Defcon One 01 - Angriff auf Amerika
Klatschen mit einer theatralischen Geste.
»Ich danke Ihnen, aber bitte beschämen Sie mich nicht. Tu Gutes, wenn dir Gutes widerfährt, so steht es geschrieben. Ich befinde mich auf der Sonnenseite des Lebens und ich möchte nicht mehr oder weniger, als dass Sie ein wenig davon profitieren. Vertrauen Sie mir, wir werden den Laden schon gemeinsam nach vorne bringen. Und nun möchte ich keine weiteren Dankespredigten mehr hören. Auf uns wartet viel Arbeit, Männer!«
Die anwesenden Fahrer konnten ihr Glück immer noch nicht fassen und applaudierten erneut, bis Miller den Ersten in sein Büro mitnahm.
»Mr Flynn, wenn Sie mir dann bitte folgen würden? Der Rest der Mannschaft kann dort hinten warten.«
Er zeigte auf einen verglasten Aufenthaltsraum, in dem ein paar Stühle, ein Tisch und ein Kaffeautomat standen. »Ich habe leider kein Kleingeld für den Kaffe dabei«, entschuldigte er sich. Die Männer lachten.
Eingehend instruierte er die Männer, unterschrieb die Dokumente und die gefälschten Frachtpapiere und schickte sie auf eine Route, die nicht dem vorbestimmten Ziel entsprach.
Jeder der Männer erhielt ein Handy, auf dem noch kein Guthaben aufgeladen war; das aber angerufen werden konnte. Nach und nach entfernten sich die großen Sattelschlepper von dem Gelände.
Keiner der Männer wusste, welche tödliche Fracht tatsächlich in den Anhängern hinter den Zugmaschinen gelagert war. Alle gingen davon aus, Pestizide zur Insektenbekämpfung für die heimische Landwirtschaft zu transportieren. Als letzter Fahrer verließ Frank Wilson das Gelände und ließ eine verwaiste Lagerhalle zurück, die nur für diesen einen Zweck angemietet worden war. Nur der in der Luft liegende Dieselgeruch erinnerte für einen kurzen Augenblick daran, dass hier einmal vier Trucks gestanden hatten.
Als der letzte Peterbilt das Gelände verlassen hatte, demontierte Miller das Firmenschild und machte sich auf den Rückweg ins Waldorf Astoria, um die Daumenschrauben für Präsident George T. Gilles ein wenig fester anzuziehen.
KAPITEL 21
11.02., 12.00 Uhr
Washington D.C., Weißes Haus
D er Situation Room im Weißen Haus in Washington war die Schaltzentrale des amerikanischen Präsidenten in Krisensituationen. Die Errichtung dieses Raumes im Westflügel des Gebäudes war 1962 von Präsident John F. Kennedy in Auftrag gegeben worden. Nach dem Desaster der fehlgeschlagenen Invasion in der Schweinebucht hatte Kennedy nach besseren Echtzeitinformationen verlangt und ein entsprechendes High-Tech-Zimmer ausstatten lassen, über das er weltweit mit den wichtigsten militärischen, regierungsbehördlichen und zivilen Entscheidungsträgern kommunizieren konnte. Das Equipment war ständig auf dem Stand seiner jeweiligen Zeit, meistens jedoch sogar eine Entwicklungsstufe weiter. Der holzvertäfelte Raum mit dem dunkelblauen Teppich bot zwanzig Gästen ausreichend Platz, damit den Worten des mächtigsten Mannes der Welt Gehör geschenkt werden konnte. Auf den beiden Videowänden konnte man live das Geschehen von den entferntesten Orten des Planeten verfolgen.
Acht Personen saßen an dem lang gezogenen Besprechungstisch zusammen und unterhielten sich angeregt. Anwesend waren Außenminister Don Fletcher, Verteidigungsministerin Charlotte Stuyvesant, General Ley Grant als Sicherheitsberater des Präsidenten, der CIA-Direktor Frank Harris, NSA-Direktor Bob Dreyfus, NASA Flugdirektor John Forrester sowie die beiden Vertreter der NUSA.
Admiral Adamski und Spacy waren nach einer kurzen Nacht in Miami mit einer Linienmaschine nach Washington geflogen und warteten nun wie alle anderen auf die Ankunft des Präsidenten, der nach diesem Treffen verlangt hatte.
Als George T. Gilles den Raum mit seiner Pressesprecherin, einem Protokollführer, sowie zwei Agenten des Secret Service betrat, erhoben sich alle Anwesenden und blickten zu dem Stehpult, von dem aus der Präsident einige einführende Worte zur Begrüßung halten wollte. Die Türen wurden von außen geschlossen und das Licht wurde gedämmt.
»Meine Herren, liebe Charlotte, ich danke Ihnen, dass Sie so kurzfristig ihre Termine umdisponieren konnten und meiner Einladung gefolgt sind. Obwohl mir natürlich alle Personen hier persönlich bekannt sind, kommen doch zwei von Ihnen heute das erste Mal in den Genuss, den Situation Room kennenzulernen. Von daher darf ich John Forrester von der NASA und Mark Spacy von der NUSA recht herzlich zu Ihrer Premiere begrüßen. Ich wünsche für Sie und uns
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