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Dein Herzensprinz Prinzessin

Titel: Dein Herzensprinz Prinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
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offensichtlich, dass die beiden ein Paar waren. Plötzlich kam mir das Rosinenmüsli hoch, das ich zum Frühstück gegessen hatte, obwohl es dafür überhaupt keinen Grund gab. Wir sind nicht mehr zusammen und ich habe - wie bereits des Öfteren erwähnt - EINEN FREUND.
    Als Tina die Umarmung sah, beugte sie sich zu mir rüber und flüsterte: »Die beiden sind bestimmt bloß gute Freunde und Kollegen. Mach dir bitte keine Sorgen, ja?«

    Ich flüsterte mit vor Ironie triefender Stimme zurück: »Ja klar. Weil Männer Mikromini tragende Frauen ja grundsätzlich nicht als weibliche Wesen wahrnehmen.«
    Darauf konnte Tina natürlich nichts mehr sagen, weil Midori in ihrem Mikromini einfach supersüß aussah und alle Männer im Saal sie ganz eindeutig als weibliches Wesen wahrnahmen. Und dann präsentierte Michael dem Publikum seinen CardioArm - der viel größer war, als ich erwartet hatte - und alle klatschten und er schaute bescheiden zu Boden und ich war hingerissen.
    Anschließend überraschte Dr. Arthur Ward ihn, indem er ihm einen Ehrenmagistertitel verlieh. Mal eben nebenbei, wie man das so macht.
    Daraufhin klatschten alle noch mehr und die beiden Dr. Moscovitz kamen mit Nana und Lilly auf die Bühne. (Kenny - ich meine Kenneth - wollte eigentlich sitzen bleiben und stand erst auf, nachdem Lilly ihm lange aufgeregt Zeichen gemacht und schließlich sogar energisch mit dem Fuß aufgestampft hatte, was total typisch für sie war und alle Leute zum Lachen brachte, sogar die, die sie nicht kannten.) Die ganze Familie umarmte sich, und mir …
    …na ja, mir kamen die Tränen.
    Nicht weil Michael jetzt eine neue Freundin hat. So kindisch bin ich nicht.
    Nein, einfach weil es so rührend war, sie alle da oben auf der Bühne stehen zu sehen, diese Familie, die ich so gut kenne und die so viel durchgemacht hat: die Beinahe-Trennung der Eltern, Lillys anstrengende, psychotische Art, Michaels langen Arbeitsaufenthalt in Japan und …
    ... sie sahen alle so glücklich aus und das war einfach so … nett. Es war ein Moment voller Stolz und Freude und... keine Ahnung, wie ich es nennen soll... Wunderbarigkeit. Und ich saß wie eine Spionin da und beobachtete sie, weil ich etwas von Michael wollte, das mein Land zwar benötigt, das wir
aber in keinster Weise verdient haben. Ich meine, wieso sollten wir nicht genau so wie alle anderen warten, bis wir an der Reihe sind?
    Ich fühlte mich, als würde ich in ihre Privatsphäre eindringen, als hätte ich gar kein Recht, da zu sein. Hatte ich auch nicht. Ich hatte mich unter einem falschen Vorwand eingeschlichen.
    Und es war höchste Zeit zu verschwinden.
    Also sah ich mich nach den anderen um - so gut ich sie hinter dem Tränenschleier noch erkennen konnte - und sagte: »Lasst uns gehen.«
    »Aber du hast doch noch nicht mal mit ihm gesprochen!«, rief Tina.
    »Werde ich auch nicht mehr«, sagte ich. Und in dem Moment, als ich es aussprach, wusste ich, dass das genau das war, was eine wahre Prinzessin tun sollte: Michael in Ruhe lassen.
    Er ist jetzt glücklich. Er braucht keine verrückte, neurotische Zicke wie mich, die sein Leben wieder durcheinanderbringt. Er hat die süße, Mikromini tragende Midori - und wenn nicht sie, dann eine andere. Das Letzte, was er jetzt braucht, ist eine lügnerische, Liebesromane schreibende Prinzessin Mia.
    Die im Übrigen selbst einen Freund hat.
    »Los kommt, wir schleichen uns alle nacheinander raus«, zischte ich. »Ich gehe als Erste. Aber vorher muss ich noch mal schnell auf die Toilette, okay?«
    Ich hatte das Bedürfnis, meine Gefühle zu Papier zu bringen, solange sie noch frisch waren. Außerdem musste ich meine Augen nachschminken, weil ich den ganzen Eyeliner und die Mascara weggeweint hatte. »Wir treffen uns dann draußen vor dem Eingang.«
    »Das finde ich jetzt echt superkacke«, knurrte Lana, die noch nie Probleme hatte, anderen und sich selbst ehrlich ihre Gefühle einzugestehen.

    »Die Limo wartet draußen«, sagte ich. »Ich lade euch alle zu Pinkberry ein.«
    »Scheiß auf Pinkberry«, sagte Lana. »Wenn, dann lädst du uns zu ›Nobu‹ ein.«
    »Okay«, seufzte ich.
    Dann schlich ich mich raus und rannte auf dem schnellsten Weg zur Damentoilette, um mein Make-up aufzufrischen und das hier aufzuschreiben.
    Ganz ehrlich, es ist besser so. Ihn gehen zu lassen, meine ich. Nicht dass ich ihn jemals gehabt hätte oder hätte haben können...
    So ist es auf jeden Fall viel, viel besser. Grandmère wäre zwar sicher anderer Meinung,

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