Defcon One 01 - Angriff auf Amerika
kein verdammter Nordkoreaner am Tag des Space Shuttle Starts vor der Küste Floridas rumschippert. Und das ist ausnahmsweise mal ein Befehl!«
»Dann sollten wir schnell loslegen. Die Zeit wird allmählich knapp. Kommt, Leute, es wartet Arbeit auf uns. Ausnüchtern könnt ihr bei der Arbeit.«
Spacy scheuchte die Mitarbeiter auf. Ohne zu Murren erhoben sich die Männer aus ihren Stühlen und folgten ihrem Operationsleiter, um sich auf ihren Aufklärungseinsatz vorzubereiten.
»Ach, Mark«, rief Herold Hollister dem Operationsleiter zu. »Wir haben da noch etwas anderes zu besprechen. Unter sechs Augen.«
»Ist okay.« Spacy schickte die Crew aus dem Raum, um dann das Gespräch mit den beiden Direktoren fortzuführen. »Also, was ist so dringlich?«
»Machen wir es ohne Umschweife. Möglichweise steckt Minister McNab vom Heimatschutzministerium tiefer im Dreck, als wir bisher angenommen haben. Dass er die Untersuchungsberichte zu den Astronauten-Morden solange zurückgehalten hat, könnte einen ganz simplen Grund haben. Er wird möglicherweise erpresst«, sagte Hollister.
Spacy stieß einen Pfiff aus und zeigte sich überrascht. »Erpresst? Von wem? Und welche Beweise haben wir?«
»Im Grund genommen haben wir überhaupt keine Beweise, sondern lediglich eine verdächtige Kontobewegung. Mir ist nicht ganz wohl bei der Sache, weil mir der Hinweis durch einen alten Freund und Mitarbeiter bei der Federal Reserve Bank vertraulich mitgeteilt wurde. Der wiederum hat einen Tipp von einem Direktor einer privaten US Bank bekommen. Auf McNabs Konto hat es eine Transaktion aus Kolumbien gegeben.«
»Kolumbien? Der oberste Heimatschützer erhält Geldzahlungen aus einem der Hauptherstellungsländer von Drogen?«
»Das Geld wurde durch eine kolumbianische Firma auf McNabs Konto eingezahlt, die früher im Verdacht der Geldwäsche und des Drogenhandels gestanden hat. Ein gewisser Carlos Castanos Gil, ehemaliger Führer einer rechtsgerichteten paramilitärischen Organisation, hatte bis kurz vor seinem mysteriösen Tod sehr viel mit dieser Firma zu tun. 2002 gab es eine Anklage gegen ihn durch das Justizministerium. Wegen angeblichen Besitzes von siebzehn Tonnen Kokain. Gil wurde in Abwesenheit verurteilt und kam möglicherweise 2002 ums Leben, neueste DNA-Tests scheinen das auch zu belegen. Das Umfeld der Firma, von der McNab Geld erhalten hat, ist also alles andere als seriös.«
»Um wie viel Geld ging es bei der Transaktion?«, wollte Spacy wissen.
»Umgerechnet eine Million US Dollar«, antwortete Herold Hollister.
»Das ist nicht gerade wenig. Wenn McNab, aus welchen Gründen auch immer, Schmiergelder kassiert, ist das ein politischer Skandal. Dafür ist sein Kopf fällig«, bemerkte Admiral Adamski frostig.
»In der Tat. Und normalerweise müsste man ihn sofort zur Rede stellen«, fuhr der stellvertretende Direktor fort.
»Wie würde wohl der Präsident darauf reagieren?«, fragte Spacy und gab sich die Antwort selber. »Wahrscheinlich würde er zunächst eine interne Untersuchung laufen lassen. Es würde auch auf ihn zurückfallen, wenn ein Mitglied des Kabinetts in einen solchen Skandal verwickelt wäre. Dennoch müsste er sich wohl oder übel von ihm trennen.«
»So sehen wir das auch«, sagte Hollister.
»Wenn die Zahlung wirklich aus einer unsauberen Quelle stammt, kommen doch nur zwei Alternativen in Frage. Entweder wird McNab geschmiert oder erpresst. Und warum könnte man ihn schmieren wollen? Weil er seine Beamten bei bestimmten Drogeneinfuhrgeschäften an den Grenzen wegsehen lässt? Hm, erscheint mir persönlich zu riskant. Da kann ich mir schon eher eine Erpressung vorstellen. Vielleicht weil er die Untersuchungsberichte zurückgehalten hat? Weil er die Mörder der Astronauten deckt? Oder decken muss? Nur warum ist er so dumm, sich das Geld auf diesem Weg transferieren zu lassen?«
»Diese Frage haben wir uns auch gestellt. Wenn jemand von McNab eine bestimmte Entscheidung erwartet, sollte es für die HAMAS ein Leichtes sein, ihm zu drohen. Da muss nicht erst Geld fließen, seine Kinder wären ein ideales Ziel. Und wenn doch Geld fließt, würde ich es an McNabs Stelle über eine Offshore Bank, ein Schweizer Nummernkonto oder ganz einfach in bar oder als Aktienpaket entgegen nehmen. Das ergibt alles keinen richtigen Sinn«, rätselte Hollister.
»Ich bin der Meinung, wir müssen es dem Präsidenten sagen. Oder wir stellen McNab selber zur Rede, sollten wir eine Gelegenheit dazu bekommen«, schlug
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