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Defcon One 01 - Angriff auf Amerika

Defcon One 01 - Angriff auf Amerika

Titel: Defcon One 01 - Angriff auf Amerika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Lettau
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Stimme des CNN-Reporters aus dem Laptop, den irgendjemand auf die Arbeitsplattform der DELTA IV Rakete hingestellt hatte. Ein halbes Dutzend Techniker, allesamt in weiße Overalls mit Gesichtsmaske und Mundschutz gehüllt, hatten sich auf der mobilen Hebebühne innerhalb der riesigen Montagehalle versammelt, um die Sendung aus Texas live zu verfolgen.
    »Puh«, atmete Spacy erleichtert aus. »Für einen Moment hatte ich gedacht, Tracy sei etwas zugestoßen.«
    Hunter gab seinem Freund einen aufmunterten Klaps auf den Rücken und freute sich mit ihm über die gute Nachricht. Er hielt eine Hand vor die Augen, um sich vor den ersten Sonnenstrahlen, die in diesen Minuten die Westküste in ein warmes orangenes Licht tauchten, zu schützen. Aufgrund der Zeitverschiebung war es – im Gegensatz zu Washington – im kalifornischen Vandenberg erst ganz früher Morgen. Die übermüdeten Männer hatten die Nacht durchgearbeitet, um den Zeitplan einzuhalten.
    »Das ist also die gute Nachricht«, fuhr James Phillip nach einer melodramatischen Pause mit seinem Bericht fort. »Die Präsidententochter ist wohlauf, ebenso wie Doug Brown. Und auch die ständige Besatzung der Internationalen Raumstation scheint unversehrt. Aber nun zu der schlechten Nachricht, zu der Botschaft der Terroristen. Ich übertreibe nicht, die Lage ist wirklich ernst. Aber hören und sehen Sie selber!«
    Die Kameraposition wechselte auf die rechte Hand von Phillips, der mit seinem Zeigefinger einen kleinen gelben Knopf drückte und die Aufzeichnung abfuhr. Dann startete der Bericht. In dieser Sekunde hielt die Welt den Atem an.

KAPITEL 78
27.04., 09.40 Uhr
Washington D.C., Heimatschutzministerium
    M ichael Lion McNab konnte die äußeren Anzeichen seiner wachsenden Nervosität nicht verbergen. Angespannt stand er vor dem großen Plasmascreen im Büro seiner Chefsekretärin und kaute das erste Mal seit Jahrzehnten an seinen Fingernägeln. Seit er aus Houston zurückgekehrt war, hatten sich die Ereignisse erneut überschlagen. Momentan wusste er nicht, wie es um sein politisches Schicksal bestellt war.
    Die auf sein Konto eingegangene Zahlung war mittlerweile von Kolumbien aus zurück transferiert worden. Ein entsprechendes Dokument, aus dem hervorging, dass es sich um eine irrtümliche Überweisung handelte, war an seine Bank und von dort an ihn persönlich gesendet worden. Fast fünfzigtausend Dollar hatte es ihn an Schmiergeld gekostet, um einen alten Freund bei der CIA in Südamerika für die finanzielle Rückholaktion zu gewinnen.
    McNab hatte keine Ahnung, wie es sein Kontaktmann im Detail angestellt hatte, einen kolumbianischen Bankdirektor zu überreden, die Überweisung rückgängig zu machen. Aber so genau wollte McNab es auch gar nicht wissen. Die telefonische Aussage des Agenten, der Bankdirektor habe genug Drogengelder in seinem Laden gewaschen, um für den Rest seines Lebens im Staatsgefängnis von Bogotá einzusitzen, hatte McNab genügt. Ab und zu war es äußerst vorteilhaft, wenn man als Minister für Heimatschutz seine Kontakte nutzen und seinen Einfluss geltend machen konnte, um jemanden zu erpressen oder das Bankgeheimnis auszuhebeln und Spuren zu verwischen.
    Jetzt waren alle Spuren beseitigt und die Details aus den Computern gelöscht. McNab wusste aber nur zu gut, dass er die Rolle des strahlenden Politikers mit der weißen Weste jederzeit wieder verlieren konnte, falls ihm die HAMAS weiterhin zusetzen würde. Für den Augenblick hatte er zwar etwas Zeit gewonnen und eine ungewollte Verbindung zu den wahnsinnigen Terroristen gekappt, aber das Blatt konnte sich jederzeit wieder wenden.
    Gebannt starrte er auf den Bildschirm, vor dem sich einige leitende Mitarbeiter aus seinem Stab zusammengefunden hatten, um die Botschaft der Kidnapper aus Tracy Gilles` Mund zu hören.
    Das aufgezeichnete Übertragungsbild war etwas unscharf und wurde von gelegentlichen Interferenzen gestört. Noch bevor Tracy Gilles ihren ersten Satz sagte, schoss McNab beim Anblick der attraktiven Astronautin ein Gedanke durch den Kopf.
    Schätzchen, dich würde ich auch mal gerne flachlegen. Vielleicht ergibt sich ja mal die Gelegenheit. Irgendwann, wenn ich Präsident bin, auf meinem neuem Schreibtisch im Oval Office …

KAPITEL 79
27.04., 06.42 Uhr
Luftraum über Kalifornien
    D ie Flügel des eleganten und schnittigen NUSA Jets zerteilten wie scharf geschliffene Klingen zweier Bowiemesser die kalten Luftschichten oberhalb der letzten Ausläufer des Central Valley.

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