Dein Kuss in meiner Nacht
Denkst du, dass du mir nicht gefallen könntest?«
Ich nickte.
Cole streckte eine Hand aus und fuhr mit dem Zeigefinger meine zitternde Unterlippe entlang. Dann lehnte er sich vor, fasste unter mein Kinn und küsste mich sanft. Seine Lippen waren kühl und nass. Aus seinen Haaren tropfte das Wasser, doch in meinem Inneren brannte ein heißes Feuer, dass mich zu verzehren drohte. Mein Herzschlag beschleunigte sich, als er anfing, mich auszuziehen. Ich war noch immer unsicher, dennoch half ich ihm dabei, bis ich nackt in seinen Armen lag. Ein Teil von mir wünschte, wir würden es diesmal tun. Mein ganzer Körper sehnte sich nach etwas, das nur er mir geben konnte. Doch er löste sich von mir und betrachtete mich lächelnd.
Mir wurde noch heißer, als er seine Augen über meinen ganzen Körper wandern ließ. Es war fast so, als könnte ich seinen Blick fühlen wie eine Berührung. Eine Hand hatte ich schützend über meine Scham gelegt und er beließ es dabei.
»Mir gefällt jeder Zentimeter von dir«, sagte er schließlich rau. »Ich möchte, dass du dich wohl mit mir fühlst. Ich werde dich nirgendwo berühren, wo es nicht angemessen ist. Nicht ehe es so weit ist. Alles, was ich will, ist, dich ansehen. Mit dir nackt im Wasser schwimmen, ohne dass du Angst hast, dass mir irgendetwas an dir nicht gefallen könnte. Vertrau mir. Entspann dich. Kannst du das tun?«
»Ja«, antwortete ich wahrheitsgemäß, und mir wurde bewusst, wie sehr ich mich in Cole verliebt hatte. Allein durch unsere Traumbegegnungen. Ich war sicher, dass es keinen Jungen geben konnte, der so toll war, wie er. Der mich so nahm, wie ich bin, mir so süße Dinge sagte und mich zu nichts drängte, auch wenn es offensichtlich war, dass er mehr wollte, als nur ein harmloses Bad im Mondschein. Wenn er es versucht hätte, ich hätte ihm nicht widerstehen können. Doch ich wusste auch, dass ich mich innerlich noch nicht so weit fühlte.
»Komm. Gehen wir schwimmen«, unterbrach er meine Gedanken und erhob sich.
Er streckte mir eine Hand entgegen und ich ergriff sie. Mit einem süßen Lächeln zog er mich auf die Beine und ehe ich mich versah, hatte er mich geschnappt und trug mich zum Wasser.
»Oh nein! Das tust du nicht«, sagte ich lachend und er kicherte.
»Wetten, doch?«, raunte er und seine schönen Augen funkelten.
»Lass mich runter!«, forderte ich und wandte mich in seinen Armen.
»Das tu ich. Gleich.« Er watete mit mir ins Wasser.
Als ihm das Wasser bis zur Mitte ging ließ er mich plötzlich los und ich fiel kreischend ins Wasser. Prustend kam ich wieder hoch und baute mich vor ihm auf. Er lachte und als ich ihm mit meinen Fäusten gegen die Brust trommelte, lachte er noch mehr.
»Na, warte!«, rief ich und stieß ihn so fest, dass er taumelte und rücklings ins Wasser klatschte.
Jetzt war es an mir, zu lachen, als er schnaubend wieder auftauchte und sich schüttelte, dass die Tropfen in alle Richtung flogen. Mit einem fiesen Grinsen auf den Lippen kam er auf mich zu und ich wich kreischend vor ihm zurück.
Wir alberten eine ganze Weile im Wasser herum und ich vergaß vollkommen, dass wir beide nackt waren. Es war genau das eingetreten, was er gesagt hatte. Ich fühlte mich wohl mit ihm. Und noch viel mehr. Ich fühlte mich sicher und ... verliebt. Die Erkenntnis machte mich atemlos. Ich hielt mitten in unserem Spiel inne und blickte ihn an.
Er blickte zurück. Seine Augen verdunkelten sich und er zog mich an seinen Körper. Mein Herz klopfte wie wild. Ich musste es wissen. Wenn nicht jetzt, dann nie.
»Cole?«, fragte ich atemlos.
»Ja, Faith?«
»Was ... Ich meine, was ...« Ich biss mir auf die Unterlippe. Wie fragte man einen Jungen, ob er einen liebte?
»Was willst du mich fragen?«, sagte er ruhig und nahm mein Gesicht zwischen seine großen Hände. »Ich beiße nicht. Frag mich.«
»Was empfindest du für mich?«, sprudelte es aus mir hervor und ich schloss schnell die Augen, um ihn nicht ansehen zu müssen.
»Öffne deine Augen«, flüsterte er und ich schüttelte den Kopf.
Ich bereute, dass ich ihn gefragt hatte. Bestimmt sah er mich jetzt mitleidig an und überlegte, wie er mir taktvoll erklären könnte, dass er mich mochte, aber das hier erst mal etwas ganz Unverfängliches war und wir dann weitersehen könnten ...
»Öffne deine Augen und sieh mich an«, sagte er erneut. »Bitte!«
Meinen Mut zusammennehmend tat ich schließlich doch, worum er mich bat. Sein Blick war nicht mitleidig, nur unendlich
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