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Defcon One 01 - Angriff auf Amerika

Defcon One 01 - Angriff auf Amerika

Titel: Defcon One 01 - Angriff auf Amerika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Lettau
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den der geliebte Revolutionsführer Fidel Castro höchstpersönlich mit einigen Kommentaren ergänzt hatte. Domínguez` Augenbrauen verzogen sich V-förmig nach unten, da ihm der aktuelle Artikel übel aufstieß.
    Langsam aber sicher sorgen diese Yankees dafür, dass unser Land vor die Hunde geht , war Domínguez sichtlich verstimmt über die völkerrechtlich nicht gestützte Isolation durch die Vereinigten Staaten. Insgeheim war er froh, auf dem Weg nach Venezuela zu sein, denn die Route durch das Karibische Meer war frei von den Patrouillenbooten der US Küstenwache. Aufgrund des Handelsabkommens zwischen seinem Land und dem Südamerikastaat durfte er sich mit seinem Schiff und seiner Ladung hier frei bewegen.
    Wer interessiert sich schon für die Mangos und den Zucker, der in den ganzen Containern vor meinen Augen lagert , fragte sich der Kapitän. Allerdings bereiteten ihm die drei Flugzeugteile, die auf provisorischen Böcken lagen, Kopfzerbrechen. Sollte die alte Cojio in schwere See geraten, könnte es heikel werden, da die Befestigung der Fracht unter ungewöhnlichen und vor allem verdammt schnellen Begleitumständen nur provisorisch vorgenommen worden war.
    In seiner gesamten Laufbahn hatte Kapitän Domínguez noch nie ein solch rüdes Verhalten hinnehmen müssen, wie es sich der Oberst der Revolutionären Streitkräfte Kubas im Hafen von Havanna ihm gegenüber erlaubt hatte. Aber bei wem sollte er sich darüber beschweren?
    Während er überlegte, seiner angestauten Wut mit einem Brief an das Transportministerium Luft zu verschaffen (was aber nur wenig Sinn machte, da man das Militär besser nicht gegen sich aufbrachte), kam ihm plötzlich ein weiterer Gedanke in den Sinn. Wo war eigentlich sein Offizier Jorge Hernandez abgeblieben? Hatte er etwas gefunden, das vom Himmel gefallen war? Oder machte er sich heimlich an den Vorräten der Kombüse zu schaffen, in denen auch erstklassiger Rum für ein kleines lukratives Nebengeschäft mit den venezolanischen Zollbehörden lagerte?
    Domínguez stand auf und wollte gerade seinen Untergebenen über die Lautsprecher ausrufen, als plötzlich die Tür aufflog und ein fremder Mann in einem martialisch aussehenden Kampfanzug mit einem Maschinengewehr in der Hand das Ruderhaus stürmte. Völlig überrascht von dem Eindringling stolperte der Kapitän einen Schritt nach hinten und fiel rücklings in seinen Korbsessel zurück.
    »Einen wunderschönen guten Morgen, Kapitän! Ich bin vom Verein zur Unterstützung von Schiffbrüchigen und wollte anfragen, ob Sie zu einer kleinen Spende bereit sind«, sagte Spacy und richtete dabei den Lauf der Waffe auf den Oberkörper von Domínguez.
    Der Kapitän verstand zunächst kein Wort und stammelte etwas auf Spanisch. Hilfesuchend blickte er sich um, ob sich in der Nähe zufällig ein Mitglied der Besatzung aufhielt.
    »Geben Sie sich keine Mühe, Kapitän. Ihr junger Offizier war so hilfsbereit, gemeinsam mit mir die übrige Crew in die Vorratskammer einzuschließen. Angesichts der dort gebunkerten Rumvorräte dürfte dort keine Langeweile aufkommen.«
    »Was haben Sie mit Hernandez gemacht?«, wechselte Domínguez in ein gut verständliches Englisch mit leichtem Akzent. In seiner Stimme schwang Zorn mit, und er hatte sich schneller als von Spacy erwartet auf die Situation eingestellt.
    »Ich habe ihn über Bord geworfen, nachdem er seine Pflicht erfüllt hat. Und das Gleiche mache ich mit Ihnen, wenn Sie sich nicht kooperativ zeigen«, fuhr Spacy dem Kapitän über den Mund und hoffte, seine kaltblütige Lüge würde Wirkung zeigen.
    »Sie haben ihn einfach über Bord geworfen? Er war noch ein halbes Kind, Sie Mörder«, brauste der aufgebrachte Domínguez voller Hass auf.
    »Na und? Wenn interessiert es schon, wenn sich ein kleiner Guerillero mit den Haien vergnügt? Vielleicht schafft er es ja, die nächste Küste zu erreichen«, versetzte Spacy in kaltschnäuziger Gleichgültigkeit, ohne sein Opfer auch nur einen Augenblick aus den Augen zu lassen. Kapitän Domínguez schien der härteste Brocken von allen an Bord zu sein, und deshalb war Vorsicht geboten.
    Spacy durfte gar nicht darüber nachdenken, wie ihm der Zufall in die Hand gespielt hatte, als ihm ausgerechnet der erste Offizier direkt vor die Mündung der Maschinenpistole gelaufen war. Fast hätte Spacy es nicht mehr rechtzeitig geschafft, sich aus dem Wirrwarr der Fallschirmseile zu befreien. Erst im letzten Augenblick war es ihm gelungen, sein gesamtes Rüstzeug

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