Defcon One 01 - Angriff auf Amerika
Offizierin, was gerade vor sich ging. » Charlie ist der Gegner, das ist eine alte Insider-Bezeichnung aus Vietnam. NORAD steht für North American Aerospace Defense Command , das Amerikanisch-Kanadische Verteidigungskommando gegen Interkontinental-Raketen, Weltraumschrott und angreifende Flugzeuge.«
»Ein luftgestütztes Frühwarnsystem, ist mir bekannt. Hauptquartier ist die Peterson Air Force Base in Colorado«, versetzte Kathrin Parker mit einem gequälten Lächeln. »Und das Airborne Warning and Control System AWACS sichert als Luftüberwachungszentrale durch die Boeing E-3 Sentry unsere Lufträume.«
Obwohl die Situation mehr als angespannt war, zog Hunter einen Schmollmund und spielte den Beleidigten.
»Sie sind eine verdammt harte Nuss, Kathrin. Da will ich mal mit meinem Wissen trumpfen und marschiere direkt in das nächste Fettnäpfchen. Irgendwas mache ich falsch. Ob ich es jemals schaffen werde, Ihnen zu imponieren?«
»Einfach immer schön am Ball bleiben. Irgendwann klappt`s vielleicht«, lautete die verheißungsvolle Antwort der hübschen Offizierin, die sich fortan wieder ihren Aufgaben widmete und einen Blick auf das Radargerät und die sonstigen Instrumente warf. Währenddessen unterhielten sich Spacy und der Admiral noch immer.
»Admiral, falls der Angreifer bis auf Schlagweite durchkommt, rechnen wir mit einem kontrollierten Ausstieg aus großer Höhe.«
»Dann sollte die NASA zumindest an der Startrampe ein paar Soldaten postiert haben. Eigentlich wollte McNab die Sicherheitsvorkehrungen da unten am Cape persönlich koordinieren. Hast du da irgendwelche Informationen?«
»Nein. Wir sitzen hier an der Pforte zur Hölle und man lässt uns nicht rein. So gerne wir auch eingreifen würden, die Verbindung zum Startcenter klappt einfach nicht. Von daher weiß ich nicht, wo McNab steckt. Wollte sich nicht Hollister mit ihm auf der Banana Creek treffen?«
»Banana was?«
»Auf der VIP-Aussichtsplattform. Die heißt so.«
»Hm, komischer Name. Aber nun ja, äh, es stimmt, auf der Plattform wollte Hollie diesem Arschloch auf den Zahn fühlen.« Nach einer kurzen Pause ergänzte Adamski: »Wenn du mich fragst, rotiert McNab gerade im Startkontrollzentrum, während er die Anweisungen aus Washington abwartet. Das ist eine ganz schön beschissene Situation. Ich meine für uns, für die NUSA.«
»Für uns heißt das also, wir bleiben hier vor Ort?«, wollte Spacy abschließend wissen.
»So schaut es aus. Hunter soll sich bereitmachen für den Transport nach Vandenberg, die Küstenwache müsste längst da sein. Und du hältst da unten die Stellung. Zumindest so lange, bis es neue Informationen gibt. Also keine riskanten Alleingänge, verstanden?«
»Verstanden und Ende.«
Aus der Ferne war das Dröhnen eines Hubschraubers zu hören, der sich im direkten Anflug auf die Beluga befand. Es war eines der neuen Eurocopter Dauphin Modelle, welches im Rahmen eines Neubeschaffungsprogramms von der Küstenwache getestet wurde. Die ganz in Signalrot lackierte Maschine ging in den Schwebeflug und hielt sich wenige Meter über dem Vorderdeck des Forschungsschiffs in einer fast unbeweglichen Lage. Über Funk fragte der Pilot Kapitän Carlsen, ob der Passagier für den Weiterflug nach Orlando bereit sei.
»Unser Mann ist bereit, wir schicken ihn raus«, bestätigte der Kapitän. Dann verabschiedete sich Hunter von der Crew und drückte Spacy die Daumen. Dem Chefingenieur war sichtlich unwohl dabei, genau jetzt von Bord gehen zu müssen. Er kam sich vor, als würde er ein sinkendes Schiff verlassen, auf dem sein bester Freund die Stellung hielt und um das Leben seiner Freundin bangte.
»Hau schon ab«, sagte Spacy, »auch wenn du eigentlich nicht willst. Aber vielleicht findest du in Vandenberg die richtige Munition, um unser Baby für den Fall der Fälle noch rechtzeitig nach oben zu schießen.«
»Wir bräuchten zwei Tage, um die Independence startklar zu kriegen. Ich werde sehen, was ich tun kann«, versprach Hunter, bevor er die Brücke verließ, auf das Vordeck lief und sich mit der Seilwinde an Bord des Helikopters hochziehen ließ.
Nachdenklich blickte Spacy der Maschine der US Coast Guard hinterher, bis nur noch die Positionslichter als abwechselnd aufblinkende Lichtblitze vor der Kulisse des Startkomplexes auszumachen waren. Mittlerweile hatte sich die Dunkelheit über Cape Canaveral breitgemacht. Nur der von großen Scheinwerfern in grelles Licht getauchte Startkomplex mit dem zum Abschuss bereiten
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