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Dein ist das Leid (German Edition)

Dein ist das Leid (German Edition)

Titel: Dein ist das Leid (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Kane
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würde Himmel und Hölle in Bewegung setzen, damit sein Sohn wieder gesund wurde und ein normales Leben führen konnte.
    Während sie auf Dr. Braeburn warteten, erzählte Paul Amanda alles: seinen richtigen Namen, seine Tätigkeit als Undercover-Agent für das FBI in der ganzen Zeit, die sie zusammen waren. Er konnte ihr keine Einzelheiten verraten, aber das war auch nicht wichtig. Schließlich ging es nur um Justin und um sonst nichts.
    Endlich kam Dr. Braeburn aus seinem Büro und erklärte Paul die Einzelheiten, angefangen bei den Injektionen, denen Paul sich vier Tage lang unterziehen musste, um die Bildung von Stammzellen anzuregen. Dann würde sein Blutkreislauf vier Stunden lang an einen Apparat angeschlossen werden, in dem die Stammzellen isoliert wurden. Zehn Stunden lang mussten sie im Labor aufbereitet werden, bevor sie in Justins Körper übertragen werden konnten.
    Paul bestand darauf, dass Dr. Braeburn ihn auch über die Chancen und den Zeitablauf ins Bild setzte.
    „Jeder Fall sieht anders aus“, erklärte er. „Es kann zwischen zehn und achtundzwanzig Tage dauern, bis Justin anfängt, eigene Stammzellen zu entwickeln. Auch wenn es länger als zwei Wochen dauert, dürfen Sie nicht die Hoffnung verlieren. Es könnte auch passieren, dass Justins Körper Ihre Stammzellen abstößt. Wir hoffen natürlich, dass dieser Fall nicht eintritt.“
    Paul konnte einfach nicht anders; er musste die Frage einfach stellen, der Amanda vorhin ausgewichen war. Denn natürlich kannte sie die Antwort längst, glaubte aber nicht, sie sich noch einmal laut ausgesprochen anhören zu können.
    Aber ihr war klar, dass Paul es wissen musste.
    „Falls ich gesund bin und als Spender infrage komme“, fragte er Dr. Braeburn, „und die Transplantation klappt, ohne dass irgendetwasUnvorhergesehenes passiert, was hat Justin dann für Überlebenschancen?“
    Dr. Braeburn betrachtete ihn ernst. „Wenn Justin nicht so krank wäre wie im Moment, würde ich sagen, an die neunzig Prozent. Aber ich will Ihnen nichts vormachen. Bei seinem gegenwärtigen körperlichen Zustand sind seine Chancen eher fünfzig zu fünfzig.“
    Amanda drehte sich der Magen um, Tränen stiegen in ihr auf, und sie wandte sich ab.
    „Aber um Chancen werden wir uns jetzt nicht kümmern“, fuhr der Arzt fort. „Wir konzentrieren uns darauf, ein positives Ergebnis zu erzielen. Wenn Justin wieder ein eigenes Immunsystem entwickelt und die Lungenentzündung übersteht, steigt seine langfristige Überlebenschance auf über neunzig Prozent, und danach haben wir allen Grund zu der Annahme, dass er ein gesundes und glückliches Leben führen kann.“
    Amanda ertappte sich bei einem stummen Stoßgebet. Ihr war völlig klar, bis dahin mussten noch eine Menge Hindernisse überwunden werden, und es konnte sehr viel dazwischenkommen.
    „Das kommt schon alles wieder hin“, flüsterte Paul, als könne er ihre Gedanken lesen. Er ergriff ihre Hand. „Wir werden das schaffen, Amanda. Justin wird es schaffen.“
    Sie nickte. Sie war entschlossen, jetzt keine Schwäche an den Tag zu legen, sondern genauso stark zu bleiben, wie sie es die ganze Zeit gewesen war, bis Paul wieder auftauchte. Bis jetzt hatte sie alles allein bewältigt. Nun konnte sie es auch zusammen mit Justins Vater bewältigen.
    Immer eins nach dem anderen.
    Paul brannte darauf, mit dem Prozedere anzufangen.
    „Es ist alles vorbereitet“, teilte ihm Dr. Braeburn mit. „Nachdem wir Ihnen Blut abgenommen haben, werden Sie sich einer Vielzahl Tests unterziehen müssen, nur um ganz sicherzugehen, dass Sie völlig gesund sind und es auch keinen anderen Grund gibt, Sie als Spender doch noch ausschließen zu müssen. Dann kommen Sie wieder hier herauf. Amanda zeigt Ihnen die sterile Schutzkleidung und was Sie sonst noch tun müssen, um zu Ihrem Sohn hineinzudürfen. Ich weiß, dass Sie ihn gern auf den Arm nehmen würden, aber damit werden wir etwas warten müssen. Im Moment ist es besser, wenn so wenig Leute wie möglich in direkten Kontakt mit ihm kommen.“
    „Ich verstehe.“ Paul nickte, aber er war kalkweiß geworden.
    „Dann fangen wir mit der Blutabnahme an“, sagte Dr. Braeburn sanft. „Danach sehen wir weiter.“
    Als Amanda und Paul wieder aus der Intensivstation kamen, hatte Paul blondes Haar, trug eine Brille und Schuhe, die ihn fünf Zentimeter größer machten. Das Team von Forensic Instincts erwartete sie im Wartebereich. Paul gab Amanda einen Kuss, drückte ihr die Hände, winkte dem Team zu

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