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Defcon One 01 - Angriff auf Amerika

Defcon One 01 - Angriff auf Amerika

Titel: Defcon One 01 - Angriff auf Amerika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Lettau
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einen skeptischen Blick auf Hinkleys Knie.
    »Das ist nur eine Kopie, wahrscheinlich ist es einfach nur seitenverkehrt«, zweifelte Rodriguez die Aussage des Mannes an, der nun immer heftiger stöhnte.
    »Nein … dann … die … Oh mein Gott … dann wäre auch … das Datum … einfach alles … der Schriftzug auf dem … Poster … seitenver … Ooooooohhh!«
    Unruhig betrachtete Rodriguez den sich windenden Mann. Er hörte ein Geräusch und er wusste, dass es mit dem Darmausgang von Hinkley zu tun hatte. Ein hässlicher brauner Fleck breitete sich auf dem Polstersessel aus, während Edwin Hinkley grausame Qualen litt. Verunsichert wanderten die Blicke des vermummten Rodriguez zwischen dem Knie und dem Foto hin und her.
    »Rufen … Sie …einen … Arzt …bitte …«
    Nun war es an Rodriguez, blass und nervös zu werden. Er war ein Dieb, ein Trickbetrüger. Er hatte ein paar größere Einbrüche vorzuweisen, hier und da auch schon mal zugeschlagen. Aber er hatte in seinem ganzen Leben niemals jemanden ernsthaft und vorsätzlich verletzt. Eigentlich hatte er sich auch nur widerwillig auf diese Sache hier eingelassen, wobei das Geld der ausschlaggebende Punkt gewesen war. Aber plötzlich hatte er starke Zweifel daran, dass er den richtigen Mann bestrafte. Der Kerl vor ihm schien vor seinen Augen abzukratzen und seine Knie konnten einfach nicht lügen. Fieberhaft rotierten die Gedanken durch seinen Kopf. Konnte er diesen Kerl einfach hier liegen lassen? Nein, das konnte er nicht. Er musste einen Arzt rufen, aber erst, wenn er hier weg war. Außerdem konnte gleich die Frau von dem Typen hier aufkreuzen und das würde die Sache extrem kompliziert machen.
    Plötzlich war aus der oberen Etage ein Wimmern zu hören, das immer heftiger wurde und in ein lautes Kreischen überging. Überrascht drehte sich Rodriguez um und blickte die Treppe empor. Hier war noch ein Baby im Haus? Damit hatte er überhaupt nicht gerechnet. So einen Scheißjob würde er nie wieder machen, davon hatte ihm der Fremde überhaupt nichts erzählt. Es änderte zwar nichts an der Tatsache, dass hier möglicherweise – nein, eigentlich mit Sicherheit – der falsche Mann bestraft worden war, aber dennoch: Sollte ihm noch etwas Zeit bleiben, um dem Mann zu helfen, musste das Kind die Klappe halten.
    Nochmals schaute Rodriguez auf die Uhr und blickte danach direkt auf Hinkley, der sich soeben erbrach und dabei wie von Sinnen stöhnte und zuckte. Rodriguez wusste nicht, was er zuerst machen sollte. Telefon, ein Glas Wasser, 911, das Baby , waren die Gedanken, die ihm durch den Kopf schossen. Hektisch stampfte er auf dem Boden herum und fuhr sich über den Kopf, um sich die Haare zu raufen. Erst jetzt fiel ihm ein, dass er noch den Strumpf über dem Kopf hatte. Instinktiv riss er ihn runter und packte ihn in seine Hosentasche. Dann stürmte er, noch immer den Revolver in der Hand haltend, die Treppe zum Kinderzimmer hinauf.
    Er schaltete das Licht ein und sah das Baby, welches angesichts der Überraschung innehielt und einen Bruchteil von Sekunden aufhörte zu schreien. Fieberhaft suchte Rodriguez irgendetwas, was das Kind zum Schweigen bringen würde.
    Er fand eine Rassel und einen Schnuller. Er drückte dem Kind den Schnuller in den Mund und entdeckte gleichzeitig die bunte Nachttischlampe. Langsam drehte er an dem Knopf und die bunte Lampe begann sich zu drehen. Lustige Motive wurden als Schattenspiel durch den ganzen Raum geworfen. Dazu erklang die Melodie eines bekannten Kinderliedes.
    Rodriguez dachte plötzlich an Fingerabdrücke, erinnerte sich aber beim Anblick seiner schwarzen Handschuhe, dass alles in Ordnung war. Das Kind schrie jetzt wieder heftiger. Unten war ein entsetzlicher Schrei zu hören, auf den ein polterndes Geräusch folgte. Glas zerbrach und irgendetwas kullerte über den Holzboden. Panisch stürmte Rodriguez nach unten. Er wusste überhaupt nicht mehr, was er hier tat.
    Beim Anblick von Hinkley drehte sich ihm der Magen um. In einer Spur aus Blut, Kot und Erbrochenem hatte der Familienvater verzweifelt versucht, zur Treppe zu gelangen. Dabei hatte er eine große Vase aus Glas umgestoßen, die in tausend Stücken am Boden lag. Es war nicht mehr zu übersehen: Edwin Hinkley lag ihm Sterben. Seine Glieder waren grotesk verdreht und zuckten wie wild. Schaum stand vor seinem Mund und hatte sich mit dem Blut und dem Erbrochenem über das ganze Gesicht verteilt. In seinen Augen stand das nackte Grauen und scheinbar durchliefen noch

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