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Dein Herzensprinz Prinzessin

Titel: Dein Herzensprinz Prinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
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aber ich glaube, dass es das ist, was eine wahre Prinzessin tun würde. Die Moscovitzens sahen so glücklich aus. Sogar Lilly. Dabei sieht sie normalerweise nie glücklich aus.
    Okay, ich geh jetzt raus zu den anderen. Außerdem könnte es gut sein, dass Lars mich erschießt, wenn ich ihn noch länger warten lasse. Ich …
    Hey, was ist das? Die Schuhe kommen mir irgendwie bekannt vor.
    Oh nein !

Samstag, 29. April, 16 Uhr, in der Limousine auf dem Heimweg
    Oh doch.
    Ja. Es war Lilly.
    Vor meiner Kabine.
    Sie hat meine Mary Janes mit den Plateauabsätzen natürlich auch sofort erkannt. Meine neuen von Prada, nicht die von vor zwei Jahren, über die sie auf ihrer Website so gnadenlos abgelästert hat.
    »Mia?«, fragte sie. »Mia, bist du das da drin? Klar, bist du das. Dann war der Typ, den ich vorhin im Gang gesehen hab, also wirklich Lars...«
    Was hätte ich machen sollen? Ich konnte ja schlecht so tun, als wäre ich nicht ich. Also stand ich seufzend auf, öffnete die Tür und starrte in ihr völlig verblüfftes Gesicht, das ganz ohne Worte ausdrückte: Hä? Was machst DU denn hier?
    Zum Glück hatte ich während Michaels Rede genug Zeit gehabt, mir eine überzeugende Begründung einfallen zu lassen, falls mich jemand fragen sollte, was ich hier zu suchen hatte. Mia Thermopolis’ fette Lüge Nummer sechs.
    »Oh, hallo, Lilly«, sagte ich lässig. Obwohl ich vorher extra bei MAC war, um mich professionell schminken und meine Haare stylen zu lassen, und außerdem mein schönstes Top von Nanette Lepore zu schwarzen Leggings mit Spitzenbesatz anhatte, tat ich so, als wäre ich quasi rein beruflich hier. »Gretchen Weinberger hat es nicht geschafft, herzukommen, deshalb hat sie mir ihren Presseausweis gegeben und gefragt,
ob ich den Artikel über Michael schreiben kann.« Als Beweis für meine fette Lüge zog ich Gretchens Presseausweis aus der Tasche. »Du hast hoffentlich nichts dagegen.«
    Lilly starrte erst den Presseausweis an und sah dann zu mir hoch. (Ihr blieb gar nichts andres übrig, weil ich - vor allem in meinen Plateauschuhen - immer noch ungefähr fünfzehn Zentimeter größer bin als sie, obwohl ihre Schuhe auch Absatz hatten.)
    Ganz ehrlich, der Blick, mit dem sie mich ansah, gefiel mir gar nicht.
    Sie sah aus, als würde sie mir nicht glauben.
    Verdammt! Ich hatte völlig vergessen, dass Lilly es mir immer sofort ansieht, wenn ich lüge (weil meine Nasenflügel dann immer zucken).
    Allerdings hab ich vor dem Spiegel und vor Grandmère ausdauernd Lügen geübt, um mir dieses Zucken abzugewöhnen, das mir in meinem Prinzessinnenjob absolut im Weg gestanden hätte. In jedem Beruf muss man dann und wann lügen (»Nein, keine Sorge. Sie haben bestimmt noch länger als sechs Monate zu leben«), auch in meinem.
    Grandmère sagt, ich hätte schon gute Fortschritte gemacht, und JP findet das auch. (Na ja, offensichtlich. Sonst hätte er mir niemals abgenommen, dass ich von allen Universitäten abgelehnt worden bin. Ganz zu schweigen von den multiplen anderen Lügen, die ich ihm schon erzählt hab. Ich könnte Lilly echt dafür umbringen , dass sie ihm damals das mit meinen zuckenden Nasenflügeln verraten hat. Manchmal frage ich mich, was sie ihm noch alles über mich erzählt hat, wovon ich nichts weiß.)
    Wegen meines Anti-Zuck-Trainings war ich mir eigentlich ziemlich sicher, dass Lilly mir auf keinen Fall anmerken konnte, dass ich sie anlog. Aber um sicherzugehen, fügte ich hinzu: »Hoffentlich macht es dir nichts aus, dass ich hier bin. Ich hab mich extra in die letzte Reihe gesetzt und total im
Hintergrund gehalten, weil ich ja weiß, dass das heute ein ganz besonderer Tag für dich und deine Familie ist und ich … ich freue mich echt für Michael.«
    Das Letzte war nicht gelogen, weswegen ich mir auch keine Sorgen über eventuell zuckende Nasenflügel machen musste. Lilly verengte die Augen, die sie ausnahmsweise mal nicht dick mit schwarzem Kajal umrandet hatte. Ich wusste, dass sie aus Rücksicht auf Nana Moscovitz darauf verzichtet hatte, die Kajal ordinär findet.
    Ehrlich gesagt rechnete ich damit, dass sie mir gleich eine runterhaut. Echt wahr.
    »Du bist wirklich hier, um den Artikel für Das Atom zu schreiben?«, fragte sie streng.
    Ich hab mich noch nie in meinem ganzen Leben so auf meine Nasenflügel konzentriert.
    »Ja«, sagte ich, was auch nicht gelogen war, weil ich mir im selben Moment vornahm, sofort nach Hause zu fahren und einen Vierhundert-Wörter-Artikel über die Veranstaltung

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