vorgänger des Art-Deco-Hotels ursprünglich an genau jener Stelle gestanden, wo sich heute die rußgeschwärzte Fassade des Empire State Building wie ein mahnender Zeigefinger in den Himmel erhob.
    Das zur Hilton-Hotelkette gehörende Waldorf Astoria Hotel an der Park Avenue war von den Druckwellen der Explosionen rund um das Empire State Building verschont geblieben. Lediglich ein leichtes Vibrieren war durch die gewaltige Stahlkonstruktion, die den imponierenden, 42stöckigen Wolkenkratzer über die zur Grand Central Station führenden Bahnanlagen

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