Dein Kuss verraet mir alles
jemand gefunden haben, der sie ersetzt.”
Aus Cags Gesicht war alle Farbe gewichen. Er ging zur Spüle und goss sich Wasser in ein Glas, nur um nicht laut aufzustöhnen. Tess hatte Geld. Sie hatte gekündigt. Er hatte geglaubt, dass er Zeit genug habe, um mit seinen Gefühlen ins Reine zu kommen, und auf einmal stand er vor einer völlig neuen Situation. Sie würde weggehen, und er würde sie niemals wiedersehen. Sie würde einen jüngeren Mann finden, heiraten und Kinder bekommen. Tess würde eine wunderbare Mutter sein.
Er stellte das Glas hart ab. “Ich habe zu arbeiten. Wie steht es mit den neuen Bullen?”
“Ich habe Billy soweit gebracht, dass er mir den Salers Bullen verkauft”, berichtete Leo selbstgefällig. “Es war nicht einfach, ihn zu überreden. Aber ich hab’s geschafft.”
Cag fragte nicht einmal nach, wie Leo das angestellt hatte. Er blickte nachdenklich und besorgt drein. Sehr besorgt.
“Ohne Tess wird sich alles ändern, nicht wahr?”, fragte Leo sanft.
Cags Miene wurde verschlossen. “Ich ziehe mich um und kümmere mich dann um die Schreibarbeit.”
“Willst du mir nicht erzählen, was ihr auf der Konferenz erreicht habt?”
“Später”, antwortete Cag zerstreut und verließ die Küche.
Den Rest des Tags über benahm er sich seltsam. Er erschien auch nicht zum Abendessen.
Tess berührte kaum ihr Essen. Anschließend räumte sie die Küche auf, blind gegen die beunruhigten Blicke der Brüder. Sie ging früh zu Bett und hatte das Gefühl, dass das Ende der Welt gekommen war.
Cag fühlte genauso. Er saß ruhig an einem Ecktisch in Shea’s Bar und trank einen Whisky nach dem anderen, bis er angenehm empfindungslos war und kaum noch klar denken konnte.
Doch er war kein unverantwortlicher Narr. Also ließ er den Wagen vor der Bar stehen und nahm ein Taxi zurück zur Ranch.
Er brachte es irgendwie fertig, durch das Wohnzimmer zu kommen, ohne zu fallen oder über etwas zu stolpern, was erstaunlich war, wenn man die Menge von Whisky bedachte, die er getrunken hatte. Er schaffte es in sein Zimmer und sogar unter die Dusche, was ein ziemliches Unterfangen war.
Mit feuchtem Haar und nur einem kurzen Bademantel bekleidet, fiel ihm plötzlich ein, dass er Tess fragen sollte, warum sie eigentlich so eilig die Ranch verlassen wollte. Dass es drei Uhr morgens war, schien ihn nicht zu stören. Wenn sie schlief, nun gut, sie könnte ja geweckt werden, um ihm die Erklärung zu geben.
Er klopfte an ihre Tür, aber es kam keine Antwort. Er öffnete sie und trat ein, prallte gegen einen Sessel und dann auch noch gegen den Seitentisch, ehe er das Bett erreichte.
Er setzte sich auf den Rand und bemerkte, wie heiß es im Zimmer war. Tess hatte offensichtlich vergessen, die Klimaanlage anzustellen.
Dann streckte Cag die Hand aus und berührte zart ihre Schulter unter der leichten Decke. Tess murmelte etwas im Schlaf und warf die Decke von sich. Cag verschlug es den Atem. Sie lag da nur in ihrem Slip, ihre schönen kleinen Brüste nackt in dem gedämpften Licht der Sicherheitslampe vor ihrem Fenster.
Cag konnte nicht anders. Er fuhr mit den Fingerspitzen die Kontur der hübschen Brüste entlang, und musste lächeln, als Tess sich bewegte und die Brustknospen hart wurden.
Es schien das Natürlichste auf der Welt zu sein, den Bademantel abzustreifen und sich neben Tess ins Bett zu legen.
Er drehte sie gegen ihren nackten Körper, spürte, wie sie leicht erzitterte und sich dann an ihn schmiegte. Tess fühlte sich himmlisch in seinen Armen an. Das intime Gefühl ihrer weichen, warmen Haut erregte ihn.
Cag drehte sie auf den Rücken und legte sich mit dem Oberkörper auf sie, ließ seinen Mund sanft über ihre Lippen gleiten, bis sie sich teilten und auf seine Liebkosung reagierten, trotz des scharfen Geruchs von Whisky in seinem Atem.
Noch halb im Schlaf und sicher, dass sie träumte, legte Tess die Arme um Cag und bewegte die Beine, um ihn ganz zu sich zu lassen. Er drückte Tess an sich und küsste sie hungrig, drängend, fordernd.
“Ca… Callaghan? Callaghan?”, wimmerte sie.
“Ja, Tess.” Wieder küsste er sie, und ließ die Hand zu ihren Schenkeln gleiten bis zu dem winzigen, dünnen Slip … das einzige, was sie noch voneinander trennte.
Tess wehrte sich nicht gegen die Verführung. Wenn es das war, was Cag wollte, dann wollte sie es auch. Sie entspannte sich und gab sich den süßen, wilden Empfindungen hin, die die intime Berührung mit seinem mächtigen Körper in ihr
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