Defcon One 01 - Angriff auf Amerika
1?«
»Okay.«
»Spannungsanzeige Brennstoffzelleneinheit 2?«
»Okay.«
»Minibar?«
»Okay … äh, nicht okay. Sag mal Mark, was soll der Scheiß?«
»Also gut, Minibar nicht Okay. Schreib das auf. Minibar überhaupt nicht okay, beim nächsten Mal unbedingt einbauen. Weiter!«
Hunter schüttelte den Kopf und die Prozedur zog sich weitere zehn Minuten hin. Nach dem Cockpit-Check, der nur die inneren Anzeigen und Schalter betraf, folgte noch der Außen-Check. Verschiedene Greifer, Zangen, Bohrer, Sensoren, Lampen und Messgeräte wurden dabei mit Teleskoparmen aus dem Rumpf von Flying Fish gefahren. Das Innere der Maschine war vollgestopft mit Elektronik, es gab kaum einen Kubikzentimeter, der hier nicht genutzt wurde.
Per Funk instruierte Spacy die Taucher, sich mit ihren Kameras bereitzuhalten. Vor ihm trieben Chuck Devito, Rick Miller, Thommy Wayne, Bruce Stocker und der Neue im Team, Nick Willis.
In dem Augenblick, als Spacy den Knopf für die Startautomatik betätigen wollte, kam über Funk eine Meldung von der Brücke der Beluga rein.
»Hey, Mark, ich habe Admiral Adamski auf Leitung drei für dich. Soll ich zu euch runter stellen?«, wollte der Kapitän wissen.
»Nur wenn es kein R-Gespräch ist. Hat er gesagt, was er will?«, fragte Spacy.
»Hat er nicht. Nur dass es dringend ist und mit der NASA zu tun hat. Falls ich dich nicht erreichen sollte, bat er um sofortigen Rückruf, sobald du wieder oben bist.«
»Ist schon okay. Stell ihn runter!«
Es knackte in der Leitung und dann erfüllte die donnernde Stimme des Admirals das kleine Cockpit. Spacy sah keinen Grund, warum Hunter das Gespräch nicht mithören sollte, und stellte auf Lautsprecher.
»Ich habe schon von Kapitän Carlsen erfahren, dass es da unten ein paar Probleme mit dem Tauchschrauber gibt. Hat Hunter wahrscheinlich mal wieder ein paar Drähte verwechselt, oder? Wie ich gehört habe, irgendwas mit den Brennstoffzellen, hä? Verdammt noch mal Leute, seht zu, dass ihr mir diesen komischen Zwitter heil nach Hause bringt. Hat die NUSA eine ordentliche Stange Geld gekostet.«
Hunter und Spacy schauten sich gelangweilt an.
»Ja, klar. Ist auch nichts Dramatisches, wir sind jetzt soweit und wollten gerade abtauchen«, erwiderte Spacy und verzichtete seinerseits auf ein freundliches Hallo.
»Gut, wird schon schief gehen. Aber was wirklich Dramatisches ist bei der NASA passiert, ich habe es vor zwanzig Minuten von John Forrester, dem Flight Direktor, erfahren. Scott Glenmore wird vermisst.«
»Der Commander für die Jubiläumsmission?«
»Genau der. Forrester wollte auch dich sofort informieren, aber dein Handy war bereits abgeschaltet. Na, wie auch immer, hat er halt mich angerufen. Forrester wollte irgendein PR-Briefing mit der Crew ansetzen und hat telefoniert. Mehrmals, leider vergeblich. Über die Verwaltung und das Personalbüro wusste man, dass Glenmore zum Lake Ocheechobee wollte. Irgendwelche Barsche angeln. Ein verlängertes Wochenende. Er hat auch eine Adresse hinterlassen.«
»Und?«
»Es war richtig von dir, die Jungs bei der NASA zu sensibilisieren. Dieser Forrester funktioniert wie so eine Art Frühwarngerät. Ruft lieber einmal zu viel als zu wenig an. Naja, jedenfalls wollte er auf Nummer sicher gehen und hat den örtlichen Sheriff informiert. Der ist sofort los zu der Hütte von Glenmore, aber da war niemand. Und das Boot trieb in Ufernähe, ohne eine Spur von ihm.«
»Hat man schon eine Suchaktion eingeleitet?«, war die naheliegende Frage von Spacy.
»Die läuft seit drei Stunden. Aber der See ist groß.«
»Ziemlich groß sogar.«
»Mist.«
Spacy kannte die Gegend um den Lake Ocheechobee sehr gut. Er hatte selber dort mehrmals an unterschiedlichen Stellen sein Lager aufgeschlagen.
»Wie lange wird er jetzt schon vermisst?«
»Gut vierundzwanzig Stunden.«
»Das sind keine guten Nachrichten. Ich denke auch, dass da was faul sein könnte«, teilte Spacy die Sorgen des Admirals.
Es entstand eine kurze Pause, dann redete wieder der Admiral.
»Mark, sobald du da unten auf den Bahamas fertig bist, rufst du zurück. Dann sehen wir weiter.«
Die Leitung war bereits tot und Spacy musste sich einen Moment konzentrieren. Waren dies die ersten Signale, dass die HAMAS ungeduldig wurde, weil auf Guam nichts geschah? Machten sie jetzt schon ihre Drohung wahr und töteten gezielt einen Mitarbeiter der NASA? Allerdings hätten die Terroristen dann auch direkt auf das Ultimatum verzichten können. Die Sache musste einen
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