Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Defcon One 01 - Angriff auf Amerika

Defcon One 01 - Angriff auf Amerika

Titel: Defcon One 01 - Angriff auf Amerika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Lettau
Vom Netzwerk:
alle, dass Ihr Besuch hier der letzte sein wird, denn für gewöhnlich treffen wir hier nur dann zusammen, wenn eine internationale Krise ansteht. Ginge es nach den Militärs, würden wir jeden Tag hier sitzen.«
    Während sich Spacy und Forrester mit einem kurzen Kopfnicken beim Präsidenten für diese nette Einführung bedankten, registrierte Charlotte Stuyvesant, die neue Verteidigungsministerin, die Worte ihres Vorgesetzten mit Nachdenklichkeit. Sie kannte die Aversion von George T. Gilles, was militärische Dinge anbelangte. Seine Absichten, den Verteidigungsetat nicht aufzustocken, sondern ihn auf dem jetzigen Niveau einzufrieren, ließ sie einen schweren Stand bei den Truppen haben. Es war symptomatisch, dass der Präsident die Stabschefs zu diesem Meeting nicht eingeladen hatte. Und das kam schon fast einem Affront gegen das Militär gleich.
    Spacy hingegen wunderte sich viel mehr darüber, mit welcher Selbstverständlichkeit George T. Gilles den Einstieg für das Treffen vorgetragen hatte. Es war gerade so, als hätte er die Insignien der Macht schon immer besessen. Der Vollblutpolitiker ließ keinen Zweifel daran aufkommen, dass er das Amt des Präsidenten machtvoll ausüben wollte.
    »Dieser enge Kreis der hier Versammelten ist aus einem ganz bestimmten Grund so klein gehalten. Wir haben es mit einer Situation zu tun, die gefährlich werden könnte, die es aber nach meiner jetzigen Einschätzung noch nicht ist. Es gibt eine Erpressung, die von der HAMAS ausgesprochen und die durch ein abscheuliches Verbrechen augenscheinlich belegt wurde. Ich meine damit die Ermordung von Nicolas Briggs, dessen Kopf vor einigen Wochen hier abgeliefert wurde. Ich danke allen, die mittelbar oder unmittelbar diese schreckliche Geschichte mitbekommen haben, dass nichts davon an die Öffentlichkeit gedrungen ist. General Grant versicherte mir, dass selbst John Forrester von der NASA, den diese Information eigentlich nichts hätte angehen dürfen, sich sehr kooperativ und vor allem diskret verhalten hat. Dafür danke ich Ihnen ganz besonders, Mr Forrester.«
    Der Flight Direktor beugte sich vor, um sich für das Vertrauen zu bedanken.
    Dann fuhr der Präsident fort. »Der Kreis ist auch deshalb bewusst so klein gehalten, weil ich es zum jetzigen Zeitpunkt als nicht nötig erachte, unser Problem auf eine militärische Ebene zu bringen. Sie alle kennen meinen Standpunkt bezüglich unserer Sicherheits- und Außenpolitik. Seien Sie unbesorgt, die Vereinigten Staaten werden auch unter einem Präsidenten George T. Gilles keine Erpressungen jedweder Art zulassen. Aber es entspricht auch meiner politischen Überzeugung, dass wir viel mehr als bisher auf unsere Analytiker, Ermittler und Agenten hören, um auf Grundlage dessen eine gegebenenfalls militärische Lösung für ein Problem suchen. Amerika muss nicht unbedingt direkt mit dem Säbel rasseln, um sich Gehör in der Welt zu verschaffen. Ich bevorzuge den Weg der Deeskalation und deshalb ist auch in dieser heute zur Diskussion stehenden Angelegenheit kein Militär anwesend. Unsere reizende Charlotte Stuyvesant bildet natürlich die goldene Ausnahme von dieser Regel, was wäre ich nur ohne meine Verteidigungsministerin?«
    Charlotte Stuyvesant zwang sich zu einem Lächeln.
    Der gibt Zuckerbrot und Peitsche , dachte Spacy und fragte sich, wann der Mann endlich zur Sache kommen würde. Admiral Adamski sah es wohl ähnlich, denn er warf Spacy einen verstohlenen, aber viel sagenden Blick zu.
    »Bevor wir nun gleich in die Details zu dem Erpressungsversuch und den parallel verlaufenden Geschehnissen rund um die Astronauten der NASA gehen, darf ich Ihnen noch versichern, dass ich mich in dieser Angelegenheit als gewählter Repräsentant der Nation neutral verhalten werde und nicht gedenke, Druck auf die NASA auszuüben, um meine Tochter, die ja bekanntermaßen selber zur Astronautin ausgebildet ist, aus einer etwaigen Schusslinie zu nehmen. Es ist ihre Entscheidung, zur ISS zu fliegen, soweit es denn die NASA überhaupt wünscht. Ich weiß, dass wir viele qualifizierte Piloten für diesen Job haben, und wenn meine etwas hitzköpfige kleine Tochter für diesen Job sämtliche Türen bei der NASA einrennt, so wird sie selber am besten wissen, ob dies der richtige Weg ist, oder ob nicht Besonnenheit und Geduld mittelfristig den Sprung auf den begehrten Cockpitsitz eher bescheren. Bitte verzeihen sie mir diesen kleinen Ausflug in interne Familiengeschichten.«
    Ein herzhaftes Lachen ging durch

Weitere Kostenlose Bücher