Dein ist der Tod
wollte sich festhalten, während er sich in sie schob und weiterschob, bis es nichts mehr gab als sie beide, vereint in einem einzigen grellen Licht, und bis sie wusste, dass sie sich nicht mehr festhalten musste. Sie wollte es auch nicht mehr. Sie lieà sich in diese helle gleiÃende Flamme fallen und ergab sich.
Sekunden, vielleicht auch Minuten später lag sie matt und ruhig unter im. Nur ihr Puls pochte noch in ihren Ohren. Auf die Ellbogen gestützt und mit einem feinen SchweiÃfilm auf der Stirn sah er sie an. Eigentlich wollte sie gerne die Hand heben und sein Gesicht berühren, doch sie hegte Zweifel, dass sie sich überhaupt bewegen konnte. Er blickte sie ernst an, hatte offenbar eine Frage auf den Lippen. Erst begriff sie nicht, doch dann verstand sie.
»Ich nehm die Pille.«
»Ich weiÃ.«
Er drehte sie auf die Seite, und beinahe hätte sie aufgeschrien, als ihre vereinte Haut sich fast schmerzlich voneinander löste. Dann zwängte er sich zwischen sie und die Rückenlehne der Couch und zog sie an sich. Ein Arm legte sich um sie, und eine Hand streichelte sanft ihre Brust.
Mit geschlossenen Augen genoss sie die tiefe Zufriedenheit. Zärtlich spielte sein Daumen mit ihren Brustwarzen, während ihr Pulsschlag allmählich wieder normal wurde. SchlieÃlich glitt seine Hand über ihren Bauch auf die Hüfte.
»Ich mag die Stelle da.« Er lieà die Handfläche über die Kuhle streichen.
Ihre viel zu breiten Hüften? Sie wandte sich um und sah ihn an, als hätte er den Verstand verloren.
»Ehrlich?«
Er gab einen kehligen Laut von sich, eine Art Knurren, und griff zu. Dann schlang er den Arm um sie und drückte sie. »Oh ja. Jeden Zentimeter davon.«
Ihre ohnehin geröteten Wangen wurden noch heiÃer. Sie drehte sich um, legte den Kopf auf seinen Bizeps und suchte nach einer Antwort. Ehrlich gesagt versuch ich schon seit Jahren genau diese Zentimeter loszuwerden . Aber warum sollte sie sich hier an seinen wunderbaren Körper schmiegen und von ihren Unzulänglichkeiten sprechen?
Sie schloss wieder die Augen und lieà sich treiben, ohne an irgendetwas anderes zu denken als die Zufriedenheit, die sie erfüllte, und das geschärfte Bewusstsein für ihren Körper. Die Minuten verstrichen, während er sie zärtlich streichelte. Mia hörte Schritte im Korridor. Hundegebell. Das entfernte Röhren einer Harley, die von einem Parkplatz knatterte. Wie schnell sie vergessen hatte, was es bedeutete, in einer Wohnung zu leben. In einem Haus zusammen mit anderen Menschen.
Er küsste sie hinters Ohr â so liebevoll, dass es ihr einen kleinen Stich versetzte.
»Mia?«
»Hmm.« Sie hielt den Atem an und wartete gespannt auf seine Worte.
»Ich hab einen Bärenhunger.«
Während sie sich umdrehte, erhob er sich von der Couch, und sie sah ihn in Richtung Schlafzimmer gehen. Gleich darauf kam er in Jeans zurück. Auch Mia schlüpfte wieder in das graue Kapuzenshirt. Der Stoff war innen leicht aufgeraut, und sie genoss das Gefühl des weichen Gewebes auf ihrer noch ganz empfindlichen Haut. Sie ging kurz ins Bad, um sich frisch zu machen, und kam dann zu Ric in die Küche.
»Magst du auch was?« Während er ein paar Lebensmittel aus dem Kühlschrank holte, nutzte sie die Gelegenheit, ihn bei hellerem Licht zu betrachten. Nur in Jeans und mit dunklem Bartschatten sah er sehr, sehr appetitlich aus. Sie konnte kaum glauben, dass er sie attraktiv fand â so attraktiv sogar, dass er mit ihr so leidenschaftlich schlief, dass sie beide schweiÃnass waren.
Aber vielleicht hatte er auch alle anderen Frauen vor ihr auf diese Weise geliebt? Der Gedanke versetzte ihrer Euphorie einen Dämpfer.
Er schaltete den Herd ein und legte ein Stückchen Butter in eine Pfanne. Schmunzelnd betrachtete sie die Zutaten auf der Arbeitsplatte.
»Gebratener Käse?«
»Schinken, Käse und Jalapeño. Schmeckt dir bestimmt auch.«
»Och, danke, aber ich hab wirklich keinen Hunger.«
Dafür aber Durst. Sie öffnete den Kühlschrank, aus dem ihr vor allem Bier-, SoÃen- und Gewürzflaschen entgegenstarrten. Aus Neugier warf sie auch einen Blick in das Gefrierfach. Pizza und Fertiggerichte.
»Ben & Jerryâs?« Sie war nicht nur überrascht, dieses Luxuseis hier vorzufinden â dass er sogar New York Super Fudge hatte, hätte sie nicht mal im Traum erwartet.
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