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Defcon One 01 - Angriff auf Amerika

Defcon One 01 - Angriff auf Amerika

Titel: Defcon One 01 - Angriff auf Amerika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Lettau
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lediglich ein kleines, melodramatisches Detail in seinem irrsinnigen Plan.
    »Mr Tucker, manchmal bedarf es außergewöhnlicher Lösungen für außergewöhnliche Probleme. Ich habe eine Idee, und ich bin sicher, dass man Ihnen ein Denkmal in dieser Stadt setzen wird. Die New Yorker werden Sie lieben, glauben Sie mir. Heute wird die ganze Stadt auf Sie blicken und erkennen, dass sie die gute Seele verliert und dass es Unrecht ist, Sie einfach davon zu schicken.«
    »Ich verstehe nicht ganz, Mr Singh. Wer sollte sich schon für einen alten Mann wie mich interessieren?«, fragte Tucker mit hängenden Schultern seinen Gast aus Indien, der ihm plötzlich wie aus einem Märchen aus Tausendundeiner Nacht vorkam.
    »Nehmen Sie dieses Handy, vertrauen Sie mir«, sagte Miller und lächelte.
    Harold Tucker starrte auf das Mobiltelefon, als würde er etwas in der Hand halten, was von einem anderen Planeten stammte. Er hatte noch nie ein solches Telefon besessen und er wusste auch nicht, was er damit anfangen sollte.
    »Ich habe noch etwas zu erledigen, komme aber bald wieder. Sehen Sie zu, dass Sie um Punkt drei Uhr hier oben auf der Terrasse stehen. Ich werde Ihnen ein Zeichen geben. Sobald das Gerät klingelt, drücken Sie hier auf den grünen Knopf. Wenn das Gespräch beendet ist, halten Sie das Gerät ausgestreckt in die Luft und drücken den roten Knopf. Das ist dann mein Zeichen«, gab Miller seine Anweisungen.
    »Ich weiß nicht, Mr Singh. Das ist aber eine etwas seltsame Überraschung. Das klingt ziemlich verrückt. Ich hoffe, Sie machen nichts Verbotenes!«
    Miller lachte und legte seinen Arm um die Schultern von Tucker. Sie schauten über die imposante Skyline von Manhattan und beobachteten einen Augenblick lang eine Taube, die sich auf einem Mauervorsprung niedergelassen hatte.
    »Wissen Sie, Harold, die Sprache in meiner Heimat ist sehr blumenreich. Ich könnte nichts Verbotenes tun, denn das liegt mir fern. Und ein Sprichwort in unserem Land sagt: Schickt man vormittags dem Nächsten Leid zu, kommt es nachmittags vor die eigene Tür.«
    »Das ist ein sehr schönes Sprichwort. Es gefällt mir.«
    »Ich möchte mich auf meine Weise bei Ihnen bedanken. Sie haben mir Einblick in dieses Gebäude gegeben. Und in Ihr Herz. Das hat mich tief berührt. Wissen Sie, wir haben noch ein schönes Sprichwort in Indien«, sagte Miller.
    »Ja?«
    »Freunde sind wie Sterne in der Nacht. Auch wenn Sie manchmal nicht zu sehen sind, weißt du trotzdem, dass sie da sind.«
    Tuckers Augen fingen an zu glänzen, und er sah Mr Singh mit einer Wärme und Güte an, die einen Stein erweichen konnte.
    »Ich finde nicht die richtigen Worte, um mich bei Ihnen zu bedanken, Mr Singh. Sie sind ein wahrer Menschenfreund. Was immer Sie vorhaben, ich bin zur Stelle und werde hier warten. Ich kenne mich zwar nicht mit diesen neumodischen Geräten aus, aber einen grünen und einen roten Knopf kann ich noch unterscheiden«, sagte Tucker, und seine Stimme klang belegt.
    Miller erwiderte nichts und gab dem alten Mann zum Abschied die Hand, bevor er sich auf den Weg zu den Aufzügen machte.
    Ich bin ein echter Menschenfreund. Ich bin nie etwas anderes gewesen , dachte Miller und drückte den Knopf des Fahrstuhls. Dann ging es ab in die Tiefe.

KAPITEL 23
11.02., 14.30 Uhr
Washington D.C., Weißes Haus
    P räsident George T. Gilles hatte erneut alle Besprechungsteilnehmer im Situation Room versammelt und legte ohne Umschweife los. Er begrüßte einen weiteren Teilnehmer in der Runde, Minister Michael Lion McNab vom United States Department of Homeland Security, DHS, dem Heimatschutzministerium, in dem landesweit über zweihunderttausend Mitarbeiter arbeiteten.
    McNab war als ehemaligem stellvertretenden Direktor des Secret Service die Aufgabe übertragen worden, als Reaktion auf die Anschläge vom 11. September eine landesinterne Terrorabwehr zum Schutz der Zivilbevölkerung aufzubauen. McNab hatte über zwanzig weitere Bundesbehörden dem Heimatschutzministerium untergeordnet und trug seinen Spitznamen Lion , der Löwe, zu Recht. Der ehemalige Special Agent des Secret Service hatte eine steile Karriere hingelegt und war mit seinen siebenundvierzig Jahren der jüngste Minister in Präsident Gilles’ Regierungsmannschaft. Wegen einer dringlichen Angelegenheit an der Grenze zu Mexiko, von der er soeben zurück gekehrt war, konnte er erst jetzt der Sitzung beiwohnen. Er studierte das zusammenfassende Memorandum zum ersten Teil, welches ihm die Pressesprecherin

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