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Defcon One 01 - Angriff auf Amerika

Defcon One 01 - Angriff auf Amerika

Titel: Defcon One 01 - Angriff auf Amerika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Lettau
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Präsidenten in der Leitung«, wiederholte Kennedy mit ruhiger Stimme. »George T. Gilles möchte Sie sprechen.«
    Auf diesen Moment hatte Steve Miller sein Leben lang gewartet. Es war die Ironie des Schicksals, ausgerechnet in diesem Moment unpässlich zu sein. Um ihn herum brannte die Luft und tausend Dinge geschahen gleichzeitig. Zu allem Überfluss meldete sich erneut Hassan. Seine Stimme überschlug sich fast.
    »Hannibal, der Deutsche hat in der Schleuse einen Helm entdeckt und ihn gerade aufgesetzt. Was ist jetzt? Wie lautet dein Befehl?«
    Millers Synapsen drohten durchzubrennen. Die Adrenalin-Ausschüttung hatte ein bedrohliches Ausmaß angenommen. Ein feiner Schweißfilm bedeckte seine Stirn. Wie ein gehetztes Tier blickte er sich um und versuchte die Lage anhand der unterschiedlichen Übertragungsbilder auf den Monitoren einzuschätzen. Für einige Sekunden schloss er die Lider und stellte sich vor, im Auge eines Hurrikans zu sein, während um ihn herum gewaltige Kräfte ein entfesseltes Chaos erzeugten.
    »Statusbericht, sofort!«
    »Der Astronaut feuert gerade auf den Greifarm. Das muss eine Art Elektrowaffe sein, ich sehe überall Blitze«, rief Hyacinth und versuchte verzweifelt, den mehrgelenkigen Canadarm2 rechtzeitig gegen das angedockte Space Shuttle zu drücken.
    Quälend langsam verstrichen die Sekunden. Fragen über Fragen, Probleme ohne Ende.
    »Was ist jetzt mit dem Deutschen?«, drängte Hassan.
    »Wollen Sie jetzt den Präsidenten sprechen? Ja oder Nein?«, wollte Kennedy wissen.
    »Der Greifarm funktioniert nicht mehr richtig. Wir haben da draußen ein echtes Problem«, fluchte die Asiatin.
    Zögernd tastete sich Millers rechter Daumen dem roten Auslöseknopf des Funkzünders entgegen. Seine Hand war schweißnass. Ein irres Grinsen überzog sein Gesicht. Dann öffnete er wieder die Augen. Seine Pupillen waren geweitet. Es schien, als ob er der Apokalypse offen ins Visier sah.
    Ganz ruhig. Der Sieg ist nahe. Diese Festung ist uneinnehmbar.
    »Hyacinth, was passiert mit dem Roboterarm?«
    »Ich habe die Kontrolle über ihn verloren, er reagiert nicht auf meine Steuerbefehle. Wahrscheinlich sind die Schaltkreise durch den Elektroimpuls lahmgelegt. Aber der Space Cowboy kommt nicht von ihm los.«
    Miller atmete einmal tief durch und gab seine nächsten Befehle über die Bordkommunikationsanlage bekannt.
    »Hören Sie, Kennedy! Der Präsident soll warten. Und sorgen Sie dafür, dass er währenddessen die Bilder unserer Übertragungskamera zugespielt bekommt. Und Hassan: Öffne die Druckschleuse! Wir schicken das erste Paket in die Umlaufbahn. Und dann bring mir Tracy Gilles her!«
    »Ich wüsste nicht, was ich lieber täte«, meldete sich Hassan.
    »Sie verdammter Mörder. Sie haben Reiter auf dem Gewissen. Dafür werde ich Sie in Stücke reißen«, war die Stimme von Doug Brown zu hören.
    »Tun Sie sich keinen Zwang an, Sie wissen, wo Sie mich finden. Kommen Sie doch rauf und holen Sie sich ein paar Kugeln ab!«
    Hyacinth rang sich ein Lächeln ab. Doch dann stockte auch ihr der Atem, als sie auf den mittleren der drei eingeschalteten Monitore sah.
    »Wir bekommen noch mehr Besuch. Und es sieht ganz so aus, als ob es diesmal die Kavallerie ist.«

KAPITEL 104
28.04, 15.59 Uhr UTC
Apogäum, Independence
    J ack, du solltest warten«, rief Spacy ins Helmmikrofon, während er sich vom regungslosen Roboterarm der ISS freizukämpfen versuchte und plötzlich die Independence im Blickfeld hatte.
    »Keine Chance, mein Freund. Das stehen wir gemeinsam durch«, antwortete Hunter.
    »Wahrscheinlich war es der Befehl des Admirals, oder?«
    »Naja, der Alte meinte, ich sollte mich nützlich machen und ins Geschehen eingreifen. Aber ich wäre auch so gekommen, das kannst du mir glauben.«
    »Ich hatte es befürchtet. Aber jetzt sag mir lieber, wie ich von dem Teil hier loskomme.«
    »Ich werde den Teleskoparm unseres Babys einsetzen und dich abtrennen.«
    »Oh Gott, mit deinen beiden linken Händen wirst du mich in Stücke schneiden«, stöhnte Spacy auf. »Ich erinnere dich nur an unsere Tauchfahrt auf den Bahamas. Das war blamabel.«
    »Hey, da hatte ich einen schlechten Tag. Das hier ist meine Revanche. Diesmal kommt der Fisch in den Kescher.«
    »Na prima. Dann beeil dich wenigstens. Da vorne öffnet sich gerade die Luftschleuse am Pirs-Modul.«
    »Shit!«
    Während sich die Independence kopfüber bis auf zehn Meter an den außer Kraft gesetzten Canadarm2 heran bugsierte hatte und einer der Teleskoparme

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