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Deichgrab

Deichgrab

Titel: Deichgrab Kostenlos Bücher Online Lesen
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Tasche und legte ihn auf den Tresen.
    »Mein Onkel hatte ein Schließfach bei Ihnen. Er ist verstorben. Könnte ich vielleicht mit jemandem über die Angelegenheit sprechen?«
    Die Dame lächelte ihn mitleidig an.
    »Mein Beileid. Bitte nehmen Sie dort drüben einen Moment Platz. Ein Kollege wird sich gleich um sie kümmern.«
    Nur kurze Zeit später trat ein junger Mann in einem grauen Anzug auf sie zu.
    »Wenn ich bitten dürfte?«
    Sie folgten ihm durch die Halle in ein kleines Büro im oberen Stockwerk.
    Der Mann stellte sich als Herr Klose vor und bot ihnen an, auf den beiden Stühlen vor seinem Schreibtisch Platz zu nehmen. Anschließend setzte er sich selbst auf einen dicken Ledersessel auf der anderen Seite des Tisches.
    Er bat um die entsprechenden Unterlagen und einen Ausweis. Tom legte alles auf den Schreibtisch. Herr Klose machte einige Eingaben in seinen Computer.
    »Das Schließfach ist alles, was Ihr Onkel bei unserer Bank unterhalten hat?«
    »Ich gehe davon aus.«
    Der Bankangestellte ließ ihn einige Schriftstücke unterschreiben.
    »Wir müssen eine Meldung an das Finanzamt machen, wegen des Schließfaches. Haben Sie den Schlüssel dabei?«
    Er nickte.
    »Wenn Sie mir dann bitte folgen würden?«
    Sie standen auf und Tom wischte sich die Handflächen an dem Stoff seiner Jeans ab.
    Herr Klose führte sie zu einem Aufzug, mit dem sie in den Keller des Gebäudes fuhren. Der Bereich zu den Schließfächern war durch eine schwere Eisentür gesichert. Der Bankangestellte gab eine Zahlenkombination auf einem Pinpad ein, gleich darauf ertönte ein Summton.
    »Wenn Sie hier warten würden?«
    Er verschwand in einen angrenzenden Raum, vor dem ein Sicherheitsbeamter auf einem Stuhl saß.
    Sie schwiegen. Angespannt starrten sie auf die Tür mit dem davor sitzenden Beamten. Er trug eine dunkle Uniform, dazu ein hellblaues Hemd. An seiner rechten Hüfte hing ein Halfter mit einer Pistole.
    Tom trat ungeduldig von einem Fuß auf den anderen. Er musste plötzlich auf die Toilette. Haie kaute wieder an seiner Unterlippe.
    Endlich kam der Mann zurück. In der Hand hielt er einen zweiten Schlüssel. Der Sicherheitsbeamte erhob sich.
    Sie folgten Herrn Klose und dem Sicherheitsbeamten in einen anderen Raum, der nochmals durch eine Gittertür gesichert war. Der Beamte öffnete die Tür. Dahinter befanden sich unzählige Schließfächer in verschiedenen Größen.
    Herr Klose ging zielstrebig auf das Fach mit der Nummer 37 zu. Er steckte seinen Schlüssel in eines der beiden Schlösser neben der Schließfachnummer.
    »Sie können das Schließfach nun öffnen.«
    Er verließ diskret den Raum.
    Toms Finger zitterten, als er den Schlüssel hineinsteckte. Ein leises Klicken ertönte. Er öffnete das Fach.
    Ungläubig blickte er hinein, trat einen Schritt zur Seite, damit Haie ebenfalls freie Sicht hatte.
    »Mann«, sagte Haie, »das gibt es doch gar nicht!«
    Er schaute Tom überrascht an. Der schüttelte nur ungläubig seinen Kopf. In dem Fach lagen mehrere Geldbündel, hauptsächlich Tausend-Mark-Scheine. Darunter ein brauner Umschlag.
    »Komm«, sagte Haie, »das schauen wir uns genauer an.«
    »Nicht hier.«
    Tom steckte das Geld und den Umschlag in die schwarze Dokumententasche, die er mitgebracht hatte, und schloss das Fach.
    Der Banker wartete in dem ersten Raum, unterhielt sich leise mit dem Sicherheitsbeamten.
    »Alles erledigt?«
    Sie nickten wortlos. Herr Klose verschwand kurz im Raum mit den Schließfächern, kehrte anschließend mit dem zweiten Schlüssel zurück.
    »Kann ich sonst noch etwas für Sie tun?«
    »Nein danke. Ich denke, das war alles.«
    Draußen war es nicht sonderlich warm, aber Tom schwitzte trotzdem. Kleine Tropfen hatten sich auf seiner Stirn gebildet. Er presste die Dokumententasche an seinen Körper.
    »Und nun?«, fragte Haie, »nach Hause?«
    Er schüttelte seinen Kopf bei dem Gedanken an den Einbruch. Dort waren das Geld und der Inhalt des braunen Umschlages nicht gut aufgehoben. Sein Blick fiel auf ein kleines Café auf der anderen Straßenseite. Haie folgte diesem Blick.
    »Gut, genehmigen wir uns erstmal einen auf den Schreck.«

     
    Als Frank aufwachte, dröhnte sein Kopf und seine Glieder schmerzten. Er war gestern Abend auf dem Sofa eingeschlafen. Mühsam rappelte er sich auf.
    Über den Flur schlurfte er langsam in die Küche. Er schüttete das letzte Kaffeepulver in den Filter, goss frisches Wasser in die Maschine und stellte sie an.
    Er suchte im Kühlschrank nach etwas

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