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Dein ist mein ganzes Herz

Dein ist mein ganzes Herz

Titel: Dein ist mein ganzes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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brennenden Augen.
    Gleich darauf klopfte es kurz an die Tür, und Lady Merion trat ein. "O Großmama, was soll ich nur tun?" klagte Dorothea.
    Lady Merion setzte sich auf das Fußende des Bettes. "Wasch dir das Gesicht, Liebes, und hol dir ein frisches Taschentuch. Dann wirst du dich gleich besser fühlen. Anschließend müssen wir uns einmal ausführlich unterhalten. Ich möchte gern wissen, was mit dir und Hazelmere los ist." Dorothea stand auf und befolgte ihre Ratschläge. Langsam kehrte ihre Fähigkeit zum klaren Denken zurück. Ihre Großmutter verdiente eine Erklärung, auch wenn noch viele Fragen offen waren.
    "Vergangene Nacht, auf dem Ball in Carlton House ..." begann, Dorothea. "Der Prinzregent glaubte ... nein, er wußte, daß zwischen mir und Lord Hazelmere eine Art von Einverständnis besteht."
    "Nach jenem ersten Walzer bei deinem Einführungsball ist das auch kaum verwunderlich."
    .,Wie meinst du das?" fragte Dorothea erstaunt.
    .,Ich dachte mir, daß dir nicht bewußt war, wie enthüllend euer Tanz wirken mußte. Während der vergangenen Wochen hast du deine Gefühle immer weniger verborgen. Niemand, der euch zusammen sah, zweifelte an deinem Interesse für ihn. Seine Absichten waren von Anfang an klar. Nach deinem Ball teilte er mir mit, er würde um dich anhalten. Zum richtigen Zeitpunkt wie er betonte."
    Dorothea hörte aufmerksam zu. .,Ich denke, er sieht in mir nur eine geeignete Braut. Seine Familie hat ihn bestimmt seit Jahren gedrängt, zu heiraten." Sie holte tief Luft, bevor sie ihre geheimen Ängste verriet. ,,Als wir uns in Moreton Park begegneten, erwähnte ich meine geringen Heiratschancen. Vielleicht brachten diese Worte ihn auf die Idee, ich wäre mit einer Vernunftehe zufrieden, die es ihm gestattete, sich weiterhin mit seinen Mätressen zu amüsieren."
    Lady Merion lachte,"Mein liebes Kind, ich habe euch heute Nachmittag im Salon gesehen. Kein Mann, der im Sinn hat, eine Vernunftehe zu schließen, versucht, seine zukünftige Braut zu verführen. Du bist bestimmt die einzige Person im ton, die noch nicht gemerkt hat, daß Hazelmere dich liebt."
    Hoffnung und der Verdacht, daß alles viel zu schön war, um wahr zu sein, regten sich in Dorotheas Brust. Die Hoffnung siegte, ohne daß der Verdacht völlig einschlief.
    Lady Merion unterbrach ihre Gedankengänge. "Ferdie hat ein Mißverständnis, Helen Walford betreffend, erwähnt."
    .,Der Comte de Vance behauptete, sie sei Hazelmeres Geliebte. Er hat das natürlich abgestritten."
    Ihre Großmutter stöhnte. "Hast du ihn etwa danach gefragt?"
    "Er wollte wissen, aus welchem Grund ich ihn im Park geschnitten habe. Angeblich kennt er sie schon seit ihrer Kindheit."
    "Das entspricht den Tatsachen. Helen Walfords Vater ist ein entfernter Verwandter Lady Hazelmeres. Helen hat als Kind viele Sommer bei ihnen verbracht. Für Marc und Tony war sie wie eine kleine Schwester, die sie ständig aus der einen oder anderen Notlage befreien mußten. Unglücklicherweise schloß Helen eine sehr schlechte Ehe. Arthur Walford war ein Wüstling und Spieler, der sich zur allgemeinen Erleichterung eines Tages umbrachte. Keiner kennt die ganze Geschichte außer Hazelmere. Als Helen ihn einmal fragte, wie ihr Mann gestorben sei, meinte er " das brauche sie nicht zu wissen, sie solle sich einfach damit abfinden."
    "Das klingt ganz nach ihm." ·
    "Wie dem auch sei, Hazelmere hat Helen immer genau wie seine Schwester Alison behandelt. Es hat ihn bestimmt sehr überrascht, daß du sie für seine Geliebte gehalten hast."
    Dorothea nickte. "Was mag den Comte de Vanee dazu bewogen haben, eine solche Lüge zu verbreiten?"
    "Mein Kind, du darfst bösartige Bemerkungen gewisser Leute nicht ernst nehmen. Mancher hätte keine Skrupel, dich zu benutzen, um dem Marquess Schwierigkeiten zu bereiten. An deiner Stelle würde ich ihm gegenüber das Thema Geliebte nicht mehr berühren. Er hatte viele, doch wenn er den Fußstapfen seines Vaters folgt, gehören sie der Vergangenheit an. Da er dich liebt, ist es sehr unwahrscheinlich, daß du wegen solcher Affären in Zukunft die Augen verschließen mußt wie so viele andere Frauen." Sie tätschelte Dorotheas Hand. "Liebes, du bist erschöpft. Trimmer soll dir ein Tablett mit deinem Dinner bringen, und du legst dich bald schlafen. Wir reden morgen weiter."
    Dorothea, die sich ausgelaugt und gleichzeitig glücklich fühlte, küßte ihre Großmutter dankbar auf die Wange.
     
     
     
     

10. KAPITEL
     
     
    Dorothea erwachte am

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