Defcon One 01 - Angriff auf Amerika
erledigen.«
»Abwarten«, erwiderte Spacy. »Noch haben sie ihn nicht. Und langsam würde ich wirklich mal gerne wissen, was drüben an der Startrampe los ist. Normalerweise müsste die NASA doch schon längst den Countdown abgebrochen haben. Gibt es keinen Kontakt ins Startkontrollzentrum oder ins MCC nach Houston? Was ist mit John Forrester im Johnson Space Center, was ist mit dem hiesigen Kontaktmann im Kennedy Space Center?«
In diesem Moment kehrte Kathrin Parker, die Zweite Offizierin auf der Beluga , zurück auf die Brücke. Sie wirkte niedergeschmettert. Die Männer rechneten mit einer weiteren schlechten Nachricht.
»Was ist los?«, wollte Hunter wissen.
»Sie haben es eben in den Nachrichten gebracht. In Houston hat es eine erste Forderung der Terroristen gegeben. Die Geiselnehmer drohen im Falle der Evakuierung der Atlantis mit der Sprengung von Mission Control in Texas. Im MCC befinden sich knapp zweihundert Leute. Techniker, Journalisten, Angehörige der Crew.«
»Jetzt haben wir es amtlich«, stellte Spacy verärgert fest. »Die wollen das Space Shuttle. Und die wollen es auch starten. Denen fehlt nur noch die Verstärkung aus der Luft.«
»Was für ein Wahnsinn«, seufzte Kapitän Carlsen und setzte sich in seinen Sessel.
»Und wir lungern hier sinnlos ab und drehen Däumchen«, platzte es aus Hunter heraus.
»Was sollen wir machen? Hast du irgendeinen genialen Plan in der Tasche, den du uns mitteilen möchtest?«, fragte Spacy.
»Nein. Für Pläne bist du doch zuständig.«
»Wenn uns nicht bald etwas einfällt, sind Tracy und die Crew vielleicht verloren.«
Während alle verzweifelt nachdachten, klingelte ein Telefon.
»Anruf aus New York. Der Admiral verlangt nochmals nach dir«, rief Kapitän Carlsen Spacy ans Satellitentelefon und legte die Hand über das Mikrofon. »Unser Direktor klingt, als könnte er gerade mit sich selber einen Streit in einer Telefonzelle anfangen.«
Wortlos nahm Spacy das Telefon an sich und hörte ein Geräusch, welches wie das Zischen einer Dampflokomotive klang. Der Direktor der NUSA inhalierte mal wieder eine seiner Zigarren in Rekordzeit, als wolle er einen neuen Weltrekord für die schnellste jemals gerauchte Cohiba aufstellen.
»Verdammt und zugenäht, ich verwette mein linkes Ei darauf, dass irgendein arabischer Kameltreiber in dieser Kiste sitzt und gerade Kurs auf den Weltraumbahnhof nimmt. Aber so, wie ich den alten Iceberg kenne, wird er diesem Ölauge den Arsch bis zur Halskrause aufreißen. Die Jungs von der Iwo Jima sind nämlich Experten im Arschaufreißen.«
Spacy war mittlerweile geübt darin, die Flüche des Admirals in unterschiedliche Kategorien einzuordnen. Das hier war eindeutig ein B-Fluch, die zweithöchste Erregungsstufe. Darüber kam nur noch der A-Fluch, bei dem meistens Köpfe rollten.
»Das Problem bei der USS Iwo Jima ist nur, dass sie viel zu langsam ist, um sich an die Fersen des Eindringlings zu heften. Falls da oben eine U-2 unterwegs ist, wird sie schnell außer Reichweite sein. Kapitän Iceberg hat auf seinem Träger nur ein paar Senkrechtstarter vom Typ Harrier. Und seine Hubschrauberflotte nutzt ihm gar nichts«, zweifelte Spacy die Effektivität des Trägers an.
»Ach was, die AV/8B Harrier bringen es mit ihren Rolls-Royce-Pegasus Triebwerken auf geschmeidige Mach 1,1. Die alte Kubamöhre dürfte hingegen mit siebenhundert Meilen deutlich im Hintertreffen sein. Und vergiss nicht die Reichweite der Luft-Luft Raketen.«
»AIM-9 Sidewinder und AGM-65 Mavericks mit ordentlich Reichweite. Es wird dennoch knapp werden. Ich hoffe, NORAD hat den Störenfried auf dem Schirm«, testete Spacy den Informationsstand des Admirals.
In der NUSA-Zentrale herrschte gerade Rush Hour auf den Datenautobahnen und die Informationen flogen dem ehemaligen Sicherheitsberater des Präsidenten nur so um die Ohren. Admiral Adamski war in Echtzeit auf dem aktuellen Stand der Entwicklungen.
»NORAD hat sogar die Route des Weihnachtsmanns im Archiv, da mach dir mal keine Sorgen. Über dem Atlantik patrouillieren zwei AWACs und die Tyndall Airforce Base in Florida hat schon zwei F-15 Eagle und eine F-22 Raptor in den Luftraum geschickt. Die dürften in etwa drei Minuten über eure Köpfe brettern. Jetzt kleben genug Hämorrhoiden an Charlies Arsch, die ihn ordentlich jucken dürften.« Adamski klatschte in die Hände und fügte an: »Genau so mag ich das, haha!«
Während Spacy weiter mit dem Admiral telefonierte, erläuterte Hunter der Zweiten
Weitere Kostenlose Bücher