Dein ist das Leid (German Edition)
erwiderte den Kuss mit der gleichen hitzigen Intensität.
Sie fielen aufs Bett, in Rekordzeit hatte sie nichts mehr an und lag unter ihm.
So war das immer. Das erste Mal war wild, voller sexueller Spannung, die sich in den Wochen, manchmal Monaten, aufgebaut hatte, die sie getrennt waren. Später würden sie es zärtlich in die Länge ziehen, aber jetzt war es ein heftiger Rausch.
Casey wollte ihren Höhepunkt hinauszögern, schaffte es aber nicht. Kaum war Hutch in ihr, schien sie regelrecht überzukochen, sie schrie schon auf, als er das zweite Mal zustieß, bäumte sich auf, damit er noch tiefer eindringen konnte, während sie sich um ihn herum anspannte. Hutch versuchte gar nicht erst, gegen das Unausweichliche anzukämpfen. Seine Hände verkrampften sich im Kissen, er riss den Kopf zurück und stieß einen tiefen Schrei aus, als er sich in ihr ergoss.
Danach war nur noch ihr heftiges Keuchen zu hören, während Hutch reglos auf ihr lag.
„Ich hoffe bloß, dass ich dich nicht zerquetsche, denn ich kann mich nicht bewegen“, stöhnte Hutch.
„Keine Sorge.“ Casey schlang ihm die Arme um den Rücken. Ihre Beine zitterten immer noch. Sie küsste seinen Hals. „Übrigens, ich habe dich vermisst.“
„Ja, das Gefühl hatte ich auch. Ich musste die letzten zwei Wochen dauernd kalt duschen. Anderthalb Monate, das ist einfach verdammt lange.“
„Wem sagst du das.“ Casey seufzte zufrieden. „Nur als Warnung: Ich glaube nicht, dass ich dir viel Zeit zum Ausruhen lassen werde.“
„Die brauche ich auch nicht.“ Hutch rollte von ihr, stützte sich auf einen Ellbogen und betrachtete sie. „Du siehst toll aus, nackt und leicht errötet.“
Casey lächelte. „Du bist auch ganz hübsch anzusehen.“ Sie strich ihm das schweißnasse Haar aus der Stirn. „Gerade geduscht und schon wieder ganz klebrig.“
„Macht nichts. Ich dusche halt noch mal, aber diesmal nicht allein.“ Hutch küsste sie langsam und zärtlich, und schon wurde wieder mehr daraus. Hutch rollte auf den Rücken und zog sie auf sich.
Casey kniete auf ihm, drückte das Kreuz durch, um sich noch enger mit ihm zu vereinigen. „Willst du wirklich zum Abendessen ausgehen?“, brachte sie hervor.
„Nein.“ Hutch umfasste ihre Hüften und federte mit ihr auf und ab, sodass beide kaum noch Luft bekamen. „Abendessen wird sowieso völlig überschätzt.“
Casey lag im Tiefschlaf, als ihr Handy klingelte.
Sie griff über Hutch hinweg und tastete auf dem Nachttisch herum, bis sie endlich ihr BlackBerry zu fassen bekam.
„Casey Woods“, murmelte sie verschlafen.
„Casey?“ Es war Amanda. Ihre Stimme klang schrill und zittrig.
Casey war sofort hellwach. Sofort musste sie an Justin denken. „Amanda? Was ist los?“
„Mich hat gerade jemand angerufen.“ Amanda war beinahe hysterisch. „Ein Mann. Seine Stimme klang irgendwie … komisch.“
„Komisch? So als hätte er einen Verzerrer benutzt? Damit man seine Stimme nicht erkennt?“
„Vielleicht. Als wäre er in einem Raum, in dem ständig ein Echo hallt. Aber er wusste, wer ich bin, Casey. Er hat mich mit Namen angesprochen. Er wusste, um welche Zeit ich mal raus auf die Straße gegangen bin, um frische Luft zu schnappen. Er wusste, was ich anhabe. Er sagte, ich soll aufhören, nach Paul zu suchen – und euch soll ich auch sagen, dass ihr damit aufhören sollt.“
„Hat er irgendwelche Drohungen ausgestoßen?“
„Nicht direkt. Aber er hat keinen Zweifel daran gelassen, dass er alles beobachten wird, um sicherzugehen. Er hat nicht ausgesprochen, was für Folgen es sonst haben könnte. Aber dafür hat diese Stimme schon gereicht. Und, Casey …“ Amanda versagte die Stimme. „Bevor er auflegte, sagte er noch, er würde hoffen, dass mein Sohn Justin wieder gesund wird. Dann war die Leitung tot. Was soll das bedeuten? Hat er vor, meinem Baby etwas anzutun?“
„Nein, es heißt nur, dass er Ihre emotionale Achillesferse kennt.“ Caseys Gedanken rasten. „Je persönlicher er wird, desto größeren Schrecken jagt er Ihnen ein – und desto eher sind Sie bereit, seine Forderungen zu erfüllen. Er will Ihnen Angst einjagen, Amanda, aber eigentlich ist er es, der Angst hat. Wir kommen der Sache näher. Und das ist keine schlechte Nachricht, sondern eine gute.“ Sie unterbrach sich. „Wann genau hat er angerufen?“
„Eben erst, vor zwei Minuten. Als er aufgelegt hatte, habe ich sofort bei Ihnen angerufen. Auf dem Display stand keine Nummer, sondern Unbekannt
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