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Defcon One 01 - Angriff auf Amerika

Defcon One 01 - Angriff auf Amerika

Titel: Defcon One 01 - Angriff auf Amerika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Lettau
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Einsatzbedingungen erleben könnten. Er liebte seine Rap , wie er den Jäger fast liebevoll nannte, und konnte sich nicht erinnern, jemals eine bessere Maschine geflogen zu haben. Das einzige Manko des Jägers war seine geringe Waffenlast, die der Stealth-Technologie Tribut zollen musste. Norris war sich dennoch sicher, dass zwei von sechs mitgeführten Sidewinder-Raketen ausreichen würden, um das langsam in Schussposition kommende Ziel auszuschalten.
    Weit oberhalb der Wolkendecke, wo die heraufziehende Nacht vom fahlen Schein des Mondlichts erhellt wurde, sah er bereits in 9-Uhr-Position unterhalb seiner linken Tragfläche die anderen Jäger, allesamt generalüberholte Harrier vom Flugzeugträger Iwo Jima , die es nicht auf seine Höhe schafften und deshalb abdrehten. Konzentriert suchte er den Horizont nach der feindlichen Maschine ab, konnte aber die nachtschwarze U-2, die ihm über NORAD angekündigt war, nur als Punkt auf dem Radar erkennen. Norris aktivierte sicherheitshalber die Revolverkanone vom Typ M61 Vulcan, bevor er den leistungsstarken Supercomputer mit den Zielkoordinaten des gegnerischen Objekts programmierte. In Bruchteilen von Sekunden signalisierte ein eindringliches Geräusch und ein akustisches Blinkfeld auf seinem Cockpit-Display die Zielerfassung.
    Mit einem Gesichtsausdruck, der Professionalität und Anspannung ausdrückte, analysierte er die Situation. Unter seiner Sauerstoffmaske umspielte ein leichtes Lächeln seine Lippen. Nur noch ein Knopfdruck trennte ihn von der erfolgreichen Beendigung seines Auftrags. Er verschwendete nicht einen einzigen Gedanken daran, wer wohl der fremde Pilot in der Lockheed U-2 war und welche Absichten diesen dazu bewegt hatten, in den Luftraum vor Cape Canaveral einzudringen, wo der Countdown für die Atlantis in Kürze ablief. Mit emotionsloser Stimme meldete er sich über Funk bei seinem Stützpunktkommandanten auf der Tyndall Air Force Base, der wiederum direkt mit der NORAD Zentrale in Verbindung stand, die dann ihrerseits den Präsidenten der Vereinigten Staaten im Situation Room des Weißen Hauses mit den aktuellen Geschehnissen über eine geheime Satellitenleitung auf dem neuesten Stand hielt. Zeitgleich war ein in der Nähe operierendes AWACS Aufklärungsflugzeug auf der gleichen Funkfrequenz, um als fliegender Leitstand den aktuellen Status Quo an die Jäger und Aufklärer der Zweiten Atlantikflotte weiterzugeben. Wie ein Schweizer Uhrwerk griffen alle Räder ineinander, um die Befehlskette transparent zu halten und in Echtzeit dem operierenden Flugzeugträgerverband mitzuteilen, was sich in diesen Sekunden weit über der Oberfläche des Atlantischen Ozeans abspielte.
    »Habe Ziel erfasst. Ziel fliegt ohne Kursänderung und mit maximaler Geschwindigkeit auf die Küste zu. Errechnete Flugdaten ergeben Ankunft in sechs Minuten, Flugdaten entsprechen Position der NASA-Abschussrampe 39A. Bin gefechtsbereit und erbitte Erlaubnis für Eliminierung.«
    Zur Kontrolle wurden die genauen Zielkoordinaten, die Entfernung zwischen der Raptor und der U-2, sowie die Positionen der Harrier-Staffel ein letztes Mal abgeglichen. Dann kam der Befehl des Stützpunktkommandanten.
    »Erlaubnis zum Abschuss erteilt. Feuereröffnung nach eigenem Ermessen. Pusten Sie das Schwein vom Himmel. Viel Glück!«
    Norris atmete einmal tief durch und regelte die Triebwerksleistung so, dass er bis auf sieben Meilen Entfernung hinter das Heck der vorausfliegenden U-2 aufschloss. Mit seinem Spezialhandschuh ertastete er den Feuerknopf am Joystick und legte den Daumen über die rote Plastikoberfläche. Dann drückte er ab.
    »Sorry, Kollege, hier endet der Ausflug!«
    Auf jeder Seite der Tragflächen lösten sich die drei Meter langen Luft-Luft-Raketen und zündeten den einstufigen Feststoffantrieb. Mit einer Geschwindigkeit von Mach 1.7 rasten die jeweils vierzigtausend Dollar teuren Sidewinders mit den wärmesuchenden Infrarotdetektoren direkt auf das Triebwerk der alten Lockheed U-2 zu. Norris wunderte sich, warum die U-2 kein Ausweichmanöver unternahm, da der fremde Pilot ihn schon längst auf dem Radar erkannt haben musste, als kaum fünf Sekunden nach dem Abschuss der Raketen die feindliche Maschine in einem gigantischen Feuerball explodierte.
    Captain Peter Chuck Norris legte seine F-22 in eine langgezogene 360° Kurve und beobachtete, wie die Trümmer der U-2 als brennende Fackeln dem Atlantik entgegen stürzten.
    »Ziel ist ausgeschaltet.«
    »Irgendwelche Anzeichen von

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