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Defcon One 01 - Angriff auf Amerika

Defcon One 01 - Angriff auf Amerika

Titel: Defcon One 01 - Angriff auf Amerika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Lettau
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davon, dass du dir die besten Nutten der Stadt heimlich in dein Haus holen kannst, ohne dass es deine Frau mitbekommt? Der jetzige Präsident wird sich wohl kaum ernsthaft dafür interessieren.«
    »Äh, nein, natürlich nicht«, stammelte McNab und erhöhte seine Transpirationsrate. »Ich kann – wenn Sie es wünschen – wenn die HAMAS es wünscht – etwas Schlimmes verhindern. Etwas, was alles zunichtemacht, auf das Ihre Organisation hingearbeitet hat. Soweit ich das mit meinem beschränkten Wissen beurteilen kann.«
    »Und wenn du das tust, sollen wir dich leben lassen?«, fragte Devito.
    »Ja, bitte. Ich will nicht sterben. Ich verrate Ihnen das Geheimnis. Aber Sie müssen mir Ihr Wort geben, mich nicht zu töten«, flehte McNab.
    »Er ist nicht in der Position, um Forderungen zu stellen«, meldete sich Wayne aus dem Hintergrund.
    Devito hing nun ganz nah an dem Ohr des Ministers und er spürte den keuchenden Atem des Mannes.
    »Dann sag uns, was wir nicht wissen. Überzeuge uns, und du bleibst möglicherweise unversehrt. Rede!«
    McNab zitterte am ganzen Körper. Seine Haut war bedeckt von einem feinen Schweißfilm, dessen Geruch langsam den Duft des Deodorants verdrängte.
    »Der Präsident verarscht Sie. Der Präsident verarscht die ganze Welt. Er und sein Team sind eine Bande von Verrätern. Es gibt keinen Abzug aus dem Irak und es gibt keine fünfzig Milliarden Dollar. Stattdessen ist in diesem Augenblick ein Rettungs-Shuttle auf dem Weg zur ISS, um diese kleine Schlampe und die übrige Crew zu befreien.«
    Devito ließ eine halbe Ewigkeit verstreichen, so als müsse er das Gesagte erst einmal verdauen. Dann beugte er sich zurück und sah McNab ins Gesicht.
    Scheiße, warum mache ich hier eigentlich Spacys Job?, schoss ihm urplötzlich ein abstruser Gedanke durch den Kopf. Schließlich konzentrierte er sich wieder und hielt drohend das Messer in gefährlicher Nähe zu McNabs Halsschlagader, während er langsam die Schublade des Nachttisches öffnete und mit der freien Hand eine Waffe ertastete.
    »Heckler und Koch, zuverlässiges Model. Aber ich werde lieber das Magazin rausnehmen. Freunde sollten Freunden nicht in den Rücken schießen, nicht wahr?«
    »Soll das heißen, Sie werden mich nicht umbringen?«, fragte McNab ungläubig.
    »Ja. Diese Information war sehr wichtig für uns. Wir werden nun an unsere Vorgesetzten Bericht erstatten. Dann wird man sehen, was geschieht. Aber ich glaube, ehrlich gesagt, nicht, dass man dich noch irgendwie gebrauchen kann. Die Zeit rennt davon. Wenn es stimmt, was du sagst, ist heute im Laufe des Tages alles vorbei. Wir werden nicht an die Macht kommen. Wir haben keine Chance, die amerikanische Regierung zu manipulieren oder zu stürzen. Du hast dein Bestes gegeben, wir wissen das. Aber wir sind auch geduldig, und unsere Chance wird kommen, ein anderes Mal. Leb wohl, Michael McNab.«
    Wayne warf Devito einen heimlichen Blick zu, welcher Amüsiertheit, Verwunderung und Respekt gleichzeitig ausdrückte. Devito kniff einfach nur ein Auge zusammen und deutete an, schnellstmöglich zu verschwinden. Sie hatten gehört, was sie hören wollten. Ohne die ganz großen Zusammenhänge zu kennen, wussten sie dennoch, dass sich ein Mann soeben unwissentlich sein eigenes politisches Grab geschaufelt hatte. Das kleine Aufzeichnungsgerät und die Minikamera im Futteral des Trockentauchanzugs hatten alles per Funk an die Kommandozentrale übertragen.
    »Und komm nicht auf die Idee, uns zu folgen«, verabschiedete sich Wayne mit finsterer Stimme von der Bildfläche. »Wir sind hier unerkannt reingekommen, also kommen wir auch unerkannt wieder hier raus. Deine Bodyguards kannst du übrigens im Bootshaus einsammeln. Sie werden in ungefähr drei Stunden wieder aufwachen. Ach und noch etwas. Gib der Blondine ein ordentliches Trinkgeld. Sie kann nichts dafür, dass wir sie von der Arbeit abgehalten haben!«
    McNab, der sich schneller von seinen Todesängsten erholt hatte als die Männer gedacht hatten, kehrte plötzlich quicklebendig auf die Showbühne zurück, indem er den vermeintlichen Abgesandten der HAMAS noch etwas hinterher rief.
    »Vielleicht könnte ich doch noch etwas für Sie tun. Und Sie etwas für mich – falls die HAMAS mit mir auf dem Präsidentenstuhl an Einfluss gewinnen möchte.«
    Wayne und Devito glaubten ihren Ohren nicht zu trauen, was der Mann da gerade von sich gegeben hatte. Während Wayne den unterhalb der Treppe wartenden Männern ein stummes Signal zum Rückzug

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