Dein fuer immer
Wir wissen beide, dass das der wesentlich unangenehmere Weg sein wird.«
»Patch.« Dante gluckste leise. »Ruf ihn an. Mach nur. Sieh zu, ob er sich meldet.«
Eisige Angst flatterte in meiner Brust. »Was meinst du damit ?«
»Befrei meine Hände, dann verrate ich dir vielleicht, was ich mit ihm gemacht habe, in allen Einzelheiten.«
Ich schlug ihm so hart ins Gesicht, dass meine Hand davon schmerzte. »Wo ist Patch ?«, fragte ich wieder und versuchte, die Panik aus meiner Stimme herauszuhalten, weil ich wusste, dass Dante sich nur darüber lustig machen würde.
»Willst du wirklich wissen, was ich mit Patch gemacht habe … oder mit Patch und Scott ?«
Der Boden schien zu schwanken. Es war ein Hinterhalt gewesen, von Anfang an. Dante hatte Patch und Scott unschädlich gemacht und dann mich überfallen. Aber warum ?
Ich fügte die Puzzleteile selbst zusammen.
»Du hast Pepper Friberg erpresst. Deshalb bist du hier auf dem Friedhof, oder ? Mach dir nicht die Mühe zu antworten. Das ist die einzig sinnvolle Erklärung.« Ich hatte gedacht, es sei Dabria gewesen. Wenn ich nicht so darauf versessen gewesen wäre, hätte ich vielleicht die Zusammenhänge erkennen können, hätte vielleicht offener für andere Möglichkeiten sein, warnende Hinweise wahrnehmen können …
Dante gab einen langen, ausweichenden Seufzer von sich. »Ich rede mit dir, nachdem du meine Hände losgemacht hast. Sonst nicht.«
Ich war so wütend, dass es mich überraschte, als mir brennende Tränen in die Augen stiegen. Ich hatte Dante vertraut. Ich hatte ihm erlaubt, mich zu trainieren, hatte seinen Rat angenommen. Ich hatte eine Beziehung zu ihm aufgebaut. Ich war so weit gewesen, ihn als meinen Verbündeten in der Welt der Nephilim anzusehen. Ohne seine Führung hätte ich es nicht halb so weit geschafft.
»Warum hast du das gemacht ? Warum hast du Pepper erpresst ? Warum ?« , schrie ich, während Dante mich selbstgefällig anblinzelte und schwieg.
Ich konnte mich nicht dazu überwinden, ihn noch einmal zu treten. Ich konnte kaum stehen, so überwältigend war der heiße Schmerz über den Verrat. Ich lehnte mich an die Steinmauer und atmete ein paar Mal tief durch, um den Kopf wieder klar zu bekommen. Meine Knie zitterten. Meine Kehle fühlte sich eng an.
»Mach meine Hände los, Nora. Ich hätte dir nicht wehgetan – nicht ernsthaft. Ich wollte dich nur ruhigstellen, das war alles. Ich wollte mit dir reden und dir erklären, was ich getan habe und warum.« Er sprach mit ruhiger Selbstsicherheit, aber ich hatte nicht vor, darauf hereinzufallen.
»Sind Patch oder Scott verletzt ?«, fragte ich. Patch konnte keine körperlichen Schmerzen empfinden, aber das hieß ja nicht, dass Dante nicht irgendeinen neuen Prototyp von Teufelskraft bei ihm anwenden konnte, um ihm zu schaden.
»Nein. Ich habe sie genauso gefesselt, wie du mich gefesselt hast. Ich habe sie noch nie so sauer erlebt, aber keiner von ihnen ist in unmittelbarer Gefahr. Die Teufelskraft tut ihnen nicht gut, aber sie können sie noch eine ganze Weile aushalten, ohne dass es ihnen schadet.«
»Dann gebe ich dir jetzt genau drei Minuten Zeit, um meine Fragen zu beantworten, bevor ich sie suchen gehe. Wenn du bis dahin meine Fragen nicht zu meiner Zufriedenheit beantwortet hast, rufe ich die Kojoten. Die waren hier in der Gegend eine Plage; sie haben Hauskatzen und kleine Hunde gefressen, ganz besonders, wenn der Winter hereinbrach und das Futter knapp wurde. Aber ich bin sicher, dass du auch Nachrichten siehst.«
Dante schnaubte. »Wovon redest du da ?«
»Ich kann zum Geist von Tieren sprechen, Dante. Deshalb hat der Hund dich genau im richtigen Moment angegriffen. Ich bin sicher, die Kojoten würden einen Imbiss nicht verachten, wenn er ihnen auf dem Tablett serviert wird. Ich kann dich nicht töten, aber das heißt nicht, dass ich dich nicht dazu bringen kann zu bereuen, dich mit mir angelegt zu haben. Erste Frage: Warum erpresst du Pepper Friberg ? Nephilim lassen sich nicht mit Erzengeln ein.«
Dante wand sich, während er vergeblich versuchte, sich auf den Rücken zu rollen. »Kannst du nicht die Peitsche losmachen, so dass wir uns wie normale Menschen unterhalten können ?«
»Du hast die Normalität in dem Augenblick über Bord geworfen, als du versucht hast, mich zu erwürgen.«
»Ich brauche wesentlich länger als nur drei Minuten, um dir zu erklären, was los ist«, erwiderte Dante, ohne auch nur im Geringsten besorgt wegen meiner Drohung zu sein. Ich
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