Dein Laecheln in meiner Daemmerung
zu. Diesmal zielte ich wie bei dem ersten Zombie auf den Hals und trennte den Kopf sauber ab. Es schien die wirksamste Weise zu sein, diese Viecher zu killen. Vielleicht die einzige.
Mir blieb keine Zeit, mich zu besinnen, denn schon griffen die anderen beiden mich an. Ich schlug mit der Machete nach ihnen, doch im Gegensatz zu den Zombies aus den Filmen, die ich gesehen hatte, waren diese hier ziemlich flink und beweglich. Sie wichen mir aus, umkreisten mich und beobachteten mich aufmerksam aus geröteten Augen. Ihre Lippen waren zu einem makaberen Grinsen verzogen und Schaum tropfte ihnen aus den Mündern. Einem von ihnen fehlte der untere Teil des rechten Armes. Beides waren Männer, vielleicht nicht viel älter als ich. Der Einarmige sah schon etwas reifer aus als der andere, und ich meine damit nicht sein Alter, sondern den Zustand seines Körpers. Maden krochen über seine Haut und ich unterdrückte einen Brechreiz. Er roch auch nicht besonders angenehm. Ich nahm mir vor, ihn als Erstes auszuschalten.
»Du könntest ein gutes Deo gebrauchen, mein Freund«, rief ich ihm zu und rümpfte die Nase. »Gott! Du stinkst! Das ist ja widerlich!«
Mit der Machete in der Hand und einem Kriegsschrei aus voller Kehle stürmte ich auf ihn zu und köpfte ihn wie die anderen beiden zuvor. Der zweite Zombie sprang von hinten auf meinen Rücken und ich verlor das Gleichgewicht. Ich konnte spüren, wie seine Zähne sich in meinen Nacken bohrten und stieß einen Schrei aus.
›Scheiße‹, dachte ich panisch. ›Das war es dann wohl!‹
Ich wusste, dass ich verloren war, doch ich war entschlossen, den Bastard mit in den Tod zu nehmen, ehe ich mich selbst tötete. Traurig dachte ich an Cole, den ich nie wiedersehen würde, doch wenn es etwas gab, was ich in dieser Lage mit Bestimmtheit wusste, dann, dass ich kein Zombie werden wollte.
***
Sie landeten direkt hinter der Hütte und Cole schaute sich hektisch um. Es waren Schreie zu hören und Schüsse, doch in einiger Entfernung. Sein Vater, Madgron, der Seeker und vier weitere Shadowcaster waren bei ihm. Der Seeker hatte versprochen, kooperativ zu sein. Cole wusste noch nicht, wie weit er ihm trauen konnte, doch zumindest schien er ehrlich darüber entsetzt zu sein, dass Faith sich in Gefahr befand.
»Lasst uns erst in der Hütte nachsehen«, sagte Basser und Cole nickte. Sie gingen mit gezogenen Waffen hinein. Basser hatte entschieden, dass sie für diese Mission Laserpistolen mit sich nahmen. Ihre Schwerter trugen sie diagonal über den Rücken geschnallt. Zusätzlich hatten sie jeder einen langen Dolch und mehrere silberne Morgensterne bei sich. Der Seeker war der einzige Unbewaffnete unter ihnen. Er hatte seine Gestalt gewechselt, worüber Cole wirklich froh war.
»Faith!«, rief Cole, als sie die Tür zur Hütte öffneten. Es kam keine Antwort und sein Herz sank. Trotzdem rief er noch mal: »Faith!«
Sie durchsuchten alle Räume, aber von Faith gab es kein Lebenszeichen.
»Wo kann sie hin sein?«, überlegte Basser.
»Ich hab keine Ahnung«, sagte Madgron. »Das Boot ist noch da. Sie könnte es auch gar nicht starten. Wenn sie nicht mehr hier ist, dann muss sie zu Fuß unterwegs sein. Vielleicht ist sie vor diesen Biestern geflohen.«
»Verdammt«, fluchte Cole. Er packte den Seeker am Kragen und funkelte ihn finster an. »Wie konntest du sie in so einer Gegend allein lassen?«
»Ich hatte keine Ahnung, dass so etwas passieren könnte«, verteidigte sich der Seeker. »Als ich das letzte Mal in dieser Welt war, war alles idyllisch. Da gab es keine Zombies.«
»Wie lange ist das her?«, fragte Basser barsch.
»Ein paar Jahre«, erwiderte Madgron. »Vielleicht fünf oder sechs.«
Basser schnaubte und warf seinem Sohn einen fragenden Blick zu.
»Was tun wir jetzt? Kannst du sie erreichen?«
»Ich versuche es«, sagte Cole.
›Faith! Antworte mir! Wo bist du?‹
Es kam keine Antwort, doch er spürte trotzdem die Verbindung zu seiner Gefährtin. Es war, als wäre sie stumm, doch er fühlte sie. Ganz schwach. Panik stieg in ihm auf. Es fühlte sich fast so an wie beim letzten Mal, als er sie beinahe verloren hatte.
»Was ist los?«, fragte sein Vater besorgt.
»Irgendetwas ist mit ihr«, antwortete Cole verzweifelt. »Sie antwortet nicht, doch ich spüre sie. Ganz schwach. Wie … wie das letzte Mal. Ich glaube, sie … Verdammt! Wenn ich nur wüsste, wo sie ist!«
»Wir könnten mit dem Boot zum Dorf fahren«, sagte Madgron. »Vielleicht können die Einwohner
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