Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dein ist mein ganzes Herz

Dein ist mein ganzes Herz

Titel: Dein ist mein ganzes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
Vom Netzwerk:
vergessen eines, Liebste. Mein Herz gehört Ihnen."
    So gern sie diese Worte auch hörte - sein Ton ließ keinen Zweifel aufkommen, wie sie gemeint waren. "So leicht mache ich es Ihnen nicht",sagte sie. "Sie müssen sich für Ihre Anwesenheit hier schon eine plausiblere Ausrede einfallen lassen."
    "Ist meine Anwesenheit Ihnen denn unangenehm?"
    " Aber nein, hier würde ich sogar Lord Peterborogh willkommen heißen.
    Er lachte. "Wenn Sie diesen Ball so langweilig finden, warum beehren Sie ihn dann mit Ihrer Gegenwart?"
    "Weil Großmama daraufbestanden hat", gab sie zu. "Doch nicht einmal sie amüsierte sich, weil Herbert und Marjorie auch da sind. Dem Himmel sei Dank, daß die beiden morgen wieder nach Darent Hall abreisen.Und Cecily läuft auch herum, als ob der Himmel eingestürzt wäre. Richten Sie doch Lord Fanshawaus, er soll sie nicht mehr ermutigen, sich allen anderen überlegen zu fühlen. Wenn er ihr klar und deutlich zu verstehen gibt, daß er sich nicht alles gefallen läßt, wird sie mit ihren Flausen aufhören. Sie reagiert auf eine starke Hand."
    "Im Gegensatz zu ihrer Schwester?" "Ganz recht", bestätigte Dorothea.
     
    Der Marquess hatte am nächsten Tag Gelegenheit, Tony Fanshawe Dorotheas Botschaft zu übermitteln. Dank Charles wußte er, daß Ferdie Dorothea und Cecily zu einem Picknick bei Lady Oswey begleiten würde. In der Annahme, daß er die Sorge für Dorotheas Sicherheit für einen Tag Ferdie überlassen konnte, holte er Lord Fanshawe ab und besuchte mit ihm einen Boxkampf in Clapman Common. Da die Schwestern Darent am Abend zusammen mit Lord und Lady Eglemont ins Theater gehen wollten, hielt Lord Hazelmere es nicht für nötig, sie zu begleiten. Erst in den frühen Morgenstunden kehrten die beiden Freunde sehr zufrieden mit ihrem Tag ohne strikte gesellschaftliche Regeln nach Hause zurück.
    Ferdie, Dorothea und Cecily waren am Morgen zu den Osweys gefahren, deren Haus bei Twickenham am Ufer der Themse lag. Cecily war schlecht gelaunt und mürrisch. Sie fühlte sich hin und her gerissen, weil sie einerseits Lord Fanshawe ungerecht behandelt hatte, andererseits aber auch nicht wünschte, daß er über ihr Leben bestimmte.
    Ihre Schwester, die geistesabwesend aus dem Kutschenfenster schaute,war allem Anschein nach in den Marquess verliebt. Sie selbst schien ihr Herz mißverstanden zu haben. Wenn sie Tony Fanshawe wirklich geliebt hätte, hätte sie sich anders verhalten. Er hatte ihr Vorwürfe gemacht, weil sie auf dem Maskenball mit ein paar jungen Gentlemen geflirtet hatte.
    Und die Befürchtung, er könnte mit seiner Ansicht recht haben, daß die Bekanntschaften mit gerade diesen Herren ihr nicht zum Vorteil gereichte, stimmte sie auch nicht fröhlicher.
    Der blaue Himmel, der herrliche Sonnenschein und die sanfte Brise waren ideale Voraussetzungen für ein Picknick am Fluß. Sogar Cecilys Lebensgeister hoben sich. Sie bildete bald den Mittelpunkt für eine Gruppe junger Mädchen, die sich von ihren Eroberungen erzählten. Dorothea, die sich für diese Art von Unterhaltung zu alt fühlte, plauderte mit Miss Delamare, eine auf dem Land lebende Cousine der Osweys, die für die Saison in die Stadt gekommen war.
    Außer Lady Margaret Oswey war keine Anstandsdame anwesend. Aus diesem Grund waren nur absolut vertrauenswürdige Gentlemen eingeladen. Ferdie zählte dazu, die Lords Hazelmere, Fanshawe und ihre Freunde natürlich nicht.
    Als sich Ferdie ein wenig die Füße vertrat, traf er einen Diener, der auf der Suche nach Miss Darent war. Er bemerkte den Umschlag auf dem Tablett, das der Diener in der Hand hielt. "Ist der für Miss Darent?" fragte er. Auf die Erklärung des Dieners hin, der Brief sei soeben von einem Reitknecht abgegeben worden, erbot er sich, ihn ihr zu überbringen. Ferdie steckte den Brief in die Innentasche seiner Jacke. Am Flußufer erfuhr er, daß Dorothea und Miss Delamere einen Spaziergang machten,und so kümmerte er sich um Cecily, die ein Stadium erreicht hatte, in dem sie eine Schulter zum Weinen brauchte. Am Ende einer längeren Diskussion, die sich um die wirklichen und vermeintlichen Fehler eines ungenannten Peers drehte, hoffte er, daß sie zumindest versuchte, die Dinge auch vom Standpunkt Seiner Lordschaft zu betrachten. Den Brief für Dorothea hatte er völlig vergessen.
    Am nächsten Morgen wurde er wieder daran erinnert. Während Ferdie am Frühstückstisch saß, kam sein Kammerdiener Higgins herein. "Das habe ich in Ihrer Tasche gefunden", meldete

Weitere Kostenlose Bücher