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Dein Laecheln in meiner Daemmerung

Dein Laecheln in meiner Daemmerung

Titel: Dein Laecheln in meiner Daemmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy McAllister
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Tage braucht, um mich hier rauszuholen.‹
    ›Wir beeilen uns. Ich melde mich später noch einmal bei dir, okay?‹
    ›Ja. Okay.‹
    ›Ich liebe dich, Kerima.‹
    ›Ich liebe dich auch.‹

K apitel 11
    Aufstöhnend warf ich einen Blick zurück in die Richtung, aus der ich gekommen war. Ich verurteilte mich selbst im Stillen als Idiotin, dass ich nicht in der Hütte gewartet hatte, wie Cole es mir gesagt hatte. Jetzt musste ich den ganzen Weg wieder zurücklaufen. Ich schloss für einen Moment die Augen. Ich fühlte mich so müde. Der stundenlange Marsch durch diese verdammten Sümpfe war umsonst gewesen. Ich könnte mich ohrfeigen.
    Da zerriss ein Schrei die Stille des Sumpfes und ich riss erschrocken die Augen auf. Was war das gewesen? Es hatte beinahe menschlich geklungen. Jedoch nur beinahe. Es war etwas Unheimliches, Wildes in diesem Schrei gewesen. Dann hörte ich es erneut. Diesmal aus einer anderen Richtung. Was oder wer auch immer das war, es schien mehrere davon zu geben. Ich war sofort beunruhigt, denn ich hatte so ein ungutes Gefühl, dass die Wesen, die diese Schreie ausstießen, mir gefährlich werden konnten. Unwillkürlich glitt meine Hand zum Griff meiner Machete. Die Schreie schienen plötzlich überall zu sein und in der Ferne hörte ich etwas, was sich fast nach einer Sirene anhörte.
    »Was geht hier vor?«, murmelte ich ratlos.
    Ich erhob mich von meinem Rastplatz und zog die Machete aus meinem provisorischen Gurt. Mit der Waffe in der Hand trat ich meinen Rückweg an. Jetzt, wo die Schreie näher kamen, hörte es sich mehr wie ein Heulen an. Ich bildete ich mir ein, immer wieder links oder rechts von mir Schatten entlanghuschen zu sehen. Mein Herz klopfte unruhig. Wie weit mochte ich von der Hütte entfernt sein? Und was, wenn die Biester dort auch hinkamen? War ich wirklich sicher auf der kleinen Insel?
    Die Sirenen schienen jetzt auch näher zu kommen. Ich hörte etwas, was wie Schüsse klang. Vielleicht war hier eine Art Jagd in Gange. Die Frage war nur, was hier gejagt wurde, und wer die Jäger waren. Von wem hatte ich mehr zu befürchten?
    »Verdammt!«, fluchte ich mit zusammengebissenen Zähnen. »Was geht hier ab?«
    Ich kam mir vor wie in einem Albtraum oder einem schlechten Film. Die unheimliche Szenerie des Sumpfes trug ihr Übriges dazu bei. Irgendetwas stank hier ganz gewaltig zum Himmel. Ich wusste zwar noch nicht, was, doch ich spürte die drohende Gefahr, die mich einhüllte wie der Nebel, der zwischen den Bäumen hervorkroch. Mit hektischen Blicken in jede Richtung beschleunigte ich mein Tempo und hastete zwischen den Bäumen hindurch. Jetzt war ich mir ziemlich sicher, dass sich etwas zu meiner Linken bewegte und es in dieselbe Richtung lief, wie ich. Das war gar nicht gut. Aus den Augenwinkeln erkannte ich plötzlich mindestens zwei Wesen, und sie wirkten von der Statur her menschlich. Doch ich wagte nicht, richtig hinzuschauen, aus Angst, auf dem schlüpfrigen Boden zu stürzen.
    Schüsse hallten durch den Sumpf. Das waren unverkennbar Schüsse. Es klang wie Maschinengewehrsalven. Irgendwo am Rande meines Gesichtsfeldes blinkte Licht zwischen den Bäumen hindurch. Waren das Scheinwerfer? Der Nebel wurde dichter und der Himmel hatte sich bereits so sehr verdunkelt, dass meine Sicht sich schon drastisch verschlechterte. Ich musste mein Tempo etwas verringern, um nicht zu stolpern. Die Wurzeln sah ich oft erst in letzter Sekunde und ich strauchelte mehrfach. Langsam geriet ich in Panik. Dann stürzte ich tatsächlich und riss mir das linke Schienbein auf. Hastig rappelte ich mich wieder auf, um weiterzulaufen. Ich konnte das Blut warm an meinem Bein hinablaufen spüren. Es brannte höllisch, doch ich hatte keine Zeit, stehenzubleiben, um mir die Wunde anzusehen, geschweige denn, sie zu versorgen.
    »Scheiße!«, fluchte ich und biss die Zähne zusammen. ›Ich hoffe, du beeilst dich etwas, Cole. Ich wäre lieber früher als später raus aus dieser Hölle‹, dachte ich verzweifelt.
    Die Kreatur erschien wie aus dem Nichts. Ich stieß einen erschrockenen Schrei aus und blieb abrupt stehen. Die Haut des Dings vor mir hatte einen ungesunden, grün-gräulichen Ton und war an vielen Stellen aufgeplatzt. Hier und dort konnte man weiße Knochen durchscheinen sehen, wo die Haut weiter auseinanderklaffte. Die Augen waren tief eingesunken und von dunklen Schatten umrandet. Sie waren so stark gerötet, dass man kaum noch etwas Weißes in ihnen erkennen konnte. Das lange Haar war so

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