Dein Kuss in meiner Nacht
legen. Die Versuchung war wirklich verdammt groß.
»Du wirst es überleben. Oder willst du da jetzt rausgehen und nach einem Burger King suchen? Wenn du einen findest, erklär ich dich höchstpersönlich zur Königin und fall zu deinen Füßen nieder. Bis dahin allerdings kannst du dir deine Kommentare dorthin schieben, wo die Sonne nicht hinkommt!«
K
apitel 7
»Faith!«
Ich schreckte auf und lauschte in die Dunkelheit.
»Faith. Ich warte auf dich.«
Mein Herz machte einen freudigen Hüpfer und ich kletterte aus dem engen Hohlraum im Baum, in dem Cherryl und ich zusammengepfercht die Nacht verbrachten. Cole stand einige Meter entfernt und starrte mich an. Ich starrte zurück. Dann gab ich mir einen Ruck und lief zu ihm, um mich in seine ausgebreiteten Arme zu werfen. Schluchzend klammerte ich mich an ihn.
»Ich hab mir solche Sorgen gemacht«, flüsterte er stimmlos. »Ich konnte deine Angst spüren und wusste, dass etwas nicht stimmte. Was ist passiert? Bist du okay?«
»Ja, ich bin okay«, versicherte ich. »Wir hatten einen Zusammenstoß mit einem dieser Gnoggs. Cherryl war krank und bewusstlos. Ich hab sie in diesen hohlen Baum geschleift und bin dann da hochgeklettert. Gerade noch rechtzeitig, ehe dieses Monster uns erreichen konnte. Es war so schrecklich. Ich hatte solche Angst.«
»Shht. Beruhige dich. Ihr habt es doch geschafft. Du hast alles richtig gemacht. Du bist unglaublich. Ich zeig dir was, das dich sicher aufmuntern wird.«
Cole trug mich in seinen Armen und lief mit mir durch die Nacht. Ich kuschelte mich dicht an ihn. Ich hatte keine Ahnung, wo er hinwollte, doch das war mir auch egal, solange er nur bei mir war. Als er anhielt und mich sanft im weichen Gras niederließ, hörte ich Wasser plätschern. Ich wandte den Kopf und erblickte einen kleinen Wasserfall, der sich in einen Teich ergoss. Das Mondlicht tauchte alles in ein romantisches Licht und mir blieb kurz der Atem weg.
»Magst du schwimmen?«, fragte er rau.
Ich schaute ihn an und ertrank in seinem Blick. Die unsagbare Tiefe seiner blauen Augen faszinierte mich und zog mich wie magisch an. Ein Lächeln huschte über seinen Mund, als er begann, seine Waffen abzulegen und sich zu entkleiden. Mein Herz klopfte wie wild und ich wusste nicht, ob ich ihn weiter ansehen sollte, oder den Blick abwenden. Was hatte er vor? Wollte er etwa ...?
»Ich will nur mit dir schwimmen. Vertraust du mir nicht?«, schien er meine Gedanken zu erraten.
»Es ist eher, dass ich mir nicht traue«, platzte ich heraus und errötete peinlich berührt.
Er lachte schelmisch und zwinkerte mir zu.
Ich errötete noch tiefer, als er nackt vor mir stand. Ich hatte noch nie einen Typen nackt gesehen, zumindest nicht in Natur, nur auf Bildern oder im Film. Er war ... eindrucksvoll und es war offensichtlich, dass er mich wollte, auch wenn er gesagt hatte, dass er nicht vorhatte, mit mir zu schlafen.
Er grinste und zuckte mit den Schultern.
»Sorry, ich kann nichts dafür, dass mein Körper auf deine Nähe reagiert. Aber ich hab mich unter Kontrolle, okay? Ich spring dich schon nicht an.«
Mein Mund wurde trocken und ich schluckte.
»Ähm, geh doch schon mal vor. Ich ... ich ...«
»Schau mir einfach zu. Vielleicht traust du dich ja doch noch«, sagte er und wandte sich zum Teich um.
Ich sah ihm hinterher, wie er in das Wasser stieg, bis er vollkommen darin verschwunden war. Ich wartete eine gefühlte Ewigkeit, bis er prustend aus dem Wasser wieder auftauchte und mir zuwinkte. Die Aussicht auf ein Bad war wirklich verlockend, doch ich traute mich nicht. Ich fühlte mich so unsicher wegen meiner Figur, auch wenn Cole mir gesagt hatte, dass er sie mochte. Er hatte mich ja noch nicht nackt gesehen. Sicher würde er seine Meinung dann ändern.
»Das Wasser ist wunderbar. Komm!«, rief er mir zu.
»Ich trau mich nicht«, gestand ich.
»Warum nicht? Traust du mir nicht? Ich schwöre, ich fass dich nicht an. Ich möchte doch nur, dass du dich nach all dem Stress mal ein wenig entspannst, und das Wasser ist wunderbar. Komm schon.«
»Es ist nicht das. Es ist weil ... weil ich ...«
Cole kam langsam auf mich zu. Mit jedem Schritt in meine Richtung tauchte ein Stück mehr von seinem durchtrainierten Körper aus dem Wasser auf. Wie konnte ich einem Jungen gefallen, der so sportlich und perfekt war? Der nicht ein Gramm Fett an seinem Leib hatte?
Triefend nass wie er war, stand er vor mir und schaute mich eindringlich an.
»Hast du Angst, dich vor mir auszuziehen?
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