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Defcon One 01 - Angriff auf Amerika

Defcon One 01 - Angriff auf Amerika

Titel: Defcon One 01 - Angriff auf Amerika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Lettau
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Feuerstrahl, der in hellem Rot und Gelb aus den Raketen unterhalb des Rumpfs der Raumfähre ausgespien wurde. Unmittelbar nach dem Start hatte das Mission Control Center in Houston die Flugüberwachung übernommen, und zumindest für eine kleine Zeitspanne machte sich Erleichterung bei den Mitarbeitern breit. Dass es nicht zu einer befürchteten Zündung einer Bombe an Bord der Atlantis gekommen war, gab einen kleinen Anlass zur Hoffnung.
    Tracy genoss für eine Sekunde den Ausblick aus dem Seitenfenster auf die unter ihnen hinweg rasende Sumpf- und Wasserlandschaft. Als sich während des kombinierten Roll-, Nick- und Giermanövers die Fähre auf den Rücken legte und sich für einen Augenblick der Atlantik zeigte, meinte sie einen guten alten Freund von einem schneeweißen Schiff aus winken zu sehen.
    Unabhängigkeit bedeutet alles , dachte sie an Marks geheimnisvolle Botschaft, deren Bedeutung ihr mit einem Mal vollkommen bewusst wurde und sie lächeln ließ. Denn nicht umsonst hatte Spacy den NUSA Raumgleiter, der ein unabhängiges Mini-Shuttle war, auf den Namen Independence getauft.
    Dann sieh mal zu, dass du deinen süßen Knackarsch rauf zur ISS bringst und mich aus den Händen dieser Knallköpfe rettest.
    Schließlich lösten sich die ausgebrannten Feststoffraketen und der leere Haupttank vom Rumpf, und die Atlantis verlor sich als kleiner Punkt an der Grenze zum Weltall.

KAPITEL 69
24.04., 21.12 Uhr
Cape Canaveral, Forschungsschiff Beluga
    W ie ein riesiger grober Wollfaden lag die hellgraue Rauchsäule der Atlantis über dem Atlantischen Ozean und erinnerte daran, welche Flugbahn vor wenigen Minuten das Space Shuttle der NASA genommen hatte. Der Wind frischte wie durch die Meteorologen angekündigt auf und würde bald die letzten Zeugnisse des Starts in alle Himmelsrichtungen verwehen. Bereits jetzt löste sich das venenartige Gebilde in unzählige feinadrige Schwaden auf. Nur mit einem starken Teleskop konnte man einen letzten diffusen Blick auf die Raumfähre erhaschen, die sich jetzt, nach dem Abschalten der Haupttriebwerke, bereits antriebslos mit einer Geschwindigkeit von fast fünf Meilen pro Sekunde in einer Erdumlaufbahn befand und die Astronauten die ersten Anzeichen der Schwerelosigkeit spüren ließ.
    Spacy schenkte dem vergänglichen Bild der Rauchsäule keine weitere Beachtung mehr und kehrte zurück auf die Brücke, der die Besatzungsmitglieder den Rücken zugekehrt hatten, um unter Deck die Nachrichtensendungen weiterzuverfolgen oder eine Mahlzeit einzunehmen. Lediglich Kapitän Carlsen, der rotbärtige Seebär skandinavischer Abstammung, konnte sich nicht von seinem Lieblingsplatz trennen und verfolgte über ein kleines tragbares Fernsehgerät eine weitere Sondersendung zu den dramatischen Geschehnissen an der Startrampe. Aktuell wurden Bilder in den laufenden Bericht eingespielt, welche die Flucht zahlreicher Geiseln aus dem Flugkontrollzentrum in Houston zeigten. Wie aus einem brennenden Gebäude waren die etwa siebzig Geiseln aus dem ersten Stock eines Nebentrakts des MCC gesprungen, wobei immer wieder Warnschüsse gefallen waren, die anscheinend die Sicherheitskräfte vor unüberlegten Aktionen warnen sollten. So wie es ausschaute, war jetzt nur noch die Stammcrew um John Forrester in dem besetzten Gebäude, um die Flugbahn der Fähre zu überwachen und im ständigen Kontakt mit den Astronauten und den Entführern zu bleiben. Aufgeregt berichten einige Augenzeugen, wie sie unverhofft mit dem Leben davon gekommen waren, weil der Anführer der Kidnapper, den alle als großgewachsenen und braungebrannten Hünen mit athletischem Körper beschrieben, anscheinend auf Weisung aus der Atlantis hin die Freilassung veranlasst hatte. Der Bericht kündigte ein Fernsehteam an, welches direkt ins MCC hinein gehen würde, weil der Anführer der Geiselnehmer via TV mit dem Präsidenten der Vereinigten Staaten kommunizieren wollte.
    »Na toll, jetzt werden die sich vor der ganzen Welt aufplustern und wahrscheinlich von irgendwelchen verrückten Gotteskriegern, Amerika-Feinden und sonstigen Spinnern als Märtyrer feiern lassen. Der Präsident sollte das unterbinden oder zumindest die Medien anweisen, die Berichte auf ein absolutes Minimum zu beschränken«, verschaffte Spacy seinem Ärger Luft.
    »Mhm, ist wohl `ne gute Idee«, brummte Kapitän Carlsen und paffte an seiner Pfeife.
    In der folgenden Stunde richtete sich Spacy vor dem kleinen TV-Gerät ein und verfolgte mit wachsendem Unmut die

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