Dein fuer immer
beschloss, dass es an der Zeit war, ihm zu zeigen, wie ernst es mir war.
Futter, sagte ich dem Hund, der die ganze Zeit in der Nähe geblieben war und das Geschehen mit Interesse verfolgt hatte. Unter dem glatten Fell konnte man die Rippen sehen, er sah halb verhungert aus. Und wenn ich noch mehr Beweise dafür gebraucht hätte, wie hungrig er war, dann hätte mir die Art, wie er angespannt herumschlich und sich das Maul leckte, mehr als genug geliefert. Um meinen Befehl klarer zu machen, schickte ich ein Bild von Dantes Fleisch in seinen Geist, dann trat ich zurück, um meinen Anspruch auf Dante niederzulegen. Mit einem Satz war der Hund über ihm und versenkte seine Zähne in Dantes Arm.
Dante fluchte und versuchte, sich herauszuwinden. »Ich konnte nicht zulassen, dass Pepper meine Pläne durchkreuzte!«, spuckte er schließlich aus. »Ruf den Hund zurück !«
»Was für Pläne ?«
Dante krümmte sich und wackelte mit den Schultern, um den Hund abzuschütteln. »Pepper war von den Erzengeln auf die Erde geschickt worden, um gegen mich und Blakely zu ermitteln.«
Ich durchdachte dieses Szenario, dann nickte ich. »Weil die Erzengel vermuteten, dass die Teufelskraft nicht mit Hank aus der Welt verschwunden war und dass ihr sie immer noch einsetzt, aber sie wollten sicher sein, bevor sie irgendwelche Maßnahmen einleiteten. Hört sich sinnvoll an. Sprich weiter.«
»Also musste ich Pepper irgendwie ablenken, stimmt’s ? Hol endlich deinen Hund von mir weg !«
»Du hast mir immer noch nicht gesagt, warum du ihn erpresst ?«
Dante wand sich wieder, um den schnappenden Kiefern meines Lieblingshundes zu entrinnen. »Na komm schon, lass mich mal kurz in Ruhe.«
»Je schneller du redest, desto schneller kann ich meinem neuen besten Freund hier was anderes zum Naschen anbieten.«
»Die gefallenen Engel brauchen Pepper, um diverse Gegenstände mit den Mächten des Himmels zu belegen. Sie wissen von der Teufelskraft, und sie wissen auch, dass Blakely und ich sie kontrollieren, also wollten sie sich die Kräfte des Himmels zunutze machen – sie wollten sichergehen, dass die Nephilim nicht die geringste Chance bekamen, den Krieg zu gewinnen. Sie sind es, die Pepper erpressen.«
Okay. Das klang ebenfalls plausibel. Da gab es nur eins, was nicht ins Bild passte: »Was hast du damit zu tun ?«
»Ich arbeite für die gefallenen Engel«, sagte er so ruhig, dass ich sicher war, mich verhört zu haben.
Ich beugte mich dichter zu ihm herunter. »Kannst du das noch einmal sagen ?«
»Ich bin ein Verräter, okay ? Die Nephilim werden diesen Krieg nicht gewinnen«, setzte er entschuldigend hinzu. »Egal, von welcher Seite man es auch betrachtet, die gefallenen Engel werden als Sieger aus der Sache hervorgehen. Und nicht nur, weil sie vorhaben, die Kräfte des Himmels zu nutzen. Die Erzengel stehen ebenfalls auf Seiten der gefallenen Engel. Alte Bindungen reichen tief. Was auf uns nicht zutrifft. Die Erzengel halten unsere Spezies für eine abscheuliche Monstrosität, das haben sie immer schon getan. Sie wollen uns weghaben, und wenn das bedeutet, vorübergehend mit den gefallenen Engeln gemeinsame Sache machen zu müssen, um das zu erreichen, dann tun sie das. Nur diejenigen unter uns, die sich rechtzeitig auf die Seite der gefallenen Engel schlagen, haben überhaupt eine Chance zu überleben.«
Ich starrte Dante ungläubig und verständnislos an. Dante Matterazzi, im Bett mit dem Feind. Derselbe Dante, der auf der Seite der Schwarzen Hand gestanden hatte. Derselbe Dante, der mich so getreulich trainiert hatte. Es war unbegreiflich. »Und was ist mit unserer Nephilim-Armee ?«, fragte ich, während die Wut in mir hochkochte.
»Die ist dem Untergang geweiht. Tief innen weißt du das genauso wie ich. Es bleibt nicht mehr viel Zeit, bis die gefallenen Engel losschlagen und wir in den Krieg hineingezogen werden. Ich habe versprochen, ihnen die Teufelskraft auszuhändigen. Sie werden die Kräfte des Himmels und der Hölle auf ihrer Seite haben – und die Unterstützung der Erzengel. Die ganze Sache wird in weniger als einem Tag vorüber sein. Wenn du mir hilfst, Pepper dazu zu bringen, die Gegenstände zu verzaubern, dann lege ich ein gutes Wort für dich ein. Ich sorge dafür, dass die einflussreichsten gefallenen Engel erfahren, dass du sie unterstützt hast und ihrer Sache loyal gegenüberstehst.«
Ich trat einen Schritt zurück, um Dante mit neuen Augen zu betrachten. Ich wusste nicht einmal mehr, wer er war. In diesem
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