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Dein Herzensprinz Prinzessin

Titel: Dein Herzensprinz Prinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
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Drehbuchschreiber Hollywoods zu werden, die bekommt man nur einmal im Leben.
    Und dann hat er mich gefragt, ob ich mitkomme. Nach Hollywood.
    Und danach war die Stimmung natürlich im Keller. Die Knutsch-Stimmung, meine ich.

    Andere Mädchen wären wahrscheinlich hellauf begeistert, wenn ihr Freund, der ein Stück über sie geschrieben hätte, das bald von einem superbekannten Regisseur wie Sean Penn verfilmt werden würde, sie fragte, ob sie bereit wären, ihr Studium ein Jahr aufzuschieben, um mit ihm nach Hollywood zu kommen.
    Aber da ich nun mal eine unheilbare Loserin bin, hab ich ohne Nachzudenken gesagt: »Warum sollte ich das tun?« Das lag daran, dass ich mich gar nicht so auf seine Worte konzentriert hatte. Ich hatte gerade über... na ja, jedenfalls nicht über Hollywood-Filmdeals nachgedacht.
    Ich fürchte, ich bin eine ganz lausige Freundin.
    JP war nämlich daraufhin gezwungen zu sagen: »Na ja, weil du mich liebst, oder?« Wir lagen im Bett, während Fat Louie uns vom Fensterbrett aus giftige Blicke zuwarf. Er kann es nun mal nicht leiden, wenn fremde Leute in meinem Bett liegen. »Und weil du mich unterstützen willst.«
    Ich wurde rot und bekam ein schlechtes Gewissen.
    »Ja klar«, sagte ich. »Aber ich meine, was soll ich in Hollywood machen?«
    »Schreiben«, sagte JP. »Vielleicht müssen es nicht unbedingt Liebesromane sein. Ich bin mir sicher, du könntest wertvollere Literatur schreiben...«
    »Du hast meinen Roman noch nicht mal gelesen«, erinnerte ich ihn beleidigt, weil ich immer noch vergeblich auf unser Stephen-und-Tabitha-King-Gespräch warte. Und was meinte er mit wertvoller Literatur ? Liebesromane sind wertvolle Literatur! Jedenfalls für die Leute, die sie lesen.
    »Ich weiß!« JP lachte, aber es klang nicht spöttisch. »Das hole ich schleunigst nach, das verspreche ich. Ich war nur so im Stress mit den Prüfungen und meinem Stück. Du weißt ja, wie das ist. Ich bin mir sicher, dass es der beste Liebesroman ist, den man überhaupt nur schreiben kann. Ich sage doch bloß, dass ich dir zutraue, etwas Gewichtigeres
zu schreiben. Etwas, das unsere Welt ein bisschen besser machen würde.«
    Gewichtiger? Wovon redete er? Habe ich nicht genug für die Welt getan? Immerhin hab ich dafür gesorgt, dass Genovia in eine Demokratie verwandelt wurde. Okay, nicht ich persönlich, aber ich habe maßgeblich dazu beigetragen. Und wenn man ein Buch schreibt, das die Leser aufmuntert, wenn sie traurig sind, macht man damit die Welt doch auch irgendwie ein bisschen besser, oder?

    Sorry. Das hab ich nicht so gemeint. Das war gemein und unnötig.
    »Ist ja auch egal«, hab ich zu JP gesagt. »Aber ich weiß nicht, ob meine Eltern so begeistert wären, wenn ich nach Hollywood ziehen würde. Die erwarten, dass ich studiere.«
    »Kannst du doch immer noch«, sagte JP. »Nachdem du dir ein Jahr Auszeit genommen hast. Es ist ja nicht so, als hättest du einen Studienplatz an einer Eliteuni, den du verlieren würdest.«
    Autsch. Eigentlich wäre das die ideale Gelegenheit gewesen, zu sagen: »Gut, dass du es erwähnst. Ich hab ein bisschen übertrieben, als ich gesagt hab, ich wäre von keiner Uni aufgenommen worden …«
    Aber das sagte ich natürlich nicht. Stattdessen schlug ich ihm vor, ins Wohnzimmer zu gehen und »Die große TV-Schickalsreportage: Süchtig nach Oxycontin« zu schauen, weil ich nicht mit ihm streiten wollte.

    Durch »Die große TV-Schicksalsreportage« ist mir etwas klar geworden. Nicht nur dass ich niemals von Schmerzmitteln abhängig werden will (sowieso nicht), sondern dass Schreiben meine Droge ist. Das ist das Einzige, was mir im Leben wirklich Spaß macht.
    Außer Michael zu küssen. Was ich aber natürlich nicht mehr machen kann.

Donnerstag, 4. Mai, 20 Uhr, in der Damentoilette der Carnegie Hall
    O MEIN GOTT!
    Ich bin davon ausgegangen, dass dieses Konzert die volle Gähnveranstaltung werden würde, aber ich hab mich geirrt. Und damit meine ich jetzt nicht den musikalischen Teil. Der ist echt zum Gähnen. Außerdem hab ich jedes einzelne Stück schon ungefähr eine Million Mal durch die Tür des Lehrmittelkabuffs im T&B-Raum gehört. (Obwohl ich zugeben muss, dass sie sich schon anderes anhören, wenn Boris auf der Bühne der Carnegie Hall steht, und auch die Atmosphäre ist eine ganz andere. Es sind lauter Leute in eleganter Abendgarderobe da, die CDs mit Boris - BORIS - auf dem Cover in der Hand halten und aufgeregt seinen Namen raunen. Hallo? Das ist doch bloß Boris

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