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Dein ist der Tod

Dein ist der Tod

Titel: Dein ist der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Griffin
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geändert?«
    Sie zuckte die Achseln. »Keine Ahnung. Nach der Grundschule, denke ich.«
    Â»Im Alter von elf oder zwölf Jahren interessierst du dich plötzlich für Forensik?«
    Ihre Augen verengten sich zu Schlitzen.
    Â»Ich weiß über Amy Bescheid«, sagte er. Sie richtete den Blick wieder auf ihre Unterlagen. »Warum hast du mir nie davon erzählt?«
    Sie gab keine Antwort, sah ihn nicht einmal an.
    Â»Mia?«
    Â»Warum sollte ich?« Ihre Frage machte ihn plötzlich wütend.
    Â»Ich weiß nicht, vielleicht weil wir schon in gut einem Dutzend Mordfällen zusammengearbeitet haben? Vielleicht weil ich so was beruflich mache und dabei viele Familien wie deine kennengelernt hab? Vielleicht weil wir befreundet sind?«
    Nun hob sie den Kopf und funkelte ihn an. »Du weißt doch überhaupt nichts von meiner Familie!«
    Â»Doch. Hab einiges gelesen, als ich in Fort Worth war. Zum Beispiel hat ein Ermittler im Fall Laura Thorne ein Foto von deiner Schwester in die Akte gelegt. Und er hat einen Zeitungsbericht aufgehoben, weil ihr Fall ihn an Laura Thorne erinnert hat.«
    Ihr Atem ging stoßweise. Offenbar hatte er einen wunden Punkt getroffen.
    Â»Außerdem warst du es doch, die mich auf den Fall hingewiesen hat. Das war nicht nur wegen eines Gefühls. Lauras Fall hat sich dir eingeprägt, weil er dich an deine Schwester erinnert hat.«
    Â»Ja und?«
    Â»Ich will nur, dass du ehrlich bist, mehr nicht. Scheiße. Ich bin bis nach Fort Worth gefahren, um mir einen alten Fall anzusehen, nur weil du mir angeblich objektiv und sachlich einen Hinweis gegeben hast. Doch dann stellt sich raus, dass du gar nicht so objektiv bist. Sondern dass da auch was Persönliches mitspielt.«
    Â»Okay, es ist persönlich. Mein ganzer Beruf, mein Leben ist persönlich. Jedes Mal, wenn ich ins Labor gehe, ist es persönlich. Was ist daran schlimm?«
    Â»Ich will nur, dass du’s zugibst.«
    Â»Warum? Damit du mir vorwerfen kannst, dass ich emotional bin? Halt mal, das hast du sowieso schon getan. Damit du mir sagen kannst, ich wüsste nicht, wovon ich rede und dass ich mich nur wegen meiner Schwester aufrege? Zwischen Ashley und Laura gibt’s aber eine Verbindung, das bilde ich mir nicht nur ein!«
    Während sie sich vom Bett erhob, verschränkte Ric die Arme vor der Brust.
    Â»Außerdem – warum muss immer nur ich dir was sagen? Offen sein? Wann hast du mir denn schon mal was erzählt?«
    Â»Was denn zum Beispiel.«
    Â»Na – irgendwas!« Sie baute sich vor ihm auf und strich sich eine Locke aus dem Gesicht. »Du redest doch überhaupt nie über Persönliches! Du Einsiedlerkrebs! Wir haben uns fast sechs Monate gekannt, bis ich erfahren hab, dass du eine Tochter und eine Exfrau hast. Bist du nie auf den Gedanken gekommen, dass mich das interessieren könnte?«
    Â»Aber warum sollte dich das interessieren?«
    Â»Weil ich dich kennenlernen wollte! Mein Gott, warum muss ich dir das jetzt auch noch erklären?« Sie setzte sich wieder aufs Bett, so als müsste sie sich wieder sammeln.
    Ratlos sah Ric sie an. Sie wollte ihn kennenlernen, aber er wollte keine Beziehung. Jedenfalls hatte er keine gewollt. Aber das wusste er nun nicht mehr so genau. Er wusste eigentlich überhaupt nichts mehr.
    Ric schob seine Hand unter ihr Kinn und hob ihren Kopf, sodass er ihr ins Gesicht sehen konnte. Aus ihren blauen Augen sprach eine Mischung von Wut und Enttäuschung. Ava fiel ihm ein, die einen ähnlichen Gesichtsausdruck gehabt hatte. Heute Abend stand es zwei zu null gegen ihn.
    Sie entwand sich ihm und blickte zu Boden. »Ich wollte nicht nur mal eben so Sex. Du hattest schon recht.« Sie räusperte sich. »Nur falls es dich interessiert, ich verliebe mich ziemlich schnell. Wenn du dich nicht darauf einlassen und keine stinknormale Scheißdurchschnittsbeziehung mit zwei Komma vier Kindern und mit mir Nestchen bauen willst, dann sollten wir jetzt einen Schlussstrich ziehen unter unsere … ach, was auch immer das hier grad ist.« Als sie den Kopf hob, hätte sie beinahe losgelacht. »Hey, du solltest dein Gesicht sehen! Ist wirklich zum Schreien!«
    Er war völlig sprachlos.
    Â»Keine Sorge, Mann, es ist nichts passiert, ich wollte dich nur warnen.« Sie holte Luft und richtete sich auf. »Aber ich schäme mich auch nicht für meine Wünsche. Und ich muss aufhören,

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