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Dein ist das Leid (German Edition)

Dein ist das Leid (German Edition)

Titel: Dein ist das Leid (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Kane
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Abteilung wollen nur den eigenen Hintern retten, oder ist da mehr im Spiel?“, fragte Marc. „Vielleicht ist dieser Jones auch nicht ganz sauber.“
    „Irgendwie fängt alles an, sich dreckig anzufühlen“, stöhnte Claire erschöpft. „Ich habe heute noch keine einzige positive Energie gespürt – außer als die Mercers ihre Blutprobe abgegeben haben.“
    „Glaubst du, Cliff Mercer könnte ein passender Spender sein?“
    Claire zuckte mit den Schultern. „Ich habe keine Ahnung. Aber das meinte ich auch nicht. Ich hatte nur das Gefühl, dass er froh war, helfen zu können, selbst wenn ihm der Grund dafür nicht passte.“
    „Hast du sonst irgendetwas wahrnehmen können?“
    „Die übliche Masse widerstreitender Emotionen. Als ich ihm die Hand schüttelte, hat mir das beinahe die Handfläche verbrannt. Er war gleichzeitig auf zwiespältige Art nervös, furchtsam, schicksalsergeben und fürsorglich. Er fühlte sich irgendwie in einem Netz gefangen und wusste, dass es zumindest teilweise seine eigene Schuld war.“ Claire kaute nachdenklich auf ihrer Unterlippe herum. „Es gibt keinen Zweifel, dass Fenton ihn in der Tasche hat und eine enge persönliche Verbindung zu ihm besteht. Was mit Ryans Annahme übereinstimmt, dass er Fentons Sohn ist. Aber wirklich hässliche Sachen konnte ich nur bei Fenton wahrnehmen. Das ist wirklich ein kalter Fisch, der nur an sich selber denkt.“
    „Wäre er zu einem Mord fähig?“, fragte Marc.
    Claire atmete laut aus. „Das kann ich dir nicht sagen. Jeder Mensch ist unter bestimmten Umständen zu einem Mord fähig. Heißt das, dass er tatsächlich einen begangen hat? Ich weiß nicht. Das Einzige, was ich spüren kann, ist, wie schuldig er sich fühlt – und in Fentons Fall gibt es nicht die geringsten Schuldgefühle. Falls er ein Verbrechen begangen hat, ohne das im Mindesten zu bereuen, kann ich nichts Eindeutiges wahrnehmen. Aber negative Energie? Die hat er im Überfluss. Hero konnte ihn übrigens auch nicht leiden. Er hat Fenton kaum angesehen, als wir auf diesem Parkplatz auf Mercer zuliefen. An Mercer hat er ausgiebig geschnüffelt, ohne negative Reaktionen zu zeigen. Er hat sich nur den Geruch gemerkt.“
    „Ich stimme mit Claires Einschätzung überein“, sagte Marc. „Mercer ist glatt, ein Politiker halt. Aber ich sehe da niemanden vor mir, der wirklich böse ist. Klar, Daddy hat ihn in der Tasche. Aber das ist ja nicht unser Problem. Paul Everett ist unser Problem. Aber ich glaube einfach nicht, dass Mercer etwas mit seinem Verschwinden zu tun hat – jedenfalls nicht unmittelbar.“
    „Das sehe ich auch so.“ Casey verzog das Gesicht. „Aber irgendwas müssen wir übersehen. Ich weiß bloß nicht, was. Aber solange wir nicht dahinterkommen, was wir da übersehen, werden wir Paul Everett nicht finden können.“

17. KAPITEL
    Kaum hörte er die Stimmen der anderen, kam Ryan nach oben.
    „Was Neues?“, fragte er und ging in die Hocke, um mit Hero zu spielen.
    „Ja und nein.“ Casey erzählte ihm, was im Krankenhaus passiert war sowie von dem überraschenden Anruf von Detective Jones und dem Treffen.
    „Wir machen die Cops nervös.“ Ryan erhob sich. „Das ist ja interessant. Vor allem weil ich absolut nichts über Everett finden kann, das auf irgendwelche krummen Sachen hindeutet – außer diesen regelmäßigen Abhebungen von der Bank. Bei Morano ist es genau dasselbe. Aber irgendwas muss es geben. Deshalb schlage ich vor, wir lassen mal unser kleines Kriechtier auf Moranos Büro los. Wir müssen langsam dahinterkommen, was da eigentlich wirklich vorgeht – wer da alles kommt und geht, wie die Beziehung zu seinen Bauträgern aussieht und wer alle sechs Wochen zwanzig Riesen aus ihm herauspresst.“
    „Ah, den Gecko.“ Casey grinste. „Ich hab mich schon gefragt, wann du ihn ins Spiel bringen willst.“
    Das „kleine Kriechtier“, wie Ryan liebevoll sagte, oder „Gecko“, wie die anderen ihn nannten, war ein von Ryan konstruierter Miniroboter. Er sah reichlich merkwürdig aus, aber was ihm an Erscheinung mangelte, machte er durch seine vielseitigen Fähigkeiten wieder wett.
    Gecko hatte Saugnäpfe am Ende seiner Beine und war klein genug – nicht ganz so groß wie ein Taschenbuch – und technologisch so ausgefuchst, dass er Wände hochklettern und durch enge Rohre krabbeln konnte. Er war mit mehreren Minikameras und Minimikros ausgerüstet.
    Ryan brauchte nichts anderes als Zugang zu Moranos Büro, um Gecko in den Lüftungsschächten oder

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