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Defcon One 01 - Angriff auf Amerika

Defcon One 01 - Angriff auf Amerika

Titel: Defcon One 01 - Angriff auf Amerika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Lettau
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An dieser Stelle hatte er im letzten Sommer ein Prachtexemplar erwischt.
    Fünfzehn Minuten später stiegen plötzlich Wasserblasen am Bug auf und zerplatzen an der glitzernden Oberfläche. Glenmore blickte auf den Grund des Sees und konnte die Ursache für die Blasen nicht ausmachen. Die Tiefe des Lake Okeechobee betrug hier nicht mehr als vier Meter, und das Wasser war glasklar. Der kalk- und sandsteinige Grund war mit umgestürzten Bäumen, Gräsern und Pflanzen überwuchert und schimmerte in gelben und grünen Nuancen.
    Die Quelle der Luftblasen musste genau unterhalb des kleinen Bootes liegen. Vorsichtig tastete sich der NASA-Chefpilot außerhalb des kleinen Ruderhauses entlang, um den Weg der Luftblasen zu verfolgen. Falls etwas mit dem Boot nicht stimmen sollte, würde er es an Land untersuchen, gegebenenfalls an Ort und Stelle reparieren, und es dem Eigentümer mitteilen. Aber dazu sollte es gar nicht mehr kommen.
    Plötzlich packte ihn etwas ohne Vorwarnung an der rechten Ferse, und er stürzte kopfüber ins Wasser. Glenmore war auf Notfallsituationen trainiert und hatte unzählige Stunden im Johnson Space Center in Houston in dem großen Schwimmbecken absolviert, wo die Astronauten den Einsatz in Schwerelosigkeit simulierten. Aber das hier traf ihn völlig unvorbereitet. Er wirbelte herum und erstarrte. Im gasklaren Wasser des Sees verharrte fünf Meter von ihm entfernt ein Taucher, der ihn neugierig beobachtete, jedoch keine Anstalten unternahm, zu helfen. Mit einem kräftigen Stoß drehte Glenmore sich um und tastete seinen Knöchel ab. In dem Augenblick, als er das reflektierende Metallstück an seinem Fuß sah, ergriff ihn kaltes Entsetzen. Der Taucher hatte ihm beim Zugriff eine automatisch zuschnappende Fußfessel um den Knöchel gelegt. Und diese Fußfessel war mit einer langen Kette verbunden, die einige Meter weiter um einen umgestürzten Baum befestigt war. Der Taucher nahm ein lose am Boden liegendes Glied auf, führte es zu einem zweiten Glied und verkürzte die Länge der Kette, in dem er die beiden Glieder mit einem Sicherheitsschloss verband. Nun würde es unmöglich für das Opfer sein, an die Wasseroberfläche zurückzukehren.
    Scott Glenmore versuchte aufzutauchen und nach Luft zu schnappen, doch die Kette hinderte ihn daran. Es waren nur wenige Zentimeter, die ihn von der rettenden Oberfläche trennten. In einem letzten und verzweifelten Versuch versuchte er, die Kette von dem Baumstamm zu lösen. Panik stieg in ihm auf und er erkannte, dass er diesen aussichtlosen Kampf verlieren würde. Die letzte Luft entwich aus seinen Lungen und der Tod klopfte an. Sein ganzer Körper bäumte sich noch einmal auf. Hektisch zuckten die Glieder durch das Wasser und wirbelten den Untergrund auf. Das Letzte, was Scott Glenmore in seinem Leben sah, war der teilnahmslose Blick eines Schwarzbarsches, der an ihm vorbeiglitt. Dann umfing ihn finstere Schwärze.
    Der Taucher wartete noch drei Minuten, um sicher zu gehen, dass der NASA-Mann wirklich ertrunken war. Dann löste er die Fußfessel und stieß den Körper an die Oberfläche. Mit einem Blick über das Wasser und über das Ufer vergewisserte er sich, dass niemand in der Nähe war.
    Der Taucher kletterte an Bord des Bootes, entledigte sich seiner Flasche und seiner Flossen und zog die Leiche an Bord. Penibel untersuchte er den Fuß der Leiche auf Schürfwunden, konnte aber keine Spuren von Kratzern oder Druckstellen erkennen. Er zog Glenmore die Schuhe von den Füßen und richtete den Körper auf. Er nahm den Kopf des Toten und schlug ihn mit voller Wucht gegen die Holzverkleidung des Steuerhauses. Da die Totenstarre noch nicht eingetreten war, sickerte sofort Blut aus der Platzwunde am Hinterkopf. Dann warf er die Leiche rückwärts über Bord.
    Der Taucher schaute sich auf Deck um und öffnete die Gefrierbox. Er kippte die ausgenommenen Fische auf den Boden und warf die Kiste in eine Ecke. Dann stellte er die Segelschuhe von Glenmore ordentlich nebeneinander ins Ruderhaus. Er vergewisserte sich, ob auch ein Blutfleck an der Ruderhausverkleidung zu sehen war. Schließlich schnallte er sich wieder seine Flasche auf den Rücken, stülpte sich seine Taucherflossen über und glitt lautlos auf den Grund des Sees. Die Strömung hatte den Körper bereits vom Boot weggetrieben, und letztendlich würden die Kräfte der Natur entscheiden, wo die Leiche angespült und entdeckt werden würde.
    Der Taucher löste das Sicherheitsschloss der Kette und nahm die

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