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Dein Laecheln in meiner Daemmerung

Dein Laecheln in meiner Daemmerung

Titel: Dein Laecheln in meiner Daemmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy McAllister
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es waren nur ein paar Schritte bis zum Rand des Sumpfes. Das Boot, von dem der Seeker gesprochen hatte, war an einen Baum festgebunden und verfügte über eine hochkomplizierte Elektronik. Nicht das, was man an einem so primitiven Ort wie diesem vermuten würde. Tatsächlich gab es kein Zündschloss, sondern nur ein kleines Feld für den Fingerabdruck. Der Seeker hatte wohl nicht gelogen, als er sagte, dass das verdammte Boot nur von ihm zu starten wäre. Ich probierte es dennoch, natürlich ohne Erfolg. Enttäuscht wandte ich mich ab und erkundete schnell den kläglichen den Rest der Umgebung. Ich verbrachte noch einmal etwa eine halbe Stunde damit, hier draußen nach meinem Portalbuilder zu suchen. Ohne Ergebnis.
    Ich warf einen skeptischen Blick auf das trübe Gewässer. Hohe, schlanke Bäume bildeten einen Korridor für das grünlich braune Wasser, das sich vor mir erstreckte. Auf der rechten Seite war die Baumgruppe nur wenige Meter von der Insel entfernt und es schien so, als wenn das Wasser hier nicht besonders tief wäre. Möglich, dass man die kurze Entfernung bis zu den Bäumen zu Fuß überwinden konnte. Ich wollte jedoch kein Risiko eingehen, also überlegte ich eine Weile, was zu tun war. Nachdenklich musterte ich einen hohen Strauch, dessen dicke, stabile Äste beinahe senkrecht in die Höhe schossen. Wenn ich so einen Stock hätte, dann könnte ich die Tiefe des Wassers prüfen. Ich ergriff einen der Äste und versuchte, ihn abzuknicken. Es war jedoch ausgeschlossen, dass ich das ohne Hilfsmittel schaffte. Ich brauchte eine Säge oder ein Beil. Da erinnerte ich mich, dass ich eine Art Machete hinter dem Haus gesehen hatte.
    Mit hastigen Schritten eilte ich um das Haus und fand die Machete in einem Haufen voller Unrat. Der Griff war kaputt, so dass er viele scharfe Kanten hatte und man die Schneide nicht benutzen konnte, ohne sich zu verletzen.
    »Scheiße!«, fluchte ich leise. »Denk nach, Mädchen. Wir brauchen … wir brauchen – na klar! Ein Tuch oder so.«
    Ich rannte zurück in die Hütte und nach einigem Suchen fand ich in einer der Kisten ein paar verschlissene Lappen. Nachdem ich die Lappen so um den Griff gewickelt hatte, dass man ihn festhalten konnte, ohne die scharfen Kanten zu spüren, lief ich mit der Machete in der Hand zurück zu dem Busch. Die Klinge des langen Messers war immer noch erstaunlich scharf und ich hatte im Nu einen langen Ast abgehackt. Gut! Die Machete musste ich unbedingt mitnehmen. Sie war eine brauchbare Waffe und könnte mir auch weiterhin gut als Schneidwerkzeug dienen. Jetzt musste ich sehen, dass ich von hier fortkam, doch zuerst lief ich noch ein letztes Mal in die Hütte.
    Ich hatte mir aus einem langen Stoffrest einen Gürtel gemacht, an dem ich meine Machete, ein kleineres Messer, etwas Schnur und eine Drahtspule befestigte. Man wusste nie, wofür man das brauchen konnte. Außerdem hatte ich eine alte Plastikflasche gründlich ausgespült und mit Wasser gefüllt. Ich fand nichts weiteres Nützliches in der Hütte, also waren die paar Dinge an meinem Gurt das Einzige, was ich mitnahm. Mit dem langen Stock in der Hand trat ich schließlich an das Ufer meiner kleinen Insel. Ich stieß den Stock prüfend in das dunkle Wasser vor mir. Es war, so wie ich vermutet hatte, nicht tief. Es würde mir vielleicht bis zur Mitte meiner Oberschenkel gehen. Doch ich hatte keine Ahnung, was hier im Wasser lebte. Schlangen? Blutegel? Alligatoren? Oder irgendwelche Tiere, die es in meiner Welt nicht gab? Meine Fantasie war mal wieder überproduktiv und malte sich die grausigsten Kreaturen aus. Ich schüttelte mich und eine Gänsehaut kroch mir den Rücken hinunter.
    »Reiß dich zusammen!«, ermahnte ich mich ärgerlich.
    Nach ein paar tiefen Atemzügen wagte ich den ersten Schritt ins Unbekannte.
    ***
    Cole fummelte seinen Schlüssel aus der Gurttasche und öffnete die Tür. Er war eine Stunde gelaufen und der Schweiß hatte sein Shirt durchtränkt. Er freute sich auf eine kalte Dusche und etwas zu essen. Danach würde er zu Symbia gehen und sehen, ob er ihnen irgendwie helfen konnte.
    Ein komisches Gefühl überkam ihn, als er den Flur betrat und die Tür hinter sich schloss. Es war seltsam still im Haus. Vielleicht waren seine Eltern zu Symbia gegangen oder sie hatten das Haus zu Fuß verlassen. Doch er war sich sicher, dass sie ihm Bescheid gesagt hätten, wenn sie eines von beidem getan hätten. Dieses ungute Gefühl kam nicht von ungefähr. Was es auch war, es schien ihm

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