Dein fuer immer
anderen was in die Flügelnarben rammen. Deine Mutter merkt hoffentlich nicht, dass ich ein paar Äste von dem Baum da draußen abgeschnitten habe.« Sein Mund zuckte spitzbübisch.
»Sie muss jede Minute nach Hause kommen.«
Patch nickte. »Ich kümmere mich um den Körper. Kannst du den Strom wieder anstellen ? Der Verteilerkasten ist draußen in der Garage. Sieh nach, ob vielleicht ein paar Sicherungen rausgedreht sind. Wenn sie die Stromversorgung zum Haus hin unterbrochen haben, haben wir noch viel mehr zu tun.«
»Bin schon dabei.« Auf halbem Weg zur Garage blieb ich stehen und drehte mich noch einmal um. »Dabria ist hier aufgetaucht. Sie hat mir eine fadenscheinige Geschichte aufgetischt und behauptet, du hättest ihr aufgetragen, mich hier rauszuholen. Glaubst du, sie könnte denen geholfen haben ?«
Zu meiner Verwunderung sagte er: »Ich habe sie gerufen. Sie war zufällig in der Gegend. Ich habe mich um die gefallenen Engel gekümmert und sie gebeten, dich da rauszuholen.«
Ich war sprachlos, ebenso aus schockierter Ungläubigkeit wie aus Irritation. Ich wusste nicht, was mich wütender machte: dass Dabria die Wahrheit gesagt hatte oder dass sie eindeutig Patch verfolgte, denn »zufällig in der Gegend« zu sein war ziemlich unwahrscheinlich, wenn man bedachte, dass unsere Straße eine Meile lang war und als Sackgasse in den Wäldern endete. Wahrscheinlich hatte sie ihn auch mit einem GPS -Sender ausstaffiert. Als er sie gerufen hatte, hatte sie wahrscheinlich in hundert Metern Entfernung geparkt, mit einem Fernglas vor den Augen.
Ich zweifelte nicht daran, dass Patch mir treu war. Aber ebenso wenig zweifelte ich daran, dass Dabria das ändern wollte.
Natürlich war dies nicht der richtige Moment, um das Ganze in einen Streit ausarten zu lassen, daher fragte ich nur: »Was sagen wir meiner Mutter ?«
»Ich … Ich kümmere mich darum.«
Patch und ich drehten uns zu dem Piepsstimmchen um, das von der Türöffnung zu uns herüberdrang. Marcie stand da und rang die Hände. Als hätte sie gemerkt, wie schwach sie das aussehen ließ, ließ sie die Arme sinken. Dann warf sie ihr Haar nach hinten, reckte das Kinn und sagte mit etwas mehr Selbstsicherheit: »Die Party war meine Idee, deshalb bin ich für dieses ganze Durcheinander genauso verantwortlich wie du. Ich werde deiner Mom sagen, dass ein paar Idioten hier aufgetaucht sind, um die Party zu sprengen. Wir haben das einzig Vernünftige getan und die Party beendet.« Für mich sah es aus, als kämpfte Marcie heftig darum, Baruchs Körper, der mit dem Gesicht nach unten auf dem Teppich lag, nicht anzusehen. Wenn sie ihn nicht sah, musste es auch nicht real sein.
»Danke, Marcie«, sagte ich und meinte es ernst.
»Tu nicht so überrascht. Ich stecke genauso mit drin. Ich bin auch nicht … ich meine, ich bin nicht …« Tiefes Luftholen. »Ich bin eine von euch.« Sie machte den Mund auf, um noch mehr zu sagen, dann schloss sie ihn plötzlich wieder. Ich konnte es ihr nicht verdenken. »Nicht menschlich« war schwer zu denken, geschweige denn auszusprechen.
Ein Klopfen an der Haustür ließ Marcie und mich zusammenfahren vor Schreck. Wir wechselten einen kurzen unsicheren Blick, bevor Patch sprach.
»Tut so, als wären wir nie hier gewesen«, sagte er, warf sich Baruch über die Schultern und schleppte ihn zur Hintertür. Und, Engelchen ?, setzte er in meinen Gedanken hinzu. Lösche Marcies Erinnerung daran, dass sie mich heute Abend hier gesehen hat. Wir müssen unser Geheimnis wasserdicht halten.
Sieh das als erledigt an, antwortete ich.
Marcie und ich gingen zur Tür. Ich hatte kaum den Knauf gedreht, als Vee auch schon hereinpreschte und Scott hinter sich herzog, ihre Finger mit seinen verschränkt.
»Tut mir leid, dass wir so spät sind«, verkündete sie. »Wir waren ein bisschen … ähem …« Sie wechselte einen geheimnisvollen, wissenden Blick mit Scott, und dann brachen sie beide in Lachen aus.
»Abgelenkt«, beendete Scott grinsend den Satz für sie.
Vee fächelte sich Luft zu. »Das kannst du laut sagen.«
Als Marcie und ich sie einfach nur in düsterem Schweigen anstarrten, sah Vee sich um und merkte zum ersten Mal, dass das Haus gähnend leer und ziemlich unordentlich war. »Warte mal. Wo sind denn alle ? Die Party kann doch noch nicht zu Ende sein.«
»Sie wurde gesprengt«, sagte Marcie.
»Sie hatten Halloween-Masken«, erklärte ich. »Hätte jeder sein können.«
»Sie haben angefangen, Möbel zu zerstören.«
»Wir
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