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Dein Herzensprinz Prinzessin

Titel: Dein Herzensprinz Prinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
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hatte.
    Jetzt frage ich mich, ob ich mich geirrt habe. Vielleicht hatte Michael ihn darum gebeten. Weil die beiden in Kontakt geblieben waren.
    Wegen mir.
    Hat Boris mich die ganze Zeit über, in der er in T&B im Lehrmittelkabuff auf seiner Geige rumkratzte, womöglich in Michaels Auftrag ausspioniert?
    Und jetzt überlässt Michael ihm als Gegenleistung kostenlos das Gästezimmer in seinem coolen Loft in SoHo!
    Oder interpretiere ich - wie üblich - zu viel in die Sache hinein?
    Ich bin nämlich ganz und gar nicht der Meinung, dass JP recht hat. Dass die Moscovitzens immer für alles eine Gegenleistung erwarten, meine ich. Es stimmt zwar, dass Michael mit mir schlafen wollte, als wir noch zusammen waren (falls es das war, worauf JP angespielt hat... und das nehme ich mal stark an). Aber ich wollte es genauso. Vielleicht war ich gefühlsmäßig noch nicht so bereit dazu, wie ich es jetzt bin. Aber wir konnten gar nichts dagegen tun, dass wir uns körperlich unwiderstehlich zueinander hingezogen fühlten.
    Inzwischen weiß ich ja auch, woran das lag!
    Gott, das ist alles so verwirrend. Ich versteh das alles nicht. Wieso hat Lilly diesen Wahlwerbespot für meinen Vater gedreht? Wieso hat Michael dem Krankenhaus in Genovia einen CardioArm geschenkt?
    Warum sind die Moscovitzens auf einmal plötzlich alle so nett zu mir?

Donnerstag, 4. Mai, 14 Uhr, im Gang
    Ich räume gerade meinen Spind aus.
    Morgen ist »Frei-Tag«. (Auch wenn uns die Schulleitung offiziell nicht freigibt, ist es eine schöne alte Tradition, dass die Abschlussklasse sich am Tag vor dem Abschlussball freinimmt.) Ich hab alle Prüfungen hinter mir, also ist das jetzt praktisch der einzige Moment, in dem ich Zeit zum Aufräumen hab - und auch einer der letzten Momente, die ich in diesem Höllenloch verbringen muss. (Abgesehen von der Zeugnisverleihung - allerdings auch nur, wenn es regnet, sonst findet die Zeremonie im Central Park statt.)
    Irgendwie ist das echt traurig.
    Vielleicht war es ja doch kein Höllenloch. Oder jedenfalls nicht immer. Ich hab hier auch ein paar gute Momente erlebt. Nicht viele, aber doch einige.
    Ich werfe stapelweise Briefchen von Lilly und Tina weg, die ich aufgehoben hatte (verrückt, dass wir uns damals noch mit der Hand geschrieben haben!). Und irgendwelche klebrigen Fetzen, die ich nicht mehr identifizieren kann. (Ich hätte in den letzten vier Jahren öfter mal sauber machen sollen. So wie es aussieht, hat zeitweise auch eine Maus hier drin gehaust …)
    Gerade hab ich eine zerdrückte Pralinenschachtel gefunden, die ich mal von jemandem geschenkt bekommen hab. Die Pralinen sind alle aufgegessen. Und da liegt eine zerbröselte Blume, die wahrscheinlich mal irgendeine Bedeutung
für mich gehabt hat. Jetzt ist sie so vertrocknet, dass ich nicht mal mehr erkennen kann, was für eine Blume es mal war. Wieso halte ich meine Sachen nicht besser in Ehren? Ich hätte sie zwischen die Seiten eines Buches legen und pressen sollen, wie Grandmère es mir beigebracht hat. Dann hätte ich sie in mein Tagebuch kleben und dazuschreiben können, was für eine Blume es ist und wer sie mir geschenkt hat, um sie bis an mein Lebensende aufzuheben.
    Warum hab ich sie achtlos in meinem Schließfach liegen lassen? Jetzt ist sie am Zerbröseln, und mir bleibt nichts anderes übrig, als sie in den Müllsack zu stopfen, den mir unser Hausmeister Mr Kreblutz gegeben hat.
    Ich bin echt schlimm. Nicht nur weil ich nicht besser auf meine Sachen achte, sondern auch... na ja, aus all den anderen Gründen, auf die ich inzwischen wohl nicht mehr näher eingehen muss.
    Was soll ich nur machen? WAS SOLL ICH NUR MACHEN?
    Ich hab überall nach Lilly gesucht, konnte sie aber nirgends finden. Wahrscheinlich muss sie nachmittags noch eine Prüfung schreiben.
    Dafür hab ich zufällig Boris und Tina entdeckt, die sich wieder versöhnt haben. Nehme ich zumindest mal an. Sonst hätten sie wahrscheinlich nicht oben im dritten Stock auf der Treppe gesessen und innig geknutscht. Ich hab mich diskret zurückgezogen.
    Natürlich könnte ich sie auch anrufen (Lilly), aber...ich weiß nicht, was ich sagen soll. Danke? Klingt so banal. In Wirklichkeit würde ich am liebsten sagen... Warum? Warum bist du auf einmal so nett zu mir?
    Vielleicht frage ich ihren Bruder morgen beim Mittagessen. Ob er weiß, was dahintersteckt, meine ich. Nachdem ich ihm von meiner schlimmen Erkältung erzählt und ihn davor gewarnt hab, mir zu nahe zu kommen.

    Na ja.
    Es ist echt ein

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