Dein fuer immer
verbranntes Papier. Eine Lötlampe hätte keine verheerenderen Schäden anrichten können.
Ich wusste ja, dass er es nicht spüren konnte, aber mir tat es weh, ihn so zu sehen. Ich biss die Zähne zusammen, so inbrünstig hasste ich Dante, während mir gleichzeitig Tränen übers Gesicht liefen. Dante hatte einen schweren Fehler begangen. Patch bedeutete mir alles, und wenn die Teufelskraft irgendwelche dauerhaften Schäden angerichtet haben sollte, dann würde ich dafür sorgen, dass Dante diesen einen Angriff sein ganzes Leben lang bereute; wenn ich auch nur ein Wörtchen dabei mitzureden hatte, dann würde das allerdings sowieso nicht mehr allzu lange dauern. Aber meine sengende Wut wurde durch die Sorge um Patch verdrängt. Kummer und Schuld und eiskalte Angst sanken ein.
»Bitte«, flüsterte ich mit brechender Stimme. »Bitte, Patch, wach auf«, bettelte ich, gab ihm einen Kuss auf den Mund und wünschte, das könnte ihn wundersamerweise aufwecken. Ich schüttelte den Kopf, um die schlimmsten Gedanken zu vertreiben. Ich würde ihnen nicht einmal erlauben, sich zu formen. Patch war ein gefallener Engel. Er konnte nicht ernsthaft verletzt werden. Nicht auf diese Weise. Es war mir egal, wie mächtig die Teufelskraft war – sie konnte Patch keinen dauerhaften Schaden zufügen.
Einen Augenblick, bevor seine Stimme zittrig in meinem Geist vibrierte, spürte ich, wie sich seine Finger um meine schlossen. Engelchen.
Dieses eine Wort reichte, um mein Herz vor Freude springen zu lassen. Ich bin hier ! Ich bin direkt bei dir. Ich liebe dich, Patch. Ich liebe dich so sehr !, schluchzte ich. Bevor ich mich zurückhalten konnte, warf ich mich auf ihn und drückte ungestüm meinen Mund auf seinen. Ich saß rittlings auf seiner Hüfte, die Ellbogen zu beiden Seiten seines Kopfes, wollte ihn nicht noch mehr verletzen, konnte mich aber nicht davon abhalten, ihn zu umarmen. Plötzlich, wie aus dem nichts, schlang er seine Arme so fest um mich, dass ich auf ihm zusammenbrach.
»Ich verletze dich nur noch mehr !«, schrie ich und wand mich, um von ihm wegzukommen. »Die Teufelskraft … deine Haut !«
»Du bist das Einzige, was mir hier jetzt richtig guttut, Engelchen«, murmelte er, fand meinen Mund und brachte meinen Protest überaus effektiv zum Schweigen. Seine Augen waren geschlossen, auf seinem Gesicht hatten Erschöpfung und Anspannung tiefe Furchen hinterlassen, aber die Art und Weise, wie er mich küsste, schmolz jede Sorge hinweg. Ich entspannte mich und ließ mich ganz auf seinen langen, schlanken Körper sinken. Seine Hand wanderte meinen Rücken hinauf und fühlte sich warm und fest an, während er mich an sich drückte.
»Ich hatte solche Angst, dass dir etwas passiert sein könnte«, presste ich erstickt heraus.
»Ich hatte schreckliche Angst, dass dir etwas passiert sein könnte.«
»Die Teufelskraft …«, setzte ich an.
Patch atmete unter mir aus, und mein Körper senkte sich mit seinem. Erleichterung und tiefe Gefühle schwangen darin mit. Sein Blick, in dem nichts als Aufrichtigkeit stand, fand meinen. »Meine Haut kann ersetzt werden, aber du bist unersetzlich, Engelchen. Als Dante weggegangen ist, dachte ich, es wäre alles aus. Ich dachte, ich hätte versagt. Noch nie in meinem Leben habe ich so inbrünstig gebetet.«
Ich blinzelte die Tränen fort, die an meinen Wimpern glitzerten. »Wenn er dich mir genommen hätte …« Ich war zu mitgenommen, um den Gedanken zu Ende zu bringen.
»Er versucht, dich mir wegzunehmen, und damit hat er sein Todesurteil unterschrieben, was mich betrifft. Damit wird er nicht davonkommen. Ich habe ihm einige kleinere Übergriffe verziehen, weil ich deine Rolle als Anführerin der Armee seines Vorgängers respektiert habe, aber heute Nacht hat er nach den alten Regeln gespielt. Er hat mich mit Teufelskraft geschlagen. Jetzt schulde ich ihm keinerlei Rücksicht mehr. Das nächste Mal, wenn wir aufeinandertreffen, spielen wir nach meinen Regeln.« Trotz der Erschöpfung, die in jedem angespannten Muskel seines Körpers ihre Spuren hinterlassen hatte, klang in seiner Stimme keine Spur mehr von Unentschlossenheit oder Anteilnahme mit.
»Er arbeitet für die gefallenen Engel, Patch. Sie haben ihn auf ihrer Seite.«
Noch nie hatte ich Patch so überrascht gesehen wie in diesem Augenblick. Seine schwarzen Augen weiteten sich, während er versuchte, die Neuigkeit zu verarbeiten. »Hat er dir das erzählt ?«
Ich nickte ernüchtert. »Er hat gesagt, es bestünde keine
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