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Defcon One 01 - Angriff auf Amerika

Defcon One 01 - Angriff auf Amerika

Titel: Defcon One 01 - Angriff auf Amerika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Lettau
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Geheimdienst hat gewisse E-Mails abgefangen.«
    »Und? Ist es dieser Hannibal gewesen?«
    »Hm, das ist schwer zu sagen. Ich glaube eher, hier rühmt sich lediglich jemand mit einer Tat, die er nicht begangen hat und die ein reines Produkt seiner Phantasie ist.«
    »Wann haben Sie ihn das letzte Mal gesehen?«, wollte der Präsident wissen und fand langsam zu alter Stärke zurück.
    »Vor einiger Zeit, hier in Libyen. Es war unsere erste Begegnung, und er wollte meine Unterstützung im Kampf gegen Ihr Land.«
    »Und Sie haben ihm Unterstützung zugesichert?«
    »Nein. Ich ließ ihn unverrichteter Dinge gehen. Vielleicht hasst er mich, vielleicht verehrt er mich. Wer weiß das schon. Aber wahrscheinlich wird er mich irgendwann einfach umbringen, indem er mir mit einem Dolch die Kehle durchschneidet. Falls er als Hannibal, Steve Miller, oder wie er sich sonst noch bezeichnet, jemals von dort oben zurückkehrt.«
    »Wenn er zurückkehrt, wird er auf dem elektrischen Stuhl landen, soviel steht fest.«
    »Wenn er zurückkehrt, wird er fünfzig Milliarden Dollar in der Tasche haben«, entgegnete Muammar al Gaddafi, als sei sein Wort Gesetz. »Sie haben gar keine andere Wahl. So verrückt und gefährlich er sein mag, so durchdacht ist sein Plan. In wenigen Stunden stirbt die erste Geisel an Bord der ISS, da Sie mit Sicherheit nicht die Freiheitsstatue in New York in die Luft sprengen werden. Es wird nicht Ihre Tochter sein, da bin ich mir sicher. Aber dann kommt die Forderung mit dem Truppenabzug, den Sie ebenfalls nicht erfüllen. Also stirbt die nächste Geisel. Wir können die Figuren wie bei einem Schachspiel hin- und herschieben. Früher oder später stirbt Ihre Tochter. Es sei denn, Sie geben Hannibal das Gold. Denn das ist das Einzige, was ihn wirklich interessiert. Er möchte eine Art Weltherrschaft aus dem Untergrund heraus aufbauen. Er will das von mir proklamierte Zeitalter der Massen auf radikale Art und Weise umsetzen. Er will alles andere als nur eine Provision. Er will alles, er will fünfzig Milliarden Dollar und die absolute Macht. Er ist krank, ein totaler Psychopath. Ich habe ihn vollkommen unterschätzt und hätte ihn töten sollen, als er in meinem Zelt war. Aber ich habe ihn ziehen lassen. Und jetzt ist er Ihr Problem.«
    Im Hintergrund waren Stimmen zu vernehmen, der Stab des Präsidenten diskutierte angeregt die Möglichkeiten. Seine Berater waren zu erfahren, als dass sie leichtfertig die Zusammenarbeit mit dem einflussreichen Libyer aufs Spiel setzen wollten. Schließlich setzte George T. Gilles das Telefonat wieder fort.
    »Also gut, Oberst. Diese Informationen haben einen gewissen Wert und ich habe den Eindruck, wir könnten unter bestimmten Bedingungen zueinander finden. Was also wollen Sie genau? Warum sollte ich gerade Ihnen, der jahrelang den Terrorismus unterstützt hat, fünf Milliarden Dollar geben?«
    »Weil ich Ihr Problem löse und unsere beiden Staaten davon profitieren.«
    »Ach ja? Und warum sollte ich Ihnen das glauben? Jetzt liegt es an Ihnen, mir endlich einen Plan vorschlagen«, verschärfte George T. Gilles den Ton. »Und fassen Sie sich bitte kurz. Ich stehe nämlich ziemlich unter Zeitdruck.«
    Muammar al Gaddafi lachte kurz auf, dann besann er sich auf den Ernst der Lage. Mittlerweile hatte die tiefstehende Sonne das gesamte Areal in ein leuchtendes Rot verwandelt. Vom Mittelmeer her wehte eine leichter Wind und sorgte für eine angenehme Kühle. Ein Offizier salutierte im Hof, als er den Oberst am offenen Fenster erblickte.
    »Schaffen Sie das Gold nach Afrika und ich locke die Terroristen in eine Falle. Das Gold landet hier – abzüglich der Provision, die mein Land einbehalten wird. Dann serviere ich Ihnen den Kopf dieses Mannes auf dem Silbertablett. Meine Kontakte in der Region sind sehr weitreichend.«
    »Sie müssen vollkommen verrückt sein. So etwas kann ich nicht zulassen«, zeigte sich der Präsident entsetzt über den Vorschlag.
    »Denken Sie darüber nach. Sie könnten es als Ihren Erfolg verbuchen, die Terroristen hinters Licht geführt zu haben. Meine Vermittlungsrolle würde nur am Rande Erwähnung finden, aber das wäre in Ordnung. Betrachten Sie mich als Ihren Verbündeten. Und in diesem Zusammenhang würde ich Ihnen noch weiter entgegenkommen. Für einige noch unerschlossene Öl- und Gasfelder müssen in naher Zukunft neue Konzessionen vergeben werden. Es wäre ein Leichtes für mich, unserem Energieministerium Order zu geben, dass ausschließlich

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