Dein ist der Tod
sollen. Eine Affäre mit Ric Santos war so ziemlich das Letzte, was sie gebrauchen konnte. Das würde alles durcheinanderbringen. Ihre vernünftige Hälfte flüsterte ihr zu, dass es so am besten war. Aber emotional war sie verletzt. Ihr Stolz war getroffen, vor allem als sie nach längerem Nachdenken begriff, was passiert war.
Womöglich passierte jetzt dasselbe wieder?
»Und warum bist du heute Abend hier?«, fragte sie.
Schweigend lehnte er sich zurück.
Sie schnaubte und aà weiter. Dann schob sie ihren Teller von sich. »Ich weià schon, es ist der Fall, Ashley Meyer.«
Erstaunt hob er die Brauen.
»Du willst, dass ich mich schnell um deine Sachen kümmere, daher hast du dir gedacht, du musst mich wieder ein bisschen bauchpinseln.«
»Dich bauchpinseln?« Seine Mundwinkel zuckten. Lachte er sie etwa aus?
Sie stand vom Tisch auf und trug ihren Teller zur Spüle. Dann drehte sie sich um und blieb, an die Küchenzeile gelehnt, stehen. Seine durchdringenden dunklen Augen ruhten auf ihr. Die Fröhlichkeit darin war verschwunden, auch wenn sie seine Miene insgesamt nicht recht deuten konnte.
»Glaubst du das wirklich?«, fragt er.
»Na, willst du mir etwa weismachen, dass du nicht wegen des Jobs hier bist?«
Er erhob sich, nahm den Teller und kam zu ihr. Als er den Teller ebenfalls in die Spüle stellte und dabei in ihre Nähe kam, sah er ihr direkt in die Augen.
»Ich bin wegen dir hier, nicht wegen der Ashley-Meyer-Sache.«
»Du meinst wegen des Ãberfalls?« Die Panik kehrte wieder zurück. Sie war so sehr mit Sam beschäftigt gewesen, dass sie schon seit Stunden nicht mehr an Frank Hannigan gedacht hatte. »Was ist passiert?«
Er zögerte, so als wäre er unschlüssig, wie viel er ihr verraten durfte.
»Gibtâs einen Verdächtigen?«, fragte sie.
»Nein.«
»Was ist es dann?«
»Nur so ein Gefühl. Ich weià nicht, warum, aber mir geht einiges nicht aus dem Kopf. Du zum Beispiel.«
»Ich?«
»Ja. Du hattest eine ziemlich harte Woche.«
Sie sah ihn mit groÃen Augen an.
»Jemand kidnappt dich in einem Supermarkt. Erleichtert dich um ein paar Hundert Dollar. Danach könnte er abhauen, aber stattdessen verfolgt er dich und versucht, dich zu töten. Als Nächstes verschwindet dein Neffe während eines Ausflugs mit dir, und das alles in nur zwei Tagen.«
»Glaubst du, das hängt irgendwie zusammen?«
Er gab keine Antwort. Aber er nahm es offenbar an, sonst hätte er das Thema nicht angeschnitten. Mias Magen verkrampfte sich. Der Gedanke, dass Sam wegen ihr â¦
»Gibtâs was, das ich wissen sollte?«
»Was meinst du damit?«
»Ãrger mit Exfreunden oder Kollegen, neue Nachbarn, die mit dir nicht klarkommen?«
Sie lachte. »Soll das ein Witz sein?«
»Nein.«
Sie starrte ihn an. Er schien es tatsächlich ernst zu meinen.
»Schuldest du jemandem Geld?«
»Nein. Das heiÃt, der Bank, aber â¦Â«
»Schuldet dir jemand Geld?«
»Nein.« Zum Kuckuck, er tat gerade so, als hätte sie sich was zuschulden kommen lassen. »Moment mal, lass mich das kurz zusammenfassen. Du glaubst also, der Mann, der Sam im Reptilienhaus angesprochen hat â¦Â« Sie runzelte die Stirn. »Das könnte auch der Kerl gewesen sein, der auf mich geschossen hat?«
»Ich meine, wir sollten die Möglichkeit in Betracht ziehen.«
»Warum?«
»Einmal wegen Sams Beschreibung.«
»Aber der konnte doch nur sagen, dass der Kerl weià war und ein leuchtend grünes Kinderpflaster auf der Nase hatte. Und eine Baseballkappe trug.«
»Das war eine Maskierung, genau wie der Kapuzenpulli und das Halstuch vorgestern. Wenn ein Kind mit jemandem spricht, der ein leuchtend grünes Pflaster auf der Nase hat, sieht es nichts anderes. Und noch dazu, wenn es ein Erwach sener ist. Das Kind achtet darauf, weil die Aufmerksam keit darauf gelenkt wird. Von Bankräubern weià man, dass sie was Ãhnliches machen. Sie lenken die Leute mit einem albernen Merkmal ab, und genau darauf achten sie dann, und alles andere wird verschleiert.«
Mia schüttelte ungläubig den Kopf. »Aber warum sollte jemand Sam was antun?«
»Das frage ich dich. Hattest du in letzter Zeit Ãrger? In der Arbeit? Privat? Wurdest du vielleicht verfolgt? Gabâs Anrufe, bei denen aufgelegt wurde?«
»Da war nichts«,
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