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Defcon One 01 - Angriff auf Amerika

Defcon One 01 - Angriff auf Amerika

Titel: Defcon One 01 - Angriff auf Amerika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Lettau
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gefährliches Terrain zu schreiten. Der Präsident hatte bereits seine Entschuldigung akzeptiert, die Fehler bei den NASA-Ermittlungen waren Schnee von gestern.
    Jetzt, wo George T. Gilles die Wahrheit über die NASA-Vorfälle kannte – und sein Wissen nicht mit der Presse teilte, weil er Angst vor einer hysterischen Öffentlichkeit hatte – war McNab nur noch der zweite Sündenbock, sollte jemals schlampige Ermittlungsarbeit Gegenstand einer Untersuchung werden. Und selbst das bereitet ihm keine Sorge, da man Untersuchungsausschüsse schmieren konnte. Auf diesem Gebiet war McNab Experte.
    McNab hatte momentan nur ein Problem – und dies hatte den Umfang von einer Million Dollar. Er musste dieses Geld schnellstmöglich loswerden, wusste aber nicht, wie. Dieses Geld war Fluch und Segen zugleich, und es war ihm vollkommen klar, dass die HAMAS diese Summe nicht aus Menschenfreundlichkeit, sondern aus eiskaltem Kalkül überwiesen hatte. Es war ein weiteres Druckmittel, um ihn im Fall seiner verweigerten Kooperation gefügig zu machen. Gewaschenes Drogengeld aus Kolumbien auf dem Konto des Ministers für Heimatschutz wäre ein gefundenes Fressen für die Presse.
    McNab rieb sich die Schläfen und stand von seinem Schreibtisch auf. Unruhig ging er durch sein geräumiges Arbeitszimmer und dachte fieberhaft über eine Lösung des Problems nach. Dieses Geld musste weg, schnellstmöglich. Es musste gewaschen und einem anderen Zweck zugeführt werden. Er durfte auf gar keinen Fall mit dieser dubiosen Firma, über die er bereits Erkundigungen eingeholt hatte, in Verbindung gebracht werden. Eine einfache Rücküberweisung schied als Möglichkeit aus, da dies zu offensichtlich war.
    Plötzlich kam ihm eine Idee in den Kopf, die sein Problem vielleicht lösen könnte.
    Er ging zurück an seinen Schreibtisch und zog eine Schublade auf. Nachdenklich warf er einen Blick in das Innere, wo seine Waffenlizenz, ein Päckchen mit Munition und eine Pistole vom Typ Heckler & Koch lagen. In den letzten Wochen hatte er sich ein paar Mal bei dem Gedanken erwischt, wie er sich an seinem Schreibtisch sitzend eine Kugel in den Kopf schoss, um dem Albtraum ein Ende zu machen. Doch in diesem Moment schmunzelte er nur noch darüber.
    Es gibt immer einen Ausweg .
    Er kramte ein Telefonverzeichnis heraus, in dem er nach einer bestimmten Nummer blätterte. Nach wenigen Sekunden hatte er den entsprechenden Eintrag gefunden. Zufrieden lehnte er sich in seinem Sessel zurück und entschied sich dazu, während einer Mittagspause den Teilnehmer von einem öffentlichen Telefon aus anzurufen und mit einer heiklen Aufgabe zu betrauen. Dann widmete er sich wieder seiner Post und seinen Amtsgeschäften, als habe das Problem nie existiert.

KAPITEL 57
23.04., 16.20 Uhr
Sargassosee
    F ünftausend Meter über dem Meeresboden, inmitten der Sargassosee, in einem Gebiet, dessen Größe Mitteleuropa übertraf, glitt das Forschungsschiff Beluga mit konstanten siebzehn Knoten der Küste Floridas entgegen. Seit Kapitän Carlsen auf Geheiß des Hauptquartiers in New York die Crew auf den Bermudas an Bord genommen hatte, waren sie mit konstant hoher Geschwindigkeit auf südwestlichen Kurs gegangen und hatten dabei nichts Außergewöhnliches registriert. Im Wirbelstrahl des Antillenstroms, der sich in dieser Gegend zum Golfstrom entwickelte, waren die ausufernden und bis zu dreihundert Meter langen Arme der Braunalge, die an vielen Stellen offen auf dem Ozean trieben, die einzige optische Ablenkung in einer ansonsten ruhigen und klaren See. Nichts deute am Vorabend des Starts der Atlantis , für die der Countdown routinemäßig nach unten tickte, darauf hin, dass etwas Spektakuläres passieren würde. Die Meteorologen hatten zwar für nach dem Start ein ausuferndes Tiefdruckgebiet an der Südspitze Floridas angekündigt, aber bisher herrschte an Bord wie auch in der wettermäßigen Realität die sprichwörtliche Ruhe vor dem Sturm. Selbst das mitten auf den Atlantik entsendete Team mit Chuck Devito und den Tauchern hatte mit den ROVs nichts entdecken können, was im Umfeld der gesunkenen Saggaritus verdächtig erschien. Der letzte Funkspruch besagte, dass Devito buchstäblich im Trüben fischte, da sich dichter Nebel im Planquadrat ausgebreitet hatte.
    Spacy stand bereits eine ganze Weile schweigsam neben Kapitän Carlsen und trank einen Kaffee. Auf einen neutralen Beobachter mochte er in seinen bunten Bermudashorts und dem weißen T-Shirt einen entspannten und fast

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