Dein Kuss verraet mir alles
schluckte schwer. Böse Ahnungen plagten sie.
Cag hatte den Mercedes kaum vor dem Haus der Ranch angehalten, als sie heraussprang und sich in ihr Zimmer flüchtete. Sie wollte die Stunde der Wahrheit so lange hinauszögern wie möglich. Doch sie hatte gerade erst das Hochzeitskleid ausgezogen, als die Tür geöffnet wurde und Cag erschien.
In nichts mehr als einem BH und einem winzigen Slip drehte sie sich zu ihm um und starrte ihn an, als ob er eine Erscheinung wäre. Er trug ein Paar Jeans und sonst nichts. In seinen schwarzen Augen war ein Ausdruck, der Tess beunruhigte.
“Cag, ich muss dir etwas sagen …”
Noch bevor sie den Satz zu Ende bringen konnte, hatte er sie in den Armen und küsste sie. Es war kein Kuss wie die anderen Küsse zuvor, die immer auch liebevoll waren und neckend, sogar in der Leidenschaft. Dieser Kuss war rau, beharrlich, erregend, und er war das Vorspiel zu einer totalen Verführung.
Tess hatte nicht die Erfahrung, um sich zurückzuhalten.
Wenige hitzige Minuten später wand sie sich unter Cag auf der Bettdecke, um ihm dabei zu helfen, sich von dem bisschen, was sie anhatte, zu befreien.
Cag legte in fiebriger Eile die Jeans ab, und seine Lippen schienen überall auf ihrem glühenden Körper zu sein. Er berührte und schmeckte sie und brachte Tess in eine solche Erregung, dass sie glaubte, vergehen zu müssen.
Als Cag dann zwischen ihre Beine glitt, um sie ganz in Besitz zu nehmen, war sie so begierig, dass sie den winzigen Schmerz beinahe nicht verspürte.
Doch Cag hatte es gemerkt. Er hielt sofort inne und hob den Kopf. Seine Arme zitterten leicht vor der Anstrengung, sein Verlangen zu zügeln. Er schaute ihr in die vor Leidenschaft verhangenen Augen.
“Ich habe versucht, es dir zu sagen”, stammelte Tess, als ihr klar wurde, warum er zögerte.
“Wenn ich aufhören könnte, ich schwöre dir, ich würde es tun!”, flüsterte er mit rauer, schroffer Stimme. Ein Beben durchzog seinen Körper, und er beugte den Kopf. “Aber es ist zu spät! Lieber mache ich einen Fehler, als aufzuhören.”
Er küsste Tess hungrig, während er sich in sie hineinsenkte und einen langsamen, herrlichen Rhythmus fand. Er fühlte, wie Tess die Finger um seine Hüften schloss und ihn noch enger an sich zog. Sie schluchzte an seinen Lippen, während er ihr das gab, was sie ersehnte.
Dann schrie sie auf und fühlte, wie Cag auf ihr erzitterte aus der gleichen köstlichen Lust, die auch sie empfand. Sekunden später sank er auf ihr zusammen, und sie hielt ihn fest in den Armen, während er um Atem rang.
“Habe ich dir weh getan?”, keuchte er nach einer Weile.
“Nein. Oh, nein”, flüsterte Tess und schloss die Arme noch enger um ihn.
Sie verlagerte das Gewicht unter ihm, und Cag spannte sich sofort wieder an. Er sehnte sich nach Tess, nach der Erfüllung, die sie ihm soeben gegeben hatte. Aber es war zu früh, und er würde nicht so schnell über die Täuschung hinwegkommen, die ihn zu ihrem Ehemann gemacht hatte. Doch jetzt, in diesem Moment, war sein Verstand nicht der Teil von ihm, der funktionierte.
Er bewegte sich versuchsweise und hörte, wie Tess den Atem anhielt. Eine wilde Lust erfasste ihn …
Es war bereits dunkel, als Cag das Bett verließ und die Jeans überstreifte. Tess lag auf der Bettdecke, sah zu ihm auf mit verhangenem Blick, ihr Gesicht rosig im Nachklang der Leidenschaft. Sie gehörte ihm. Und diese Gewissheit erfüllte ihn mit einem gewissen Stolz.
“Wie war’s?”, fragte er.
Tess konnte nicht glauben, dass Cag etwas so Angeberisches zu ihr sagen würde, nachdem er sie auf überwältigende Weise geliebt hatte. Sie hätte sich nicht träumen lassen, dass ihr Körper zu solch stürmischen Empfindungen fähig war. Und Cag stellte ihr eine Frage, deren Antwort ihn ungefähr so zu interessieren schien wie die Wetterlage.
Sie blickte ihn verwirrt an.
“War es eine erschwindelte Hochzeit wert?”, fuhr er fort. Cag war verletzt, weil sie ihn durch ihr Schweigen dazu gebracht hatte, sie aus Anstand zu heiraten. Sie hatte ihn in eine Falle gelockt, und er fühlte sich wie ein Idiot, ganz gleich wie süß der Köder auch gewesen war.
Tess zog die Bettdecke über ihre Blöße. Cag musterte sie auf eine Weise, dass Scham in ihr aufkam. Er gab ihr das Gefühl, etwas Abscheuliches getan zu haben.
“In jener Nacht war nichts passiert, und du hast es gewusst”, begann er ruhig. “Ich habe es nicht gewusst. Ich war zu betrunken, um zu wissen, was ich tat, aber ich
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