Dein Kuss in meiner Nacht
Narjana mit zusammengekniffenen Augen.
»D33F«, verkündete Bruder Junoha.
Narjana erbleichte. Eine Dämonenwelt. Das würde sie nicht überleben. Frejan ergriff sie von hinten und sie versuchte, sich aus seinem Griff zu befreien, doch er war viel stärker, als sie angenommen hatte. Ein Portal erschien neben ihnen und sie schrie auf.
»Neeeeiiiiin«, brüllte sie, dann hatte das Portal sie verschlungen.
***
Das durfte nicht das Ende sein! Cole rollte sich im letzten Moment zur Seite, griff nach seinem Schwert, und stieß es aufwärts, direkt in das Herz des Kannibalenhäuptlings. Dieser stieß einen markerschütternden Schrei aus und fiel auf die Knie. Unglauben stand in seinen Augen geschrieben, als er an sich hinabblickte zu der Stelle, wo Coles Schwert ihn durchbohrt hatte.
Die Menge um sie herum, die bis eben noch getobt und gejubelt hatte, war totenstill geworden. Cole starrte in Warrons Gesicht. Ihre Blicke trafen sich. Die Lippen des Häuptlings teilten sich, als wollte er noch etwas sagen, doch er kam nicht mehr dazu. Wie ein Stein fiel er vorwärts und begrub Cole halb unter sich.
Schwer atmend und mit wild pochendem Herzen lag Cole da und versuchte zu begreifen, was geschehen war. Eben noch hatte er dem Tod ins Auge gesehen, jetzt lag sein Gegner tot und schwer auf ihm. Er hatte es geschafft! Faith war sein. Mit letzter Anstrengung schob er den Körper des Kannibalen von sich herunter und setzte sich auf. Er fühlte sich entsetzlich. Als wäre ein Zug über ihn hinweggerast. Alles tat ihm weh, doch er war auch von einer grimmigen Freude erfüllt. Er hatte Warron getötet und es war nicht schade um den Bastard.
Coles Blick glitt zu Faith, die reglos auf ihrem Thron saß. Er musste sie irgendwie von dem dämonischen Einfluss befreien und das konnte nur das Tribunal. Er musste sie schnellstens dorthin schaffen. Langsam erhob er sich und ging auf sie zu. Alle Blicke waren auf ihn gerichtet, als er sie von ihrem Thron hochzog, doch niemand hielt ihn auf.
Cole schob das Gestrüpp beiseite.
»Cherryl«, rief er. »Komm raus.«
»Cole? Bist du das!«, antwortete eine ängstliche Stimme.
»Ja, wer sonst?«, knurrte Cole ungeduldig. »Komm jetzt. Wir müssen zum Tribunal!«
Cherryl kroch aus ihrem Versteck und schaute ihn an.
»Tribunal? Was ist das? Hast du ... Wo ist Faith? Sie ist doch nicht etwa ...?«
»Sie ist hier. Komm, aber erschrick nicht. Sie kommt wieder in Ordnung, aber im Moment ...«
Cherryl stieß einen Schrei aus und Cole verdrehte die Augen.
»Ich sagte dir doch, erschrick nicht«, brummte er.
»Was ist mit ihr?«, fragte Cherryl und starrte auf Faith, die mit starren Augen in ihrem Blutkleid dastand.
»Man hat sie einem dämonischen Ritual unterzogen und wir müssen dies rückgängig machen«, antwortete Cole. »Doch dazu müssen wir zum Tribunal. Normalerweise würde ich dich nicht dorthin mitnehmen, denn es ist nicht erlaubt, doch ich habe keine Zeit, dich erst nach Hause zu bringen und das hier kann nicht warten. Je länger sie in diesem Zustand ist, desto geringer die Chance, sie zurückzuholen.«
»Das ist ja grauenhaft«, flüsterte Cherryl und schüttelte sich angewidert. »Was ist das für ein Ding, was sie anhat? Das sieht ja aus wie ... wie Blut.«
»Das ist Blut«, erwiderte Cole grimmig. »Das kann nur in einer Reinigungszeremonie entfernt werden.«
Cherryl rümpfte die Nase.
» Iiigitt !«
»Cherryl!«, sagte Cole eindringlich. »Ich möchte, dass du mir jetzt sehr gut zuhörst.«
Cherryl sah ihn an, dann nickte sie.
»Ich werde jetzt ein Portal öffnen, das uns zum Tribunal befördern wird. Ich möchte, dass du mir bei deinem Leben schwörst, niemandem jemals etwas davon zu erzählen. Niemandem! Nicht ein Wort! Hast du verstanden?«
Wieder nickte Cherryl.
»Hey, kein Problem. Ich kann ein Geheimnis für mich behalten, okay?«
Cole musterte sie skeptisch.
»Sagt die Königin des Tratsches«, brummte er. »Okay, ich hab keine andere Wahl, als darauf zu hoffen, dass du wenigstens ein Mal etwas für dich behältst. Mach dich bereit!«
Cole gab die Koordinaten in seinen Portalbuilder ein und wenig später erschien das schwarze Loch vor ihnen. Er fasste Faith bei der Hand und schaute Cherryl auffordernd an.
»Spring!«, sagte er.
Aber Cherryl war plötzlich ganz blass geworden.
»Ich ... ich kann nicht«, flüsterte sie und starrte auf das Portal. »Warum gehst du nicht zuerst? Ich komm nach.«
»Spring jetzt! Wir haben nicht ewig Zeit. Los!«
Nach einem
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