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Dein ist mein ganzes Herz

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Titel: Dein ist mein ganzes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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nächsten Morgen ziemlich früh. Gegen neun Uhr ging sie nach unten, wo sie erfuhr, daß Cecily den Vormittag bei einer Freundin verbringen würde. Nachdem sie eine Tasse Tee getrunken und eine Scheibe Toast gegessen hatte, bat sie ihre Zofe, sie bei einem Spaziergang durch den kleinen Park in der Mitte des Cavendish Square zu begleiten. Die Sonne schien, und eine leichte Brise blies Federwolken über den blauen Himmel. In tiefen Zügen die frische Luft einatmend, schlenderte sie durch den Park und warf einen Blick auf das stille Haus gegenüber, bevor sie nach Merion House zurückkehrt. Dort begegnete sie zu ihrem Erstaunen Ferdie.
    Nachdem er die Zeilen seines Cousins gelesen hatte, hatte Ferdie beschlossen, Lady Merion über die Gefahren zu informieren, die ihrer älteren Enkelin drohten. Es war ihm auch gelungen, sie in bezug auf die Folgen des Zwischenfalls im Park zu beruhigen. Auf der Gesellschaft, die er am vergangeneo Abend besucht hatte, hatte er festgestellt, daß die meisten Leute das Ganze als Streit zwischen Liebenden betrachteten.
    "Ich hole Sie um drei Uhr zum Reiten ab", sagte er, nachdem sie ein paar Begrüßungsworte gewechselt hatten.
    "O Ferdie, ich weiß nicht, ob ich das kann."
    "Sie müssen", behauptete er. "Lassen Sie sich die Gründe von Ihrer Großmutter erklären."
    Lady Merion mußte an diesem Morgen über vieles nachdenken. Die Neuigkeit, daß Dorothea beinahe das Opfer von zwei Entführungsversuchen geworden wäre, hatte sie tief erschüttert. Da alle Vorkehrungen zum Schutz ihrer älteren Enkelin getroffen waren, blieb ihr nichts zu tun übrig. Ferdies Vorschlag, sie solle Dorothea warnen, hatte sie mit der Begründung abgelehnt, sein Cousin hätte schon für genügend Unruhe im Leben ihrer Enkelin gesorgt.
    Daß die Szene im Park kein allzu großes Aufsehen erregt hatte, hatte sie mit Erleichterung zur Kenntnis genommen.Ganz besonders hoch schätzte sie Ferdies Angebot ein, am Nachmittag mit Dorothea auszureiten. "Miss Darent darf sich jetzt nicht verstecken", hatte ihr der junge Mann mitgeteilt.
    Als Dorothea das Zimmer betrat, winkte sie sie lächelnd zu sich. "Du siehst schon viel besser aus, Liebes", stellte sie fest.
    "Mir geht es auch wieder gut, Großmama", versicherte Dorothea und setzte sich neben sie.
    Lady Merion nickte. "Ich denke, es ist Zeit für ein paar offene Worte",
    begann sie. "Gibst du zu, daß Hazelmere deine Zuneigung errungen hat?" Dorothea lächelte über die vorsichtige Formulierung. "Ich liebe Lord Hazelmere, wenn du das meinst."
    "Wie ich schon erwähnte, hat er mich darüber informiert, daß er dich um deine Hand bitten will. Was wirst du antworten?"
    "O Großmama, glaubst du wirklich, daß ich noch eine Wahl habe?" rief Dorothea lachend.
    "Ehrlich gestanden bezweifle ich das auch. Hazelmere ist sich über deine Gefühle im klaren. Und nach meinen Beobachtungen im Salon ist deine verbale Zustimmung nur eine Formalität. Im übrigen halte ich das Ganze für keinen schlechten Handel", fuhr sie fort. "Hazelmere gleicht seinem Vater, und Ahtea Henry galt als die am glücklichsten verheiratete Frau Londons."
    Lady Merion fiel nichts mehr ein, um Hazelmeres Sache zu unterstützen. "Jetzt müssen wir uns überlegen, wie du dich weiterhin verhalten sollst", meinte sie. "Du darfst den Klatschnasen keinen Grund zu der Annahme geben, es hätte sich um mehr als eine kleine Mißstimmung zwischen euch gehandelt. Aus diesem Grunde mußt du deine Verabredungen einhalten und ein ganz normales Leben führen." Nach einem Blick auf ihre Enkelin fügte sie hinzu: "Das scheint dir im Augenblick auch gar nicht schwerzufallen."
    "Großmama, ich verspreche, mich gebührend zu benehmen. Du kannst aber nicht von mir erwarten, dß ich noch die gleiche bin wie vor dem Diplomatie-Ball."
    Lady Merion wußte nicht, was ihre Enkelin meinte, zog es aber vor, nicht danach zu fragen. "Da wäre noch etwas", sagte sie. "Ferdie teilte mir mit, daß Hazelmere die Stadt verlassen hat und zu einem seiner Güter gefahren ist, Dienstag allerdings zurückkommt. Nicht eures Streites wegen", beantwortete sie Dorotheas unausgesprochene Frage. "Er hat seine Freunde schon gestern Mittag davon informiert."
     
    Ferdie und Dorothea mischten sich im Park unter die Leute. Sie wechselten hier mit einem Bekannten ein paar Worte und hörten sich dort den neuesten Klatsch an. Viele Augen ruhten auf Dorothea, die das offenbar nicht bemerkte. Sie plauderte angeregt mit Lord Peterborough, der neben ihr ritt, und

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