Dein ist das Leid (German Edition)
einer Unterdecke zu platzieren, dann konnte er über seinen Laptop alles sehen und hören, was dort vor sich ging.
In eine alte Holzhütte einzubrechen wäre für Marc ein Kinderspiel. Die Idee war perfekt.
„Das erledigen wir heute Nacht“, sagte Marc, als könnte er Ryans Gedanken lesen. „Den Weg raus in die Hamptons finde ich inzwischen im Schlaf.“
„Ich kann ja fahren“, sagte Ryan. „Dann übernachten wir inAmandas Apartment. Am nächsten Morgen fahren wir noch mal raus zu Moranos Büro, wenn er da ist, und kleben einen GPS-Positionsmelder unter seinen Wagen. Dann können wir immer feststellen, wo er gerade ist, und sein ganzes Leben ist für uns wie ein offenes Buch.“ Er warf Casey einen Blick zu. „Das ist doch okay, oder, Boss? Du bist ja sowieso beschäftigt.“
„Und das weißt du woher?“
Ryan zeigte mit dem Daumen an die Decke. „Du hast einen Gast, der sich in deinem Bett aufs Ohr gehauen hat. Er kam früher als gedacht, war aber übermüdet. Er meinte, bis zum Abendessen wäre er wieder fit. Ich gehe davon aus, dass ihr die ganze Nacht beschäftigt sein werdet. Wie lange habt ihr euch jetzt nicht gesehen?“
„Vorsicht, Ryan.“ Casey klang streng, aber sie konnte kaum ein Grinsen unterdrücken. „Wenn du weiter solches Zeug redest, plappere ich alles aus, was ich über dein Liebesleben weiß. Das ist übrigens viel interessanter als meins. Ganz zu schweigen von dieser heimlichen Schwärmerei für …“
„Schon gut, schon gut“, unterbrach Ryan. „Meine Lippen sind versiegelt.“
„Das wäre das erste Mal“, kommentierte Claire, durch Caseys Bemerkung offenbar etwas aus dem Konzept gebracht. Anscheinend war ihr nie der Gedanke gekommen, das ganze Team könnte spüren, dass sich hinter den ständigen Sticheleien zwischen ihr und Ryan etwas anderes verbarg. Was immer das war. Bis jetzt hatte sie nichts dazu bringen können, es selbst einmal zu analysieren. „Dir fehlen doch sonst nie die Worte.“
„Tun sie ja auch nicht.“ Ryan grinste entspannt. „Ich weiß bloß, wann es besser ist, die Klappe zu halten.“
Claire errötete und wechselte schnell das Thema. „Hat Patrick sich gemeldet?“
„Er hat vor einer Weile angerufen.“ Ryan war sichtlich entzückt von Claires Unbehagen. „Er versucht rauszukriegen, wer uns da verfolgt. Aber er will auch mal nach Hause und ein bisschen Zeit mit seiner Frau verbringen. Seit wir diesen Fall übernommen haben, hat er sie kaum zu Gesicht gekriegt.“
„Ich denke, wir können alle mal ein paar Stunden Erholung vertragen“, sagte Casey und sah Ryan und Marc an. „Lasst uns schnell was essen. Dann könnt ihr euch noch etwas ausruhen, bevor ihr wiederraus in die Hamptons fahrt, und ich gehe nach oben und mache ein bisschen Yoga. Dabei kommen mir manchmal die besten Ideen.“
„Wir können uns was kommen lassen, wenn du willst“, schlug Ryan vor. „Wir können doch nicht mit Hero in ein Restaurant gehen.“
„Nein. Wir können uns nichts kommen lassen.“ Claires Ton war so eindeutig, dass Ryan schon tot hätte sein müssen, um nicht mitzukriegen, worauf sie hinauswollte. „Hero ist total erschöpft. Da, er schläft doch schon auf seiner Lieblingsdecke. Ich schätze, bis nach oben würde der es gar nicht mehr schaffen.“
„Ach ja. Stimmt.“ Ryan blickte zu Casey. „Wir sehen uns dann später.“
Casey versuchte mit aller Anstrengung, nicht zu lachen. „Für ein Team außerordentlich diskreter Ermittler seid ihr ungefähr so unauffällig wie Inspektor Clouseau. Aber danke auch. Ich kann wirklich etwas Privatsphäre brauchen.“
Als Casey ihr Schlafzimmer betrat, stand Hutch mittendrin, ein Handtuch um die Hüfte, während er sich mit einem weiteren das Haar trocknete.
„Wow“, sagte sie und lehnte sich an die Wand. „Ist das ein frühes Weihnachtsgeschenk?“
Er sah auf, schmiss das Handtuch beiseite und schenkte ihr dieses schiefe Grinsen, bei dem sie jedes Mal dahinschmolz. „Das ist nur die Verpackung. Willst du nicht wissen, was drin ist?“
„Unbedingt.“ Sie ging zu ihm, entknotete das Tuch um seine Hüfte und ließ es zu Boden gleiten. „Sehr hübsch“, murmelte sie, fuhr mit den Händen seine Brust hinauf und schlang ihm die Arme um den Hals. „Bei Geschenken hast du einen tollen Geschmack. Woher wusstest du so genau, was ich mir gewünscht habe?“
„Bloß geraten.“ Hutch hob Casey hoch, drückte sie an sich und seine Lippen auf ihren Mund. Sie schlang die Beine um seine Taille und
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