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Defcon One 01 - Angriff auf Amerika

Defcon One 01 - Angriff auf Amerika

Titel: Defcon One 01 - Angriff auf Amerika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Lettau
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der NASA oder der Polizei, wie es nun genau weitergeht. Eben habe ich eine Mitteilung aus Atlanta erhalten, wonach der Präsident der Vereinigten Staaten seine Reise zum in Kürze geplanten Space Shuttle Start in Florida abgesagt hat und nach Washington zurückgekehrt ist, um eine Krisensitzung einzuberufen. Das alles deutet doch sehr auf einen terroristischen Hintergrund hin. Die bange Frage, die in diesen Minuten gestellt werden muss, lautet: Was hat dieser Angriff mit dem heutigen Start zu tun, und wie weit können die Geiselnehmer im Mission Control Center Einfluss auf den Countdown am Kennedy Space Center in Cape Canaveral nehmen? Das war Susan White, CNN.«
    Admiral Adamski hatte genug gesehen und stellte den Ton des Fernsehers leise. Während die Bilder weiterliefen, forderte er Kelly Delorean per Gegensprechanlage auf, eine Verbindung zur Beluga herzustellen.
    »Scheint wohl eine etwas längere Sache in Houston zu werden«, sprach die Chefsekretärin ihre Bedenken aus.
    »Sieht ganz danach aus. Wenn da unten in Texas nicht sofort gestürmt wird, könnte sich das zu einem zweiten 9/11 entwickeln«, brummte Adamski.

KAPITEL 62
24.04., 17.55 Uhr
Küstengebiet vor Cape Canaveral
    D ie Beluga hatte ihre endgültige Position erreicht und erstrahlte in einem violetten und rosafarbenen Licht, bedingt durch ein phantastisches Abendrot über der See. Es schien, als ob die Natur die Männer und Frauen der NUSA durch ihre faszinierende Schönheit an Farben ablenken und besänftigen wollte. Wäre die Bedrohung, die wie ein unsichtbarer Geist überall an Bord zu spüren war, nicht durch die aktuellen Nachrichten aus Texas bestätigt worden, so hätte man meinen können, das Schiff sei ein exklusiver Ort, an dem betuchte Passagiere vor der Kulisse eines romantischen Sonnenuntergangs gerade auf ihre exotischen Cocktails warteten.
    Spacy und Hunter standen am Kartentisch auf der Brücke und sahen sich besorgt an. Das mörderische Vorspiel hatte im Johnson Space Center in Houston seinen ersten blutigen Akt eingeläutet, und es war nur eine Frage der Zeit, bis sich hier über dem Himmel von Cape Canaveral das Drama in eine tödliche Sinfonie verwandeln könnte. Spacy rechnete mit dem Schlimmsten und trommelte nervös mit den Fingern auf dem Kartentisch. Wenigstens wusste er jetzt, dass er nicht unter einer Sicherheitsparanoia litt.
    »Deine Befürchtungen bestätigen sich, leider«, sagte Hunter, dessen Laune trotz warmer Temperaturen auf dem Gefrierpunkt zu liegen schien. Die glutroten Wolken am Horizont, die nur den Meteorologen verrieten, dass spätestens heute Nacht das Tiefdruckgebiet über dem Cape ankommen würde, schienen den Chefingenieur der NUSA verspotten zu wollen. Missmutig beobachtete er die Daten, die aus dem unter Deck liegenden Operationsraum zur Brücke übertragen wurden.
    »Irgendwelche Kontakte über die ROVs und Mikroroboter?«, wollte Spacy wissen und ahnte bereits, dass er nur ein Kopfschütteln ernten würde. Weder der Einsatz seines Tauchteams mitten auf dem Atlantik, noch seine Jungs hier vor Ort hatten bisher Verwertbares gefunkt.
    »Nichts. Gar nichts. Unsere Taucherteams sind draußen und übermitteln über die kabelgeführten Unterwasserfahrzeuge nur ozeanografischen Datenmüll. Wenn da irgendetwas rumschwirrt, ein fremdes U-Boot oder was auch immer, fresse ich einen Besen. Würde mich wundern, wenn die Gefahr im Meer lauert.«
    »Mich auch, wenn ich ehrlich bin. Dennoch müssen wir alle Geschütze auffahren, die wir haben, um einen akustischen und optischen Verteidigungswall aufzubauen. Wir können uns zwar nicht mit der Navy messen, die mit drei U-Booten eine perfekte Kette vor der Halbinsel Floridas gebildet hat, aber dennoch sind wir als kleines Rad im Getriebe ebenso von Wichtigkeit«, unternahm Spacy einen müden Versuch, die scheinbar sinnlose Anwesenheit der Beluga vor der Küste zu rechtfertigen.
    »Ich halte das, was gestern aufgrund deiner spontanen Apollo-Erleuchtung in dem Brainstorming rausgekommen ist, für ein viel realistischeres Szenario. Da sieht man mal wieder, was übermäßiger Konsum von Hollywood-Filmen so alles bewirken kann«, bemerkte Hunter.
    »Katapultstart einer U-2 mitten auf dem Atlantik«, erinnerte sich Spacy an die Idee des Kapitäns, dem keiner so richtig hatte glauben wollen. »Klingt zu phantastisch, um wahr zu sein. Andererseits eine uralte Technik, nicht nur an Bord von Flugzeugträgern. Sogar auf U-Booten hat man früher leichte Jäger mitgeführt, um den

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