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Defcon One 01 - Angriff auf Amerika

Defcon One 01 - Angriff auf Amerika

Titel: Defcon One 01 - Angriff auf Amerika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Lettau
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Täuschungsmanövers, hinter dem eine brutale terroristische Gruppe steckt. Die Einzelheiten spielen im Moment keine Rolle, jedenfalls dürfte jeder von Ihnen an Bord gesehen haben, was für eine seltsame Fracht hier transportiert wird. Und glauben Sie mir: Auf dieses Modell wartet in Venezuela kein Mensch.«
    Spacy drückte kurz die Unterbrechungstaste und überlegte, ob die eingeschlossenen Männer überhaupt verstanden, was er ihnen gerade mitteilte. Würde ihm die Besatzung glauben? Er musste verdammt überzeugend klingen.
    »So heimlich, wie ich an Bord gekommen bin, könnte ich das Schiff auch wieder verlassen. Ich habe die notwendige Ausrüstung für eine Flucht dabei und kann mir meiner logistischen Unterstützung durch meine Kameraden gewiss sein. Ich hätte mich schon längst aus dem Staub machen können, schließlich sind genügend Rettungsboote an Bord. Aber ich bin aus einem einzigen Grund nicht von Bord gegangen. Und dieser Grund wird Sie alle nicht sonderlich erfreuen.«
    Spacy legte eine kleine Kunstpause ein, um seinen Worten mehr Gewicht zu verleihen. Er wollte der Besatzung klarmachen, dass er ebenso in der Klemme steckte wie sie selber.
    »Der Grund, warum ich geblieben bin, lautet Pedro Lòpez Domínguez. Ich muss Ihnen eine traurige Mitteilung machen. Ihr Kapitän wurde ermordet, während ich den Frachtraum untersucht habe. Man hat ihn kaltblütig erschossen und der Mörder ist noch immer unter uns. Sehen Sie sich um und überlegen Sie, wer fehlt. Sollte es sich nicht um einen blinden Passagier handeln, der dem Kapitän ohne jegliche Skrupel eine Kugel zwischen die Augen geschossen hat, müsste es jemand aus Ihren Reihen sein. Denn ich war es nicht, sonst hätte ich schon längst das Weite gesucht.«
    Spacy war sich nicht sicher, ob die Männer ihn verstanden. Hernandez sprach perfekt Englisch, so viel war klar. Er würde im Zweifelsfall seine Worte übersetzen können. Die Frage war, ob er dies auch tun würde. Schließlich hatte ihm Spacy einen ordentlichen Schlag in die Magengrube verpasst, als sie sich zufällig an Deck über den Weg gelaufen waren.
    »Vielleicht haben Sie die Kurskorrektur bemerkt. Ich steuere direkt auf Havanna zu, um ein Gespräch mit Ihren Behörden zu erwirken. Ich muss ihre politischen Führer von der Dringlichkeit meiner Mission überzeugen. Ansonsten könnte Ihr Land in eine schwere Krise stürzen, weil ich nicht an die Hintermänner einer terroristischen Verschwörung herangekommen bin. Ich weiß, es wird Ihnen schwer fallen, mir zu glauben. Sie mögen mich für einen Verrückten halten, der nachts mit einem Fallschirm vom Himmel fällt und Ihr Schiff entert. Aber wenn Sie die Sache logisch betrachten, ist es ganz einfach. Sie werden feststellen, dass ich die Wahrheit sage. Ich habe Kapitän Domínguez nicht umgebracht, und der Mörder ist noch immer unter uns. Sie haben dort unten die Gegensprechanlage zur Brücke. Sie erreichen mich also. Aber Sie sollten sich beeilen!«
    Spacy atmete tief durch und hängte die kabelverbundene Sprechmuschel in die Aufhängung. Draußen wurde es bereits hell, und er konnte eine deutliche Trennlinie an der Kimm ausmachen. Ein hellroter Himmel kontrastierte mit dem Aquamarin des Ozeans. Ständig blickte er sich um, ob irgendwo ein Schatten zu sehen war, der über das Deck huschte. Es war ein beklemmendes Gefühl sich vorstellen zu müssen, zwischen den zahlreichen Containern und Aufbauten könnte möglicherweise ein Gewehr auf ihn gerichtet sein, durch dessen Zielfernrohr sich sein Kopf im Fadenkreuz abzeichnete. Er zog sich in den hinteren Teil der Brücke zurück, wobei er seine Maschinenpistole nicht aus den Händen legte und die Instrumente ständig im Auge behielt.
    Zehn Minuten vergingen und nichts tat sich. Die Ruhe kam Spacy verdächtig vor. Er überlegte, ob er das Schiff nach dem Unbekannten absuchen sollte. Er entschied sich dagegen, weil er sich damit nur unnötiger Gefahr aussetzen würde. Noch konnte er jederzeit über Bord gehen und von seinem wasserdichten Satellitentelefon einen Funkspruch an die Beluga absetzen.
    Seine Situation war verfahren, die Zeit rannte davon. Er riskierte die Verhaftung durch die kubanische Polizei, sollte er mit der Cojio jemals Havanna lebend erreichen. Es erschien ihm vollkommen abwegig, der kubanische Präsident könne Kenntnis von der mysteriösen Verschiffung haben. Irgendjemand musste einen hohen Militär korrumpiert und sowohl die echte U-2 und das maßstabgetreue Modell hergerichtet

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