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Dein Herzensprinz Prinzessin

Titel: Dein Herzensprinz Prinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
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zu schreiben, den ich am Montag sofort in die Redaktion bringen werde.
    Okay, vorher muss ich mich wahrscheinlich noch ungefähr neunhundertmal übergeben.
    Aber Lillys Blick sah immer noch genauso böse und gemein aus wie vorher.
    »Und du meinst das ernst, dass du dich für meinen Bruder freust?«
    »Natürlich«, sagte ich.
    Und auch das stimmte.
    Genau wie ich vermutet hatte, starrte Lilly argwöhnisch auf meine Nase. Als sie sah, dass meine Nasenflügel nicht das kleinste bisschen bebten, schien sie sich etwas zu entspannen.
    Was sie als Nächste sagte, schockte mich so, dass es mir im ersten Moment die Sprache verschlug.

    »Echt cool von dir, dass du für Gretchen eingesprungen und hergekommen bist«, sagte sie, und es klang hundertprozentig so, als würde sie das auch so meinen. »Und ich weiß, dass es Michael viel bedeuten würde, wenn er wüsste, dass du da bist. Du musst unbedingt mit ihm reden, bevor du gehst.«
    Diesmal hätte ich wirklich fast mein Müsli ausgekotzt. Was? »Oh... äh.« Ich ging so schnell rückwärts zur Tür, dass ich beinahe mit einer alten Dame zusammengeprallt wäre, die gerade aus einer der Kabinen kam. »Nein, lieber nicht. Ich hab genug Material für meinen Artikel zusammen. Das ist eine Familienangelegenheit. Ich will euch da nicht stören. Ich muss jetzt leider auch gleich los, meine Limousine wartet.«
    »Sei nicht bescheuert.« Lilly packte mich am Handgelenk. Aber nicht nett und freundlich auf die Jetzt-stell-dich-nichtan- Art , sondern mit polizistenmäßiger Brutalität à la Sie sind verhaftet, junge Dame, und kommen jetzt sofort mit ! Ich muss zugeben, dass ich fast Angst bekam. »Du bist Prinzessin, schon vergessen! Du bist diejenige, die dem Chauffeur sagt, wann er fahren soll. Und ich als deine Chefredakteurin sage dir, dass du noch ein paar O-Töne von Michael für deinen Artikel brauchst. Außerdem würde es ihn kränken, wenn er wüsste, dass du hier gewesen bist und nicht mit ihm geredet hast. Ach so, und noch was...« Sie verstärkte den Griff um mein Handgelenk und schenkte mir einen Blick, der glühende Lava zu Eis hätte erstarren lassen. »Du wirst ihm nicht noch mal so wehtun, Mia! Ist das klar?«
    Ich ihm wehtun? Hallo? Musste ich sie etwa daran erinnern, dass es ihr Bruder gewesen war, der mit mir Schluss gemacht hatte? Ja, okay, ich hab mich komplett bescheuert verhalten und es voll und ganz verdient - aber das ist trotzdem kein Grund, die Tatsachen (und mein Handgelenk!) so zu verdrehen. Was sollte das Ganze überhaupt? War das so eine
Art Fortsetzung der Racheaktion für das (was auch immer es war), was ich ihr vor fast zwei Jahren angetan hatte? Würde sie mich in den Saal zerren und dann irgendwas Schreckliches sagen, um mich vor allen Anwesenden - besonders ihrem Bruder - zu blamieren?
    Falls das ihr Plan war, blieb mir trotzdem nichts anderes übrig, als mich in den voll besetzten Saal ziehen zu lassen. Ihr Griff war wie ein Schraubstock.
    Aber... was, wenn es ihr gar nicht um Rache ging? Was, wenn Lilly mir das, was ich ihr angetan und wofür sie mich zwei Jahre lang gehasst hatte, verziehen hatte? Vielleicht sollte ich es riskieren und einfach mit ihr mitgehen …
    Ich muss nämlich zugeben, dass ich Lilly trotz aller Gemeinheiten - ja, selbst trotz dieser unsäglichen ichhassemiathermopolis. com-Website - als Freundin wirklich vermisst hab. Jedenfalls in den Momenten, in denen sie gerade nicht versucht hat, sich für irgendwelche Dinge zu rächen, die ich ihr angeblich angetan hab.
    Lars guckte mich erstaunt an, als wir zusammen aus der Damentoilette kamen - er weiß natürlich, dass ich und Lilly aktuell alles andere als Busenfreundinnen sind. Und ihr eiserner Klammergriff verriet ihm, dass ich wahrscheinlich nicht gerade freiwillig mitkam.
    Trotzdem schüttelte ich unauffällig den Kopf und lächelte verkniffen, damit er nicht auf die Idee kam, seine Elektroschockpistole aus der Tasche zu ziehen, um mich zu retten. Ich hatte mir diese Suppe eingebrockt und ich würde sie auch auslöffeln. Oder es zumindest versuchen.
    Tina, die am Ausgang wartete, warf mir einen verwunderten Blick zu, von dem Lilly zum Glück nichts mitbekam. Als sie sah, dass Lilly mein Handgelenk umklammerte, was vermutlich nicht gerade liebevoll aussah, klappte ihr die Kinnlade runter. Sie hielt sich ihr Handy ans Ohr und machte mir Zeichen, sie später anzurufen.

    Oh ja, ich würde sie anrufen, keine Sorge.
    Und zwar, um ihr gehörig die Meinung zu sagen, weil sie Schuld

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